Lonis Orchideenforum

Mein Orchideen- und Epiphyten-Dünger

#1 von kosmo83 , 01.02.2025 15:57

Hallo,
Ich mische seit einiger Zeit mit meinen Dünger selbst und habe bei Cattleya, Dendrobien und Phalenopsis beste Erfahrungen gemacht.
Als Maschinenbau-Ing. habe ich mich durch viele wissenschaftliche Artikel und Paper gelesen und so eine Formel entwickelt, die als Einzeldünger alle wichtigen Bestandteile und Spurenelemente in einem guten Verhältnis zur Verfügung stellt.
Das besondere dabei, dass ein Teil des Phosphats als Polyphosphat vorliegt, dieses funktioniert als Komplexbildner und kann Ionen wie ein Chelat in die Pflanze transportieren und sorgt so dafür, dass die Pflanze die Nährstoffe besser aufnehmen kann und das Substrat nicht versalzt.
Angelehnt ist die Rezeptur an den K-Lite Gedanken, da Kalium in den hohen Bäumen als Nährstoff selten ist, wird es von den Pflanzen übermäßig schnell aufgenommen und dort kommt es zu einem Antagonismus mit Magnesium und Kalzium, die ebenfalls essenziell wichtig sind, sich dann aber gegenseitig behindern.
Auch andere Antagonismen wurden bei dieser Rezeptur berücksichtigt.
Anders als andere Orchideen-Dünger, beinhaltet dieser Dünger auch Ammonium und Harnstoff, da Studien gezeigt haben, dass Harnstoff auch direkt von den Pflanzen aufgenommen werden kann, vor allem über die Blätter, und intern durch Urease umgewandelt werden kann. Ammonium hilft im Substrat den PH-Wert im leicht sauren Bereich zu halten, außerdem zeigen Studien, dass ein Anteil zwischen 30 und 40% das Wachstum verbessern.
Stickstoff N : 14,75 (49,4% Nitrat, 30,6% Ammonium und 20% Harnstoff)
Phosphat: 2,58 (70% Polyphosphat)
Kalium: 3,55
Magnesium (MgO): 5,13
Kalzium (CaO): 6,97
Schwefel (SO3): 9,06
+ Spurenelemente mit Cobalt und Nickel
Ich empfehle, zwischen 0,3g und 0,5g pro Liter Giesswasser (Regenwasser, Osmosewasser oder destilliertem Wasser) bei jedem Gießen.
Größen:
- 100g > 15 €
- 1000g > 35 €
- 2000g > 65 €
( 4 Komponenten in Stammlösung)

Angefügte Bilder:
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kosmo83
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RE: Mein Orchideen- und Epiphyten-Dünger

#2 von Solanum , 01.02.2025 18:03

Das klingt interessant! Muss man von jeder der 4 Komponenten die 0,3-0,5 g einwiegen oder ist die Angabe für die Kombination? Und wo kann man den Dünger kaufen? Wie lange verwendest du ihn schon? Kannst du was von deinen Erfahrungen erzählen, was Wachstum, Blühfreudigkeit und Wurzeln angeht?


Schöne Grüße,
Heike


Solanum
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RE: Mein Orchideen- und Epiphyten-Dünger

#3 von kosmo83 , 01.02.2025 19:33

Hi,
du kannst ihn bei mir per PN bestellen.
Ich nutze den Dünger schon seit Jahren, habe immer ein wenig an der Rezeptur gefeilt, wenn ich neue Studien gelesen habe oder wenn mal wieder irgendetwas nicht mehr Lieferbar war (Jaja, die EU-Verordnungen).

Meine Cattleya wachsen sehr gut damit, ich muss aber sagen, dass ich auch unter Kunstlicht im Winter kultiviere.

Zur Dosierung, ich gebe eine Dosierspritze mit dazu.
Ich habe es in die 4 Behälter (zukünftig vielleicht 3, muss schauen, ob da irgendwas ausfällt), da es 3 Probleme gibt.
1. Da ich unter anderem mit Bittersalz und Calcinit arbeite, würde das in einer konzentrierten Lösung zu Gips ausfällen, in unseren minimalen Konzentrationen hingegen passiert da nicht viel, zumal das Polyphosphat einen Teil des Sulfates bindet.
2. Bin ich mit manchen Bestandteilen schön an der Lösungsgrenze, wenn ich noch was dazugebe, dann Löst sich das Pulver nicht mehr auf.
3. Ist eine solche Stammlösung besser aus ein Pulver-Dünger, bei dem man nur ein kleines Löffelchen nimmt und dann nicht immer alle Bestandteile mit im Wasser hat, weil diese Pulver eben nicht homogen sind.

Kleine Anekdote: Ich habe anfang Dezember ein paar Pflanzen aus Equador bekommen, die erstmal etwas beleidigt waren, da sie durch den Versand etwas kalt geworden sind.
Mittlerweile machen die Pflanzen ALLE mindestens 2 Neutriebe, eine sogar 8 (ich glaube aber, dass es 2 oder 3 Pflanzen sind, die damals als Sämlinge zusammengesetzt wurden), und wuchern so vor sich hin.

Eigentlich gefiel mir erst der Akerne recht gut, aber da bekam ich probleme mit dem PH-Wert an den Wurzeln, da fast nur Nitrat-Stickstoff enthalten ist, was den PH-Wert nach oben treibt, was zum einen zu Wurzelproblemen führen kann, aber viel mehr Probleme bei der Aufnahme von Spurenelementen macht, da diese oberhalb eines PH-Wertes von 7 von der Pflanze nicht mehr aufgenommen werden kann.


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zuletzt bearbeitet 01.02.2025


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