Lonis Orchideenforum

[quote=Steffi|p577978]Ja, Steffi, das hast Du sehr gut geschrieben. Es ist definitiv ein Pilz. Und alles was matschig, braun oder schwarz ist gehört weggeschnitten. Auch wenn alte Wurzeln noch grüne Spitzen haben, werden die vom Pilz zerstört. Kohle oder Zimt kann man drauf geben wenn man daran glaubt. Oder sich auch sparen, weil es nämlich nichts nützt gegen Krankheitsparasiten. Die Pilze sind in den Leitbahnen. Sie bilden ja neue Wurzeln und werden sich selbst heilen, wenn die Erreger noch nicht zu weit fortgeschritten sind. Das um und auf ist trocken liegen lassen und über Blätter etwas Wasser rein bringen. Am sichersten ist frisches Leitungswasser, da hier die maximale Keimzahl vom Wasserversorger kontrolliert wird.

Ok, die alten Wurzeln sind alle ab. Aber wohl ist mir nicht dabei. Das sieht echt erbärmlich aus.

Ja ich verstehe Deine Bedenken. Ich würde jetzt sogar den Stamm unten wegschneiden, bis keine dunklen Stellen mehr erkennbar sind. Das ist natürlich schon etwas spezielles. Aber aus den Bildern kann ich nicht beurteilen bis wie weit geschnitten werden soll. Ich hatte es mal bei einer Vanda Hybride mit Stammfäule gemacht. Im Endeffekt sind nur 5 Blätter übrig geblieben. Und mit recht trocken halten und nur sporadisch Abbrausen hat sie Monate gebraucht, bis die erste Wurzel heraus gekommen ist. Und dann wegen kritischen Kommentaren hab ich mit Wasser übertrieben. Und nach ein paar Tagen war sie verfault.

Meine Erfahrung ist leider auch: Je mehr man für die Pflanzen tut, desto schneller sind sie tot.
Aber alle anderen gedeihen ja zum glück ganz gut.

Ja wenn Du mit "mehr" Wasser und Chemikalien meinst, stimme ich Dir voll zu :-) Substrat Tauchen, Gießen, Sprühen, Nebeln bis einem Schwindlig wird. Und beobachten wenn erste Blattschäden sichtbar sind oder Knospen abfallen. Und dann geht es los mit der Suche im Nebel: Transportschaden, zu niedrige Luftfeuchtigkeit, zu wenig oder zuviel Licht, Sonnenbrand, zu kalt, zu heiß, Zugluft, zuviel oder zuwenig oder falschen Dünger, Leitungswasserkalk und und und .....
Und dann wird noch mehr getaucht, gesprüht, genebelt und Chemikalien drauf gesprüht. Kohle, Zimt, Scharbokkraut usw auch mal drauf damit. Wenn's nicht hilft, schadet es zumindest nicht. Und das Leiden geht weiter. Natürlich sind das alles Faktoren die schädigen können.
Aber die Ursache vieler Schäden ist tu nass gehaltenes Substrat, zu hohe Luftfeuchtigkeit, länger andauernd nasse Blätter. Substrat, dass an der Oberfläche und am Topfrand schon trocken ist kann im inneren immer noch nass sein. Und da haben Keime aller Art beste Wachstumsbedingungen. Es ist also wichtig das Substrat im Inneren nach dem Wässern anzusehen. Also mal raus ziehen aus dem Topf.

Ich stimme Dir in dem Punkt zu, daß "viel hilft viel" bei Orchideen sicher nicht stimmt. Meine kriegen (seit letztem Jahr) einmal wöchentlich ein Bad in Osmosewasser, plus (im Sommer) Mitte der Woche ein Schlückchen Düngerwasser und alle 2-3 Jahre auch mal neue mittelgrobe Rinde. Die wachsen wie blöde seit ich das mache.
Die haben vorher aber auch jahrelang einmal die Woche ein Schlückchen gießen, und "was ist umtopfen?" ausgehalten, ohne einzugehen. Waren halt nicht so schön wüchsig.
Vollzeitjob läßt mir keine Zeit, jeden Tag nach ihnen zu sehen. Die kommen so aber auch ganz gut alleine klar.

In den Heimatländern wachsen viele Orchideen wie Unkraut, wenn man den Berichten der Kollegen/Bekannten, die von dort stammen, glaubt. So ganz zimperlich können die also nicht alle sein, wenn man jetzt nicht gerade an ganz spezielle Biotope angepaßte Arten kultiviert.

Sehr gut. Wenn es funktioniert dann passt es für Deine Bedingungen. Wie ist der Zustand der Wurzeln wenn Du nach 2-3 Jahren umtopst?
Ich tauche Substrate jetzt weniger. Im Winter lasse ich Wasser lieber von oben durch das Substrat laufen. Kommt natürlich immer drauf an :-)
Jetzt bei der Hitze funktioniert Tauchen eher ohne Probleme. Nur wenn altes Spagnummoos oder zu verdichtetes Substrat im Topf ist, ist mir Tauchen zu riskant. Eine vor Wochen gekaufte Hybride vermutlich mit P. sanderianum Beteiligung, die ich nicht gleich umgetopft hatte, hat schon gelbe Blattflecken, obwohl ich wenig Wasser gegeben habe.
Derzeit habe ich viele Versuche am laufen und bin überrascht über die Ergebnisse.

Update: Mitlerweile liegt sie in einer flacheren Schale da die Blätter weicher geworden sind und sie mehr Auflagefläche braucht. Unten ist ein bisschen feuchtes Sphagnum Moos was aber nur die eine Hälfte berühren darf. Sobald die kümmerlichere Seite mit den kleineren Wurzeln feucht wird bilden sich irgendwelche Schimmelfäden. Ist es Sinnvoll die Schnittstelle zu versiegeln? Ich hab das mal bei Gehölzen gesehen dass die nach dem Schneiden so eine dunkelgrüne Masse auf die Schnittstelle machen. Sobald sie halt mal normal getopft wird sieht die poröse Stelle ja immer wieder Wasser in den Stamm.
Wieviel Wurzelwerk braucht sie noch ungefähr um sich ausreichend mit Wasser zu versorgen? Die Blätter sind schon etwas weicher und welken vielleicht in naher Zukunft.

Tanja, die Schnittstelle ist schon trocken. Da muss man nichts darauf machen. Ich würde die Pflanze nicht so oft bewegen, damit sich die Wurzelspitzen nicht beschädigt werden. 2 fette Wurzeln, es läuft. Aber braucht Zeit.

Also ich würde jeden Dauerkontakt mit Feuchtigkeit vermeiden. Je trockner sie gehalten wird desto schneller wachsen die Wurzeln. Damit sie nicht den Abgang macht mit einem ganz feinen Sprüher so oft einsprühen wie du dran vorbei gehst. Habe hier Problemsämlinge, die werden alle zwei Stunden eingesprüht wenn ich zu Hause bin und man konnte zusehen wie die sich erholen, aber nie so, dass alles flächig nass ist sondern immer nur ein leichter feuchter Nebel drauf liegt und nichts ins Herz läuft.

LG
Jörg

Das Sprühen scheint nicht gut zu sein. Seit dem ich angefangen habe öfter zu sprühen ist das unterste Blatt ganz dünn geworden. Keine Ahnung wieso.

Hast Du über das Spagnummoos gesprüht?

Das Sphagnum halte ich immer feucht. Es ging um die Blätter.

Ja genau das ist das Problem. Dauerfeuchtes Spagnummoos und zusätzliches Sprühen. Alles perfektes Umfeld für Fusarium oxysporum f. sp. Schlechtend. Immer wird auch hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme empfohlen. Oft liegen die Werte weit über Optimum für Orchideenwachstum, aber optimal für Pilze.
Es ist von der Ferne nicht möglich zu beurteilen wie feucht das Spagnummoos bei Dir war. Probieren mal folgendes: Nimm das Spagnummoos in die Hand und quetsche es. Tropft es dann runter?

Ich würde sie wieder ins Glas packen wurzelnackt und jeden Tag oder alle zwei unter Wasser halten abtropfen lassen - rinse und repeat wie man so sagt - Herz schön trocken tupfen fertig. Solange bis die Wurzeln alle 3-4 cm haben.