Zitat von PhalMa im Beitrag #24
Trotzdem ist eine pauschale Leitwertangabe sinnlos. Ich habe hier im Forum schon oft gelesen: "ich ich gieße mit Regenwasser aufgedüngt auf 400µs. Mit dieser und ähnlichen Angaben kann keiner was anfangen! Wie hoch ist der Wert des Regenwassers?
Regenwasser und UOA-Wasser kann man als fast nährstofffrei (mit rund 30-50 µS/cm) einordnen, das ist der große Vorteil. Wenn ich also mit dem Orchideendünger meiner Wahl auf den Wert x aufdünge, so steht den Pflanzen ein optimales Verhältnis an Spurenelenten zur Verfügung (einen optimalen Dünger vorausgesetzt), denn der Anteil an "falschen" Salzen in meinem Ausgangswasser ist gering im Verhältnis zum Dünger.
Je höher der Leitfähigkeitswert meines Ausgangswasser (Leitungswasser), desdo geringer die Menge an benötigten Spurenelementen für die Pflanzen bei gleichem Endwert x. Würde man jetzt mehr Dünger zusetzen, um ein besseres Verhältnis zu erreichen, dann schädigt man auf Dauer die Wurzeln.
Zitat von PhalMa im Beitrag #24
Und welcher Dünger wurde verwendet? Aus der Tabelle geht sehr gut hervor, wie unterschiedlich sich die versch. Dünger auf den Leitwert auswirken.
Die 400µs kann ich mit vollkommen unterschiedlichen Düngern in unterschiedlicher Dosierung erreichen.
Richtig, was meist daran liegt, wie hoch die Salzkonzentration im Flüssigdünger ist. Da verkauft der Hersteller einem mehr oder weniger Wasser mit etwas Dünger drin.
Je höher, desdo größer das Risiko, dass einzelne Salze ausfallen und sich das Nährstoffverhältnis verschiebt. Wobei (einstufige) Flüssigkeitsdünger grundsätzlich den Nachteil haben, dass kaum oder extrem wenig Ca und Mg enthalten sind.
Zitat von PhalMa im Beitrag #24
Somit ist allein die Angabe des Leitwertes zu nichts zu gebrauchen und der Anfänger kann wenn er den falschen Dünger verwendet viel verkehrt machen!
Um für sich selbst, mit seinen bevorzugten Düngern und Ausgangswässern zu arbeiten, ist der Leitwert sicher eine sehr gute und schnelle Möglichkeit.
Mann kann diesen aber einfach nicht in andere Bedingungen projezieren und somit ist dieser allein für andere nicht Hilfreich. Um meine Orchideen genau so zu versorgen wie du, kann es bei Verwendung eies anderen Düngers doch sein, dass mein Leitwert höher oder niedriger sein müsste als deiner, oder?
Verstehst du was ich meine?
Ja, ich verstehe, was du meinst. Aber gerade für Anfänger, die wegen einer Handvoll Pflanzen nicht in Technik investieren wollen, ist die Düngertabelle optimal.
Und gerade der Anfänger ist mit jedem Orchideendünger gut bedient, da gibt es keinen "falschen".
Wie hoch man den Leitfähigkeitswert einstellt, hängt von den kultivierten Arten und den Haltungsbedingungen ab:
- Einige Gattungen vertragen nur extrem wenig Dünger, andere benötigen viel
- Aufgebundene Pflanzen benötigen mehr Dünger als getopfte
- Abiotische Substrate (z.B. Lava, Styropor) speichern weniger Dünger als biotische (z.B. Rinde)
- Temperatur- und Lichtangebot sind die entscheidenden Faktoren (im Sommer kann man stärker düngen, als im Winter)
- Die Umgebung (GWH, Vitrine, Zimmerkultur) beeinflusst ebenfalls die Nährstoffaufnahme
- usw.
Prinzipiell ist die Düngung nur ein Teil der gesamten Pflegebedingungen - und nicht der wichtigste!
Es gibt Halter, die düngen extrem konservativ (< 200 µS/cm) und haben trotzdem beeindruckende Kulturergebnisse.