Ich würde kein weiteres Mal ein Pilzmittel sprühen -- habe damit durchweg schlechte Erfahrungen in solch fortgeschrittenen Stadien gemacht.
Erstens weiß man nicht, ob man genau den richtigen Wirkstoff im Pilzmittel hat bzw welche Pilze überhaupt am Werk sind und zweitens erzeugt man neue zusätzliche Feuchtigkeit und verschlimmert das Schadbild oft damit nur.
Außen an einem Blatt ist das weniger problematisch (obwohl auch dort bei mir noch nie ein Fungizid effektiv wirkte, so dass ich meist lieber das Blatt abschnitt und die Schnittstelle verzimtete; das wiederum ging bisher nahezu immer gut aus), so direkt am Stamm ist das Besprühen aber sehr gefährlich bei einem solchen Wackelkandidaten.
Ähnlich Skalpellmethode, kann gut gehen, aber man kann mit bloßem Auge kaum erkennen, wo der Befall endet und somit wirklich alles im Gesunden entfernen. Habe das auch schon versucht und damit keine allzu guten Erfolge gehabt bisher. Zumindest dann, wenn die Stelle so ungünstig liegt wie in diesem Fall.
Meine Wahl wäre daher die Zimt- oder Holzkohlevariante und ich würde nicht mal eine Paste anrühren, sondern nur die Stelle leicht befeuchten und dann direkt dick draufpudern. Ein Weilchen stehen lassen und dann leicht schütteln, ggfl wenn sich noch was Feuchtes zeigt, nochmal drüber zimten, bis alles trocken ausschaut. Damit hab ich bisher die bisher besten Erfahrungen gemacht oder besser gesagt die höchste Erfolgsquote, was das Überleben angeht.
Zimtpaste geht zwar auch, produziert aber auch wieder erstmal Feuchtigkeit und es dauert, bis die Stelle komplett abgetrocknet ist. Die Paste wende ich daher eher an unverfänglicheren Stellen an, beim Stamm versuche ich jede weitere Feuchtigkeit gnadenlos zu vermeiden.
Ich drücke die Daumen mal fest, dass die Rettung gelingt.