Lonis Orchideenforum

RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#121 von Alexander , 13.07.2023 16:39

Zitat von Laetacara im Beitrag #120
Meine Nelly Isler, die seit ca. 3,5 Jahren bei mir wohnt, blüht wieder .....

... Möglicherweise habe ich den Dreh inzwischen also raus, wie die Nelly gepflegt werden will. Aber bevor ich darüber gar zu sehr jubele, warte ich erstmal ab. Definitiv kann man ja erst etwas sagen, wenn es mehrere neue, voll ausgebildete Triebe gibt, die gut gewachsen sind.


Naja, ein bisserl was kann man sicher zur Kultur sagen, wenn du magst ...
Z.B. kultivierst du sie eher kühler und feucht?
In welchem Substrat steht sie?
Liebe Grüße Alexander


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RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#122 von Ufa , 13.07.2023 18:25

Zitat von Laetacara im Beitrag #120
Meine Nelly Isler, die seit ca. 3,5 Jahren bei mir wohnt, blüht wieder und mußte mir deswegen als Gegenzug zur ständigen Pflege Model stehen.



Gratulation!
Bei mir verfault wohl gerade eine der beiden verbliebenen (zumindest teilweise, vielleicht bleiben noch ein oder zwei Bulben übrig).
ufa


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RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#123 von Laetacara , 14.07.2023 00:30

Zitat von Alexander im Beitrag #121

Naja, ein bisserl was kann man sicher zur Kultur sagen, wenn du magst ...
Z.B. kultivierst du sie eher kühler und feucht?
In welchem Substrat steht sie?



Gerne schildere ich meine Kulturvariante, die aktuell zu funktionieren scheint. Ob das auch langfristig so sein wird, wird sich zeigen.

Bei mir hängen die Töpfe in Seilhalterungen an der Decke ca. einen Meter hinterm Fenster. Da dort unter Umständen das Licht nicht mehr ganz ausreicht, versorge ich die Pflanzen zusätzlich mit LED-Leuchten, insbesondere im Winter. Im Sommerhalbjahr sind die Fenster immer sperrangelweit geöffnet, sodaß die Töpfe oft richtig schaukeln. Und auch im Winter ist das Fenster oft angekippt. Frischluft bekommen die Pflanzen also reichlich.

Als Gefäß nutze ich solche Gittertöpfe:
https://www.amazon.de/LABDIP-Plastic-Con...n/dp/B0CBQ6YV4Q
Diese hängen in solchen halbtransparenten Übertöpfen:
https://www.garpet.de/Orchideentopf-OLA-O-13-cm-rauchfarbig

Unten bleibt ein Raum erhalten, in dem sich Abtropfwasser sammeln kann. Durch die Löcher des Gittertopfs fädele ich Dochte, sodaß vom Abtropfwasser Wasser hochgesaugt werden kann. Unten sowie auf die mittige Erhöhung gebe ich Sphagnummoos, das gut saugfähig ist. Ansonsten besteht mein Substrat aus Seramis Orchideensubstrat, welches noch mit Coconut Husk Chips, Perlit, Bims, Lava und Zeolith gemischt wird. Als obere Decke kommt nochmal eine dünne Lage Sphagnum.

Überwiegend gieße ich mit einer Kanne mit sehr dünner Tülle, um langsam und verteilt gießen zu können, damit das Wasser gleichmäßig und langsam durchs Substrat rieseln kann. Manchmal sprühe ich auch aufs Substrat, bis unten genügend ankommt. Im Sommer dusche ich auch ein bis zweimal meine Pflanzen ab, um sie von Staub zu befreien und das Substrat mal etwas durchzuspülen. Im Winter wäre mir Abduschen zu riskant, weil das Trocknen zu lange dauert und somit die Gefahr von Pilzkrankheiten droht. Hingegen sprühe ich im Sommer vor allem an heißen Tagen nachts die Pflanzen ab, was zum einen die nächtliche Abkühlung fördert und zum anderen eine Imitation des nächtlichen Taus ergibt. Ich gieße im Sommer so, daß der untere Abtropfraum des Übertopfs komplett gefüllt ist und ggf. noch einen halben bis ein Zentimeter der Substrattopf im Wasser hängt. So haben die Orchideen gut Feuchtigkeit, ohne daß es zu viel wird. Nellys mögen es dauerhaft leicht feucht. Im Winter lasse ich das Substrat aber nicht im Wasser hängen, da sonst Fäulnis droht. Ich gieße erneut, wenn der Tank fast aufgebraucht ist. Wenn bis dahin die Oberfläche zu trocken wird, gieße oder sprühe ich leicht auf die Oberfläche, damit auch diese nicht ganz austrocknet und durch Verdunstung für mehr Luftfeuchtigkeit sorgen kann. Im Sommer wird regelmäßig, aber abhängig von der Wachstumsaktivität, dem Wasser Dünger beigefügt.

Das Leitungswasser bei mir ist weich bis mittelhart. Nach Möglichkeit (und wenn genug vorhanden) mische ich das Leitungswasser mit Kondenswasser vom Wäschetrockner, um das Gießwasser noch etwas weicher zu bekommen.

Im Sommer sind die Temperaturen je nach Witterung bei 18 bis 33 °C, am offenen Fenster nachts ggf. noch etwas weniger. Da ich nicht oder kaum heize, bewegen sich im Winter die Temperaturen um die 13 °C. Es können aber auch mal 16 °C sein und morgens ggf. knapp 10 °C.

Die Luftfeuchtigkeit ist so, wie sie sich im Zimmer ergibt, meist zwischen 40 und 60 %. Nebelwaldatmosphäre kann ich leider nicht bieten, auch wenn diese den Pflanzen vermutlich sehr gefallen würde. Aber gerade im Sommer bei Regenwetter kommt es bei offenem Fenster zumindest ein bißchen in diese Richtung, vor allem wenn ich die Pflanzen nachts noch sprühe.

Ich hoffe, alle Aspekte verständlich dargelegt zu haben. Falls sich noch Fragen ergeben - einfach Fragen


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RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#124 von Alexander , 14.07.2023 08:47

Vielen, vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht, Laetacara.
Da kann ich mir schon ein Bild machen. Vor Jahren ist mir mal eine Nelly Isler eingegangen. Da war es wohl viel zu warm in meiner damaligen Wohnung.

Bei der Mühe die du dir gibst kann eigentlich nichts schief gehen.
Ich verwende übrigens auch diese Gittertoepfe. Der Zapfen ist ideal für feuchter zu haltende Arten bzw feuchteter Haltung. Er verhindert, dass sich ein nasser Kern bildet.
Liebe Grüße Alexander


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zuletzt bearbeitet 14.07.2023

RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#125 von Ufa , 14.07.2023 13:50

Hallo, Laetacara, vielen Dank auch von mir für Deine Schilderung.
Das gibt mir etwas die Richtung vor. Ich habe bei meinen Burragearas immer festgestellt, daß sie zarte neue Wurzelspitzen treiben, diese aber nach einigen Millimetern Wachstum steckenbleiben. Das hielt ich für ein Zeichen zu trockener Umgebung und habe daraufhin die Wurzelbasis, die Bulben und das Substrat vermehrt besprüht. Das half aber nichts, und eine (s.o.) hat nun alle Wurzeln eingebüßt.
Bei Seramis-Substrat habe ich mittlerweile auch immer ein gutes Gefühl, leider hatte ich beim Pflanzen der Burragearas noch irgendein rein organisches Substrat benutzt (womöglich Baumarkt-Orchideenerde), und auch Töpfe nur mit Öffnungen unten. Aber vielleicht bekomme ich die letzte Überlebende noch durch (und von der vorletzten bleibt vielleicht noch was übrig, das neu treibt).

ufa


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RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#126 von OrchiThea , 14.07.2023 18:50

ich erzähle auch mal von meiner Nelly:
Obwohl vor Jahren schon mal eine bei mir eingegangen ist, habe ich dieses Jahr zu Ostern wieder eine gekauft, weil der Duft mich einfach umgehauen hat.
Sie hatte drei Bulben und zwei BTs. Ein BT ist gleich verblüht, der andere hat ca. 3 Wochen gehalten.
Habe sie dann umgetopft, weil das Substrat etwas geschimmelt hat, und dabei einen kleineren Topf genommen. Weil die Wurzeln so zart sind, habe ich nur ganz unten Seramis rein, darauf Perlite und oben eine Schicht Moos.
Ich tauche ca. einmal die Woche in Regenwasser, wenn das Moos oben trocken ist. Gedüngt wird mit allen anderen zusammen bei jedem dritten Gießen. Zimmertemperatur ist bei mir aktuell 25°, wenn die Luftfeuchtigkeit unter 50% fällt, sprühe ich abends alles an.
Die Pflege scheint ihr ganz gut zu gefallen. Die drei Bulben sind etwas eingeschrumpft, aber Blätter sind top und sie bekommt einen NT.


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RE: Burrageara Nelly Isler

#127 von Coldcase , 14.07.2023 19:45

Auch so eine , mit der ich auf Kriegsfuss stehe ....
Seit Januar hab ich auch mal wieder eine . Von 6 noch kleinen NTen hat auch wieder einer Knitter
Vor ein paar Tagen hab ich sie neu getopft , die stand auch zu lange mit viel zu wenig Wurzeln im viel zu grossen (Kauf-)topf in merkwürdigen Substrat . Die Bulben haben auch leichte Rillen . Die Wurzeln sehen auch nicht gerade berauschend aus - kurz und wenig .
Bei mir steht sie in 3. Reihe am NW Fenster in der Küche , immer ein paar Grad kühler als die andere Seite nach SO .

Vom 12er Topf in einen 9er umgezogen in Rinde


Liebe Grüsse , Sylvia


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zuletzt bearbeitet 14.07.2023

RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#128 von Ufa , 07.08.2023 01:20

Zitat von OrchiThea im Beitrag #126
ich erzähle auch mal von meiner Nelly:
[...]
Ich tauche ca. einmal die Woche in Regenwasser, wenn das Moos oben trocken ist. Gedüngt wird mit allen anderen zusammen bei jedem dritten Gießen. Zimmertemperatur ist bei mir aktuell 25°, wenn die Luftfeuchtigkeit unter 50% fällt, sprühe ich abends alles an.
Die Pflege scheint ihr ganz gut zu gefallen. Die drei Bulben sind etwas eingeschrumpft, aber Blätter sind top und sie bekommt einen NT.


Hallo, Orchithea, Neutriebe haben alle meine Burragearas auch immer geschoben, aber beim Wurzelwachstum sah es jedesmal schlecht aus, und die NT reiften bislang immer etwas schwächer als die jeweiligen Vorgängertriebe aus.

ufa


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RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#129 von OrchiThea , 07.08.2023 11:59

Ich habe gerade in den Topf von meiner Nelly geschaut, ein paar neue Wurzeln hat sie. Außerdem glaube ich, dass es ein ganz gutes Zeichen ist, wenn sie nur einen großen Neutrieb macht anstatt viele kleine^^
Generell hab ich die Erfahrung gemacht, dass je feiner die Wurzeln sind, umso wichtiger ist es, das Substrat abtrocknen zu lassen, bevor man wieder gießt. Tut auch zb meinem Oncidium Twinkle ganz gut.


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RE: Burrageara Nelly Isler : gezüchtet um zu vergehen?

#130 von Ufa , 08.08.2023 09:14

Zitat von OrchiThea im Beitrag #126
ich erzähle auch mal von meiner Nelly:
[...]
Ich tauche ca. einmal die Woche in Regenwasser, wenn das Moos oben trocken ist. Gedüngt wird mit allen anderen zusammen bei jedem dritten Gießen. Zimmertemperatur ist bei mir aktuell 25°, wenn die Luftfeuchtigkeit unter 50% fällt, sprühe ich abends alles an.
Die Pflege scheint ihr ganz gut zu gefallen. Die drei Bulben sind etwas eingeschrumpft, aber Blätter sind top und sie bekommt einen NT.

Hallo, Orchithea, Neutriebe haben alle meine Burragearas auch immer geschoben, aber beim Wurzelwachstum sah es jedesmal schlecht aus, und die NT reifen immer etwas schwächer als die Vorgängertriebe aus. Bei mir zog bzw. zieht sich das über 2-3 Jahre hin (eine hab ich noch). Dann kam aber jedesmal das Ende, und auch die noch bei mir lebende Burrageara müßte eigentlich jetzt mal Wurzeln treiben, kommt aber nicht über Ansätze von ein paar Millimetern hinaus.

ufa


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