Hallöchen zusammen,
also es kommt wie ihr alle treffend beobachtet habt 1) auf den Leitwert, d.h. auf die Anzahl der gelösten Teilchen (hier jetzt Ionen, wie Ca2+, Mg 2+ usw usw) im Wasser an. 2) auf die Gattung oder das Alter der Pflanze, sprich wie viel kann diese vertragen. Und zusätzlich auch auf Substrateinfluss, das ist aber schwer zu beurteilen, durch bloße Leitwertmessungen. Selbst mit vorher nachher Messungen nach dem tauchen.
Weil ich nicht aufs Wasser achten konnte, ist mein erster Versuch Orchideen zu halten wahrscheinlich auch damals gescheitert. Es gab kein Internet und ich war noch Schülerin und in den zwei Büchern die ich hatte gab man nur Düngergehalte an, ging aber nicht auf die verwendete Wasserqualität ein. Selbst die Multis und die Paphis die ich hatte, haben irgendwann Kristallisation an den Wurzeln gehabt und sind eingegangen - habe ich damals nicht gewusst. Dieses Mal habe ich mir ein Leitwertmessgerät kaufen können und das Wissen (sehr viel auch euren Erfahrungen zu verdanken) oder die Möglichkeit überhaupt hier nachzulesen.
Mein erster Schritt war daher (auch ohne Leitwert zu messen möglich) beim Wasserwerk hier die Härte/Leitfähigkeit nach zu schauen. Im End-Effekt geht es sogar meinen Multis deutlich besser. Ich habe noch zwei die ich aus der Zeit retten konnte. Die Veränderung ist erstaunlich. Sie blühen und machen Wurzeln, so als wenn man die Zeit zurück gedreht hätte. Also habe ich mich an die Schlepperei gewöhnt und kaufe halt ab und zu dest. Wasser (....für sein Tier kauft man ja auch Essen), weil mein Leitwert einfach sonst mit 500 µS/cm (viel Ca2+ und Mg 2+ hier) zu hoch ist.
Um auf Dunkelgrau's Frage einzugehen: Der Leitwert reduziert sich etwa auf die Hälfte, grobe Daumenregel. ABER: Wenn ich das Wasser aus dem Wasserkocher, sofort verwende,dann hat es noch etwa mind. 380, weil es noch heiß ist und noch nicht alles aus dem Wasser ausfallen und sich am Boden absetzen konnten. Nach dem Abkühlen, sagen wir 3-4 Std. später messe ich etwa 200-300. Ab und zu komme ich unter 200 das kann aber auch eine Abweichung sein (das heißt, das Wasser hat mind. über Nacht gehabt um sich zu "setzen" (hier meine ich alles was ausfallen kann, konnte auch ausfallen).
Und ja, zweimal abkochen hat auch einen Effekt, wenn nur nicht die nochmalige Halbierung. Ich lande immer etwa bei 170-240µS/cm. Das mache ich wie gesagt, wenn ich einfach mal wieder vergessen habe, dest. Wasser zu kaufen. Aber den JPs oder meinem Sonnentau würde ich das keinesfalls auf die Dauer zu muten wollen (persönliche Meinung).
-----diese Werte sind keine riesige Stichprobe, und sicherlich auch von der technischen Seite des Geräts/ Sauberkeitsgrad des Kessels, Wasserhärte... usw. abhängig, alsoübernehme ich hier keine Gewähr. Jeder muss bitte selbst testen was geht. ------------------------------
Ich ermutige also diejenigen die Lust haben einfach mal etwas herumzutesten :-)