Hallo Anita,
diese Beläge sind erste Anzeichen vom Absterben der Wurzeln. Die Ursachen können vielschichtig sein, denke aber da es Stellen außerhalb des Substrates sind eher an Versalzung.
Hallo Anita,
diese Beläge sind erste Anzeichen vom Absterben der Wurzeln. Die Ursachen können vielschichtig sein, denke aber da es Stellen außerhalb des Substrates sind eher an Versalzung.
Beste Grüße
Mike
Beiträge: | 1.773 |
Anita, danke, dass du so ausführlich über deine Erfahrungen berichtest. Ich hatte auch lange mal vor, wieder etwas zu schreiben, habe aber im Augenblick nicht die Zeit.
Ich hatte ja fast alles in Steinwolle umgestellt, und mittlerweile habe ich auch mit üblen Wurzelproblemen zu kämpfen. Leider kann man es schlecht auseinanderhalten, was nun genau dafür verantwortlich ist, aber die reine Steinwolle mit ein bisschen Blähton ist wirklich nicht das Ideale. Selbst bei meinen relativ hohen Temperaturen und meiner niedrigen Luftfeuchtigkeit ist es wohl doch zu kalt und nass. Außerhalb der Töpfe waren es fast immer mehr als 20°C, aber in den Töpfen hat es eben noch einmal 1,5-2 Grad weniger.
Im Herbst habe ich dann versucht, gegenzusteuern, indem ich den Blähton gegen Styroporflocken ersetzt habe, aber auch das hat über den Winter nicht wirklich geholfen.
Jetzt habe ich das Substrat noch mal leicht umgestellt, aber dazu sage ich dann was, wenn ich mehr weiß. Das ist erst einen Monat oder so her. Im Augenblick geht es aber eindeutig wieder etwas bergauf, nachdem es wieder wärmer geworden ist und auch mehr Licht zur Verfügung steht.
Eines der größten Probleme war, dass ich im September die Töpfe getaucht habe, um Schädlinge zu bekämpfen - mit der Steinwolle eine ganz, ganz schlechte Idee. Die 12er-Töpfe sind mir in vier Wochen nicht abgetrocknet. Es kann aber auch sein, dass noch etwas Anderes dazu kam, vielleicht ein Wurzelpilz, da es mir auch Pflanzen zerlegt hat, die ich noch in Rinde hatte. Die Symptome sind immer gleich: Die Fäulnis geht vom unteren Stamm aus und von dort in die Wurzeln, und mit Pech auch nach oben in den Stamm. Im Topf habe ich dann vertrocknete Wurzeln neben matschigen. Außerdem hat sich bei einigen ein weißer Flaum um den unteren Stamm gebildet.
Einen großen Vorteil hat die Steinwolle aber doch, weswegen ich nur ungern davon abkommen würde: Sie bietet doch eine erhebliche Zeitersparnis, dadurch dass sich das Wasser im Topf sehr gut verteilt. Ich brauche alles nur kurz zu sprühen, und der Topf wird schön gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die Töpfe, die bei mir noch Rinde haben, muss ich alle einzeln tauchen, um bei einem 12er auf einen Gießrhythmus von ungefähr einer Woche zu kommen. 7er oder 8er könnte ich alle zwei, drei Tage tauchen.
Den Vorteil, dass man selten umtopfen muss, habe ich hier in der Versuchsphase natürlich noch lange nicht.
@Mike: dachte ich mir auch, bin mir aber nicht schlüssig woher das kommen könnte ich "tauche" mit Regenwasser + ab und an Dünger so das sich das ganze immer auf einen pH-wert von bischen über 6 einpendelt.
Ach ja das wichtigste ich hab einen Leitwert von 300.
Zitat von Saphir
Einen großen Vorteil hat die Steinwolle aber doch, weswegen ich nur ungern davon abkommen würde: Sie bietet doch eine erhebliche Zeitersparnis, dadurch dass sich das Wasser im Topf sehr gut verteilt. Ich brauche alles nur kurz zu sprühen, und der Topf wird schön gleichmäßig feucht, aber nicht nass.
Wenn ich gemein wäre, könnte ich ja sagen, "nur weiter so, die Zeitersparnis wird durch immer kleiner werdenden Bestand immer größer". Nee so nicht. Grundsätzlich fände ich es super, wenn Du eine praktikable Variante finden würdest, wobei ich bei der Fensterbankkultur immer noch erhebliche Bedenken habe. Auch wenn Du schreibst, dass Du nur leicht ansprühst. Dabei wird das Substrat ja nie so richtig durchgespühlt und eine Anreicherung mit Salzen ist doch vorprogrammiert.
Was mich wirklich noch interessieren würde, welchen ph-Wert-Verlauf nimmt das Subtrat mit der Zeit. Wenn Ihr das dokumentieren wölltet, müsste der Topf aber dann in dest. Wasser einige Stunden gewässert werden, um dann den ph-Wert messen zu können.
Beste Grüße
Mike
Beiträge: | 1.773 |
Ja, so kann man es auch sehen, es macht immer weniger Arbeit. Wenn es nur wenigstens die erwischen würde, die mir sowieso nicht sooo lieb sind 11 Pflanzen waren es bisher, aber einige waren kleine Sämlinge, da ist es nicht so schlimm. Und allein drei violaceas, wenn ich mir das jetzt so anschaue.
Da hast du recht, Mike, richtig durchspülen kannst du damit nicht. Die Steinwolle darf nicht klatschnass werden, sonst wird die nie wieder trocken! Deswegen würde ich sie auch nicht in destilliertes Wasser stellen, um den pH-Wert zu messen! Ich achte schon darauf, dass unten auch wieder was rausfließt, vor allem wenn ich mit dem reinen Osmosewasser gieße, aber so viel ist das wirklich nicht. Vielleicht ist das auch das Problem? Ich könnte ja aber auch einfach mal das messen, was wieder unten rauskommt, besser als nichts.
Aber warum meinst du denn, dass sich der pH-Wert so erheblich ändert? Ich habe das Substrat ja in Wasser mit rund 6,0 eingeweicht und ab dann immer auch mit dem Wert ungefähr gegossen. Hm, außer wenn ich natürlich mit Osmosewasser gespült habe.
Die 300 µS/cm hab ich mich übrigens nur im Sommer getraut. Herbst und Winter war ich nie über 200. Ich denke mal, für das Ausprobieren, ob es überhaupt geht, sollte man wohl nicht so hochgehen. Wenn es denn laufen würde, könnte man sich immer noch an mehr rantrauen.
Ich habe auch nur noch ein kleinen Teil in Steinwolle,nur die die es feuchter mögen wie parishii ect...und ein paar JP.
In gößere Töpfe würde ich Steinwolle auch nicht mehr zum Einsatz bringen.
Hatte zwar noch keine Verluste,aber manche mögen es echt nicht so feucht an den Wurzeln.
Das könnte natürlich der Grund sein mit der Versalzung, das sich die Steinwolle nicht richtig durchgespült hat bei mir.
Na das mit dem durchdringenden giessen kann man ja schon tun, nur sollte die Substrattemperatur dann eher bei 22°C und mehr liegen. Ich denke dort liegt ein Hauptproblem bei dieser Kulturvariante auf der Fensterbank. In einem nassen kühlen Substrat entwickeln sich dann eben auch Lebensformen, welche die Orchideenwurzeln nicht mögen.
Hinzu kommt dann noch die mögliche Versalzung des Substrates. Auch wenn nur schwach dosiert aller 2-3 Wochen gesprüht wird, nimmt die Pflanze nie alle Nährstoffe auf. Nur mittels Durchspülen würde man einen Teil der überschüssigen Nährsalze ausspülen können. Und die Steinwolle hat doch eine super Kapillarwirkung um Salze festzuhalten. Beim tauchen von Rindensubstrat werden ja auch die überschüssigen Salze wieder mit ausgeschwemmt. Ich konnte an den Steinwollewürfeln sehr gut beobachten, wie sich langsam eine Kruste bildete, besonders an den obersten Würfeln, ähnlich wie bei Anitas gezeigten Wurzeln.
Auch wenn der ph-Wert eine untergeordnete Rolle hat, ist er ein Baustein im Puzzel. Nicht umsonst wird das Steinwollesubstrat ja vorher mit Säure vorbereitet. Für mich in einem offenen System ein Unding. Die Neutralisation der Würfel ist doch nur eine Momentensache. Durch nachgiessen von aufgedüngtem Wasser + Entzug der Nährstoffe durch die Pflanze, ist doch ungewiss in welche Richtung der Wert schwanken wird. Vor allem mit dem Bewusstsein, das die Würfel vorher eher basisch waren. Was soll denn den ph-Wert soweit stabilisieren, das er immer bei ideal 6 steht? Klar im Quervergleich, das Rindensubstrat reagiert bei anhaltender Feuchte auch stark sauer, nur werden beim tauchen/giessen viele Bestandteile ausgespült. Erst wenn es stark verdichtet, sterben auch dort die Wurzen ab.
Beste Grüße
Mike
Beiträge: | 1.773 |
@Mike
Diese Verkrustung hab ich auch an den obersten Würfeln.Teilweise verbrennen die Wurzeln auch recht schnell dort.Musste schon ein paar wieder rausholen...
Anbei mal ein Bild noch von einem Blatt meiner Phal. Jade Gold. Daran sieht man denk ich ganz deutlich die Versalzung. Das Blatt hat sie gelb werden lassen, aber ansonsten geht es der Orchidee sehr gut sie hat gerade ein neues HB geschoben und neue Wurzeln gemacht seit ich sie wieder in Rinde habe.
So, nun eine Anmerkung, wie gut/schlecht es mit der Steinwolle klappt.
Ich habe seit ca.7-8 Monaten einige Pflanzen reingesetzt. Nur Phals von komplexen Hybriden bis zu Naturformen.
Da meine Kultur im Wohnbreich immer relativ trocken ist, dachte ich an ein anderes, d.h. feuchteres Substrat.
Im Wintergarten ist das Thermostat nachts auf 13°C eingestellt.
Ob in der Wohnung oder dem Wintergarten, Ergebnis finde ich bislang eher negativ.
Wobei ich erwähnen muß, daß ich mit 600 µS/cm relativ hoch dünge, dafür daß das Substrat viel Lösung aufnimmt.
Geringere Konzentration von 300 µS/cm dürfte der Tendenz zur Versalzung und damit Wurzelschäden deutlich entgegen kommen.
Wobei ich bei jemen zweiten Gießen nur mit Leitungswasser durchgespühlt habe, um Düngerreste zu entfernen.
Fazit bislange, manche Pflanzen mögen es, die Mehrzahl hat unter meinen Bedingungen deutlich Wurzelprobleme.
Ich werde das weiter beobachten, etwas an der Kultur drehen, aber momentan keine weiteren Phals in Steinwolle setzen.
Eine Chysis, sie sitzt schon 6 Monate darin, ihr scheint es zu gefallen.
Wobei sie mehr und konstantere Feuchte laut Literatur benötigt.
Nun habe ich vor einer Woche eine Coelogyne reingesetzt, sie mögen es auch dauerfeucht.
Evtl. eignet sich reine Steinwolle für solche Gattungen recht gut, da dort durch Dauerfeuchte ansonsten die Rinde relativ zügig zerfällt.
Beste Grüße
Rüdiger
Beiträge: | 1.109 |
Ich hab jetzt auch alle wieder rausgeholt,selbst die JP.Es hat bei einigen viele Wurzeln gekostet bzw manche haben gar keine Wurzeln mehr.
Wenn ich das jetzt alles so lese, dann bin ich echt froh, dass ich doch den Winter noch abwarten konnte um eure Berichte zu hören.
Tut mir echt Leid, das es stellenweise nicht funktioniert hat.
Liebe Grüße Loni
Beiträge: | 8.431 |
Ja, nun, so ist es, Versuch macht kluch. Ich habe ja letztes Wochenende umgetopft, und es war zum Glück nicht so schlimm wie gedacht. Einige hat es überhaupt nicht gejuckt gehabt, bei den meisten geht es so mit den Wurzeln, aber ein paar haben eben fast keine mehr jetzt. Ich hoffe, die berappeln sich wieder.
Genau, man muss ja erst ausprobieren. Hätte ja auch gut klappen können.
Mich ärgert es nur um meine kuntrarti Rarashati, aber mei kann man jetzt nix ändern.