Mein oben beschriebenes Problem ist nach langer banger Zeit und leider einigen eingegangenen Sämlingen endlich gelöst, hier die Lösung, die möglicherweise interessant sein könnte für Leute, die Sämlinge aufziehen und sich wundern, warum diese kümmern:
Glücklicherweise hatte Kuuki sich schon Anfang des Jahres bereit erklärt, ein paar meiner Sämlinge als "Back-up" zu übernehmen.
Und im Gegensatz zu meinen Sämlingen wuchern diese bei ihr geradezu.
Da ich bestimmte externe Faktoren ausschließen konnte (Temperatur*, LF, Sphagnum, Licht, Dünger) und bei Kuuki sowohl die kleinen, als auch die großen Sämlinge sehr gut wachsen, kam uns nach mehreren Gesprächen dann die zündende Idee:
Es liegt am Wasser, das meine Osmose-Anlage produziert.
Meine Anlage ergibt Wasser mit ca. 80µSm. Dieser Wert ist nicht wirklich niedrig, aber für Phalaenopsis-Sämlinge eigentlich auch nicht zu hoch - denn selbst meine Lepanthopsis astrophora mit ihren haarfeinen Wurzeln verträgt dieses Wasser gut und es wurde ja schon berichtet, dass Phalaenopsis-Sämlinge erfolgreich mit wesentlich höheren µSm gegossen wurden.
Aber anscheinend entzieht meine Osmose-Anlage bestimmte wichtige Salze, bzw. belässt die "falschen" im Wasser, die das Gedeihen der Sämlinge negativ beeinflussen. Ob es am verwendeten Ausgangswasser liegt, oder an den Filtern der Osmose-Anlage, kann ich nicht sagen. Vermutlich ist es eine Kombination von beiden.
Ich bin sofort umgestiegen auf das altbewährte Saskia-Wasser vom Lidl und nach einiger Zeit erholten sich die übrig gebliebenen Sämlinge und machen nun fleißig Wurzeln und Blätter. Aktuell dünge ich nicht zusätzlich, erst einmal soll das Saskia-Wasser die verbliebenen alten Salz-Rückstände des Osmose-Wassers aus dem Sphagnum lösen.
Wer also Probleme mit kümmernden Sämlingen hat, obwohl Temperatur, Licht, LF usw. offensichtlich OK sind, sollte daher in Erwägung ziehen, dass ev. das verwendete Gießwasser der Grund sein könnte. Ein Wechsel des Gießwassers wird allerdings nicht sofort zu sichtbaren Veränderungen führen! Da Phalaenopsis-Sämlinge relativ langsam wachsen, vergehen bis dahin u.U. mehrere Wochen/Monate. Ich habe im August das Wasser gewechselt und erst im Oktober war eine deutliche Veränderung zu erkennen.
*Kultur aktuell noch immer auf Sphagnum in Kanistern, diese in Mini-Gewächshäusern mit Terrarien-Heizkabel und LED-Aquarienleuchten