Hallo Mara,
das sind speziell für Orchideen konzipierte durchsichtige Plastik-Übertöpfe, die einen 5,5 cm Innenkegel haben, da kann unten sogar relativ viel Wasser stehen, ohne dass der Orchideentopf im Wasser steht. Ringsherum bleibt auch anders als bei diesen recht kleinen im Handel üblichen undurchsichitigen Keramikübertöpfen ein Platzabstand, so dass dort Luft zirkuliert und das Wasser auch niemals einen Modergeruch o.ä. annimmt.
Ich würde natürlich Orchideen nie einfach in ein Fußbad stellen, das wäre ja Anfängerfehler
Allerdings habe ich über das gesamte letzte halbe Jahr in meinen Kulturen aus lebendem Sphagnum, die ja unten auch eine Drainageschicht von 3-5 cm hatten aus Seramis, Blähton oder buntem Aquarienkies, die praktisch ständig unter Wasser stand bzw mindestens sehr feucht, also dauerfeucht war, weil anders das neuseel. Sphagnum nicht zu halten ist, dass die Wurzeln der Orchideen fröhlich in dieses dauerfeuchte Drainageschicht hineinwuchsen und sich dort absolut wohl fühlten. Ich habe das ständig beobachtet, weil ich skeptisch war.
Vielleicht ist einfach der Grund, dass die Wurzeln nur zu einem kleinen Teil mit Wasser in Berührung kamen und nicht insgesamt in einem klatschnassen verdichteten Substrat standen - sondern alles drumherum sehr luftig war.
Das ist ein völlig anderes Medium als altes halb verrottetes verdichtetes und dauernasses Substrat in einem Orchideentopf, der auch noch relativ klein ist.
Es wurde nämlich auch berichtet, dass die Glaskultur in kleineren Gläsern nicht so gut läuft bzw auch schiefgeht, da fehlt scheinbar einfach Luftzirkulation innerhalb des Mikroklimas. Das hatten zumindest einige in dem anderen Forum berichtet.
Bei mir verrottet auch nichts, da ich hauptsächlich aus einer Mischung Kokoschips, die aus unterschiedlichen Größen besteht (hab ich eine größere Menge aus Holland besorgt) schichte, mit einigen Pinienstücken, die ich seit zwei Jahren in Verwendung hab, von der ich weiß, dass sie sehr schwer, bisher eigentlich gar nicht verrotet. Nicht vergleichbar mit dem Zeug im Seramis-Substrat - das hat sich bei mir schon in normalen Orchideentöpfen nicht bewährt, weils einfach zu verrottungsanfällig ist und sich auch zu sehr verdichtet. So etwas würde ich keinesfalls für geschlossene Gefäße verwenden.
Meine Pinienrinde dagegen muss ich auch nicht alle zwei Jahre umtopfen (wie sonst empfohlen wird, eben wegen der Verdichtung durchs Verrotten), keine Ahnung, woran das liegt, dass die so stabil bleibt.
Außerdem hab ich für die unterste Schicht ebenfalls sehr strukturstabil bleibende Buchenholzkohlestücken verwendet.
Einen Vorteil sehe ich auch darin, dass den Pflanzen einfach mehr Platz zur Verfügung steht und sie sich besser entfalten können.
Für mein Verständnis ist ein Hauptgrund, dass das schiefgehen kann, sie topfen Phalaenopsis, die zuvor immer recht lange in kaum feuchten Substrat standen, halt der normale Vorgang nach dem Tauchen, das Substrat gründlich abtrocknen zu lassen. Diese Wurzeln sind nicht an Wasser und hohe Feuchtigkeit gewöhnt und verfaulen dann auch ziemlich schnell, wenn sie ins Glas mit Dampfsperre kommen.
Ich habe auch beschlossen, dass ich nur Phals nehme, die ohnehin einen höheren Wasserbedarf zu haben scheinen, wie Liodoro zB, bei denen würde ich das auch wagen (mach ich aber dieses Jahr nicht mehr, erstmal müssen sich meine jetzigen Kandidaten bewähren).
Ich habe ja wie gesagt nur Phals dafür genommen, deren Wurzelspitzen, also ca ein Drittel ihrer Wurzeln schon zuvor reichlich Wasserkontakt hatten und bereits eine Art Wasserwurzeln ausgebildet hatten.
Bisher sehe ich auch nichts verfaulendes, die Wurzlen der Phals, die zuvor im lebenden Sphagnum in die dauerfeuchte Schicht gewachsen waren, sehen weiterhin grün aus und meine Markierung wurde schon ein kleines Stückchen "überwachsen".
Ich bin mir sehr sicher, würde ich eine der eher trockener gehaltenen Phals aus der Pinienrinde in so ein Medium setzen, ginge das ziemlich sicher schief. Da habe ich auch keine Ahnung, wie man dort vorgeht. Bei mir hatte es sich halt angeboten durch meine individuellen Spezialkulturen, in denen ich aber auch nicht weiter kultivieren wollte, da mir zuviel Pflegeaufwand auf Dauer.
Wenn eine Pflanze sich im Glas erstmal richtig etabliert hat, würde ich erst den Teil mit der Dampfsperre und Sägespänen hinzufügen. So wie es eigentlich gedacht ist. Das traue ich mir momentan nicht zu bzw meinen Orchideen.
Auch weil man dann im Winter, wenn es doch mal kälter wird, zB im Schlafzimmer, nicht zeitnah reagieren kann.... ich lasse meine Plastiktöpfe (ist ja kein Glas bei mir) einfach mal etwas mehr abtrocknen, was auch relativ schnell geht, weil da oben doch viel Luft dran kommt, das Kokoszeug ist recht durchlässig.
Ist ein Glas aber völlig abgeschottet mit einer Dampfsperre, stell ich mir das echt schwierig vor, da überhaupt handlungsfähig zu bleiben, wenn sich die Bedingungen mal ändern.... man müsste dazu ja die oberste Schicht entfernen.
Ich habe leider in entsprechenden Berichten nicht herausgelesen, bis wieviel Grad nach unten diese Kultur gut funktioniert.... ob das bei 18 Grad oder kurzzeitig nachts auch mal weniger gut geht.
Deshalb habe ich auch einen Kompromiss gemacht, mit dem ich jetzt gut leben kann und unter Beobachtung bleibt das alles natürlich sowieso und sollte da was ins negative kippen, wird sofort abgebrochen.
Ich gehe aber nun auch mal optimistisch dran, je mehr man liest und drüber nachdenkt, umso verrückter macht man sich.