Zitat von Alexander im Beitrag #121
Naja, ein bisserl was kann man sicher zur Kultur sagen, wenn du magst ...
Z.B. kultivierst du sie eher kühler und feucht?
In welchem Substrat steht sie?
Gerne schildere ich meine Kulturvariante, die aktuell zu funktionieren scheint. Ob das auch langfristig so sein wird, wird sich zeigen.
Bei mir hängen die Töpfe in Seilhalterungen an der Decke ca. einen Meter hinterm Fenster. Da dort unter Umständen das Licht nicht mehr ganz ausreicht, versorge ich die Pflanzen zusätzlich mit LED-Leuchten, insbesondere im Winter. Im Sommerhalbjahr sind die Fenster immer sperrangelweit geöffnet, sodaß die Töpfe oft richtig schaukeln. Und auch im Winter ist das Fenster oft angekippt. Frischluft bekommen die Pflanzen also reichlich.
Als Gefäß nutze ich solche Gittertöpfe:
https://www.amazon.de/LABDIP-Plastic-Con...n/dp/B0CBQ6YV4QDiese hängen in solchen halbtransparenten Übertöpfen:
https://www.garpet.de/Orchideentopf-OLA-O-13-cm-rauchfarbigUnten bleibt ein Raum erhalten, in dem sich Abtropfwasser sammeln kann. Durch die Löcher des Gittertopfs fädele ich Dochte, sodaß vom Abtropfwasser Wasser hochgesaugt werden kann. Unten sowie auf die mittige Erhöhung gebe ich Sphagnummoos, das gut saugfähig ist. Ansonsten besteht mein Substrat aus Seramis Orchideensubstrat, welches noch mit Coconut Husk Chips, Perlit, Bims, Lava und Zeolith gemischt wird. Als obere Decke kommt nochmal eine dünne Lage Sphagnum.
Überwiegend gieße ich mit einer Kanne mit sehr dünner Tülle, um langsam und verteilt gießen zu können, damit das Wasser gleichmäßig und langsam durchs Substrat rieseln kann. Manchmal sprühe ich auch aufs Substrat, bis unten genügend ankommt. Im Sommer dusche ich auch ein bis zweimal meine Pflanzen ab, um sie von Staub zu befreien und das Substrat mal etwas durchzuspülen. Im Winter wäre mir Abduschen zu riskant, weil das Trocknen zu lange dauert und somit die Gefahr von Pilzkrankheiten droht. Hingegen sprühe ich im Sommer vor allem an heißen Tagen nachts die Pflanzen ab, was zum einen die nächtliche Abkühlung fördert und zum anderen eine Imitation des nächtlichen Taus ergibt. Ich gieße im Sommer so, daß der untere Abtropfraum des Übertopfs komplett gefüllt ist und ggf. noch einen halben bis ein Zentimeter der Substrattopf im Wasser hängt. So haben die Orchideen gut Feuchtigkeit, ohne daß es zu viel wird. Nellys mögen es dauerhaft leicht feucht. Im Winter lasse ich das Substrat aber nicht im Wasser hängen, da sonst Fäulnis droht. Ich gieße erneut, wenn der Tank fast aufgebraucht ist. Wenn bis dahin die Oberfläche zu trocken wird, gieße oder sprühe ich leicht auf die Oberfläche, damit auch diese nicht ganz austrocknet und durch Verdunstung für mehr Luftfeuchtigkeit sorgen kann. Im Sommer wird regelmäßig, aber abhängig von der Wachstumsaktivität, dem Wasser Dünger beigefügt.
Das Leitungswasser bei mir ist weich bis mittelhart. Nach Möglichkeit (und wenn genug vorhanden) mische ich das Leitungswasser mit Kondenswasser vom Wäschetrockner, um das Gießwasser noch etwas weicher zu bekommen.
Im Sommer sind die Temperaturen je nach Witterung bei 18 bis 33 °C, am offenen Fenster nachts ggf. noch etwas weniger. Da ich nicht oder kaum heize, bewegen sich im Winter die Temperaturen um die 13 °C. Es können aber auch mal 16 °C sein und morgens ggf. knapp 10 °C.
Die Luftfeuchtigkeit ist so, wie sie sich im Zimmer ergibt, meist zwischen 40 und 60 %. Nebelwaldatmosphäre kann ich leider nicht bieten, auch wenn diese den Pflanzen vermutlich sehr gefallen würde. Aber gerade im Sommer bei Regenwetter kommt es bei offenem Fenster zumindest ein bißchen in diese Richtung, vor allem wenn ich die Pflanzen nachts noch sprühe.
Ich hoffe, alle Aspekte verständlich dargelegt zu haben. Falls sich noch Fragen ergeben - einfach Fragen