User, seit Tagen ringe ich mich durch, euch was zu schreiben, was sehr traurig ist, zumindest für mich.
Ich weiß gar nicht, wie ich es schreiben soll ? Kurz und schmerzlos:
Die beiden Muttergigas, die ich letzten Herbst bekommen habe, gibt es nicht mehr. Mir sind beide eingegangen.
Selbstüberschätzung ? Ja, ich denke schon.
Sie kamen hier an, ich war voller Stolz und voller Zuversicht. Dachte, ich habe soviele gigas, die wachsen wie Unkraut, was sollte da schon groß schief laufen ? Da lief einiges schief. Sie kamen an, im Topf keinerlei Wurzeln, alle Matsch. Die Luftwurzeln waren aber ausreichend , sodass ich schon dachte, dass ich sie schnell zum wurzeln bewegen könne. Hat ja bis jetzt auch bei allen super gut geklappt. Pfeifendeckel. Sie wollten und wollten nicht wurzeln. Nach ein paar Wochen, rief ich Regina an und bat sie um Rat. Sie wusste, dass ich sie bekommen habe, ich hatte es ihr gleich von Anfang an gesagt. Nun , Regina meinte, ich solle sie auf eine Seite hängen, ohne direkten Heizkörper darunter, wegen dem warmen, trockenen Luftstrom. Habe ich gemacht. Ich topfte sie etwas kleiner, da sie schon 1-2 Blätter geworfen hatten. Dann wieder ein paar Wochen später, habe ich auf anraten einiges an Sphagnum auf die Oberfläche aufgebracht um sie endlich zum wurzeln anzuregen. Wieder vergingen Wochen, in denen nichts geschah. Dann kappte ich alle BT. Wieder habe ich gewartet, sie wurzeln nicht. Egal was ich getan und versucht habe, es ging rapide bergab. Vorletzten Donnerstag topfte ich sie abermals aus und es war nicht mehr eine brauchbare Wurzel vorhanden, nicht eine. Ich gab auf.
Fazit ?
Ich schreibe das hier, weil ich nicht nur von meinen Erfolgen berichten mag, den das wäre falsch und hintervotzig. Es bringt nichts, anderen vorgaukeln zu wollen, was man doch für ein toller Kultivator ist, wenn dies aber nicht zutrifft. Aus meinen Fehlern, sollen andere lernen. Dass ich durchaus mit giganteas umgehen kann, habe ich schon öfter bewiesen. Wenn es sich aber um solch große Pflanzen handelt, wie bei den beiden, ist wirklich äußerste Vorsicht geboten. Denn es ist überhaupt nicht einfach.
Was lernen wir daraus ?
Die Pflanzen hingen laut meiner Informationen in einem GWH, direkt in einem Nebler. Sie wurden schon an die 10 Jahre nicht mehr frisch getopft, waren vernachlässigt worden. Die ganze Umstellung, von sehr feuchter Umgebung auf absolut trockener Haltung im Büro, von Luftwurzeln, die dann im Substrat zurecht kommen mussten, von anderen Lichtverhältnissen, frischem anderen Substrat, von anderen Temperaturen wie gewohnt, all das, hat die Pflanzen gekillt. Jetzt im Nachhinein, hätte ich einen Händler, wie Regina fragen sollen, ob sie sie mir neu topft und solange bei sich behält, bis sie neu eingewurzelt sind.
Jensli sollte Recht behalten. Ich schäme mich keineswegs, dies hier jetzt offen zuzugeben. Ein paar wenige wissen es seit ca. 1 Woche. Einige meinten, ich solle das für mich behalten und gar nichts schreiben, aber das ist nicht mein Ding.
Nur so lernen wir. Tiefschläge die andere, wie auch ich machen müssen, leider, sollte andere zum nachdenken bewegen.
Und deshalb möchte ich jeden in Zukunft bitten, sich genau zu überlegen, was er mit einer großen giga, an die er vielleicht irgendwann mal ran kommt, machen möchte.
Die ganz große von Glanz hat sich super eingelebt, hat sofort neu gewurzelt. Allerdings war der Topf nicht so groß, sie hatte nur 3 Blätter und sie waren nicht so breit, allerdings so lang. Sie hing auch bei Glanz nicht in einem Nebler und sie hatte noch gesunde Wurzeln im Topf.
Ich habe Lehrgeld bezahlt. Wobei es mir nicht ums Geld geht, sondern dass ich versagt habe und mich mächtig überschätzt habe und das ist für mich noch schlimmer. Der Bericht hier, soll jedem eine Lehre sein und zum Nachdenken animieren.