Lonis Orchideenforum

Ich habe nochmal geschaut was man in Thailand zahlt. Minimum 2.000 Baht für 10 Flaschen (Mindestabnahmemenge), das sind 51€. Keine Ahnung wie viele Sämlinge da jetzt drin sind, aber damit sind die Pflanzen ja noch nicht in Deutschland. Da kommen dann nochmal Versand und Phyto dazu. Versand bei 10 Glasflaschen wären etwa 4.000 Baht (ca. 105€).
Nicht zu vergessen, dass da noch Einfuhrsteuer draufkommt.
Dann hat man, im besten Fall, 400-500 Sämlinge für 200+€. Aber was will man mit so einer Menge als Privatperson?

Hat jemand schon mal nach Aussatservice in Osteuropa geschaut? Da gibt es sicherlich auch Leute die das machen.

Edit: Mir fällt da spontan Illés László ein, wobei der sitzt in Österreich...

Ich kann mich nur anschließen, die Preise sind sehr vertretbar, und mit Quedlinburg kann man die schon wegen der Kommunikation nicht vergleichen. Ich hab da vor vielen Jahren einiges hingeschickt und nie was gehört, obwohl das lose Samen waren, nicht Kapseln mit unbekanntem Inhalt.

Ich weiß nicht, wo ihr bisher OP gekauft habt und für welchen Preis. Ich habe öfter gekauft und je nach Kreuzung haben sie deutlich mehr gekostet.

Ich kannte von einem Orchideenfreund noch, wie viel Arbeit eine Ausaat bedeutet.
Seit einigen Monaten mach ich meine ersten eigenen Versuche und kann nur bestätigen. Es geht enorm viel Zeit darauf und es kostet Geld. Es gibt so viele Kleinigkeiten, die aber Geld kosten. Ich werde mir irgendwann die Zeit nehmen und ausrechnen, wie viele Kosten ich habe. Es läppert sich und das nicht zu wenig. Und die Zeit, die darauf geht.
In einem Labor gibt es sicherlich keine selbstgemachten Boxen oder nur den Schnellkochtopf zur Sterilisation, sonder kostspielige Werkzeuge und Geräte.
Warum sollte man das alles anschaffen, die Arbeit einsetzen und Discounterpreise anbieten?
Ich würde es nicht machen.
Es sieht alles so einfach aus. Ist aber nicht. Sonst würden ja viele machen.
Billig wird es, wenn man vieles maschinell produziert und viele zahlende Abnehmer hat. So wie die großen Betriebe in Holland machen. Irgendjemand zahlt aber dafür den Preis. Niedriglöhne entstehen von solchen günstigen Produktionen. Das aber nur am Rande. Ich wollte nicht zu weit ausschweifen.

ich persönlich finde den Preis von 2€/2,50€ jetzt auch keine Tragödie, dafür dass ich keine Arbeit mit der Aussaat hätte und auch das Risiko minimiert ist das was schiefgeht weil sich hier Leute damit befassen die Ahnung davon haben.

und wie sag ich das ohne dass es blöd rüber kommt:
So kann man auch dafür sorgen, dass man als Aussaatlabor seine Arbeitszeit nicht mit "nicht ganz ernst gemeinten Kreuzungen" blockiert, sondern nur von Leuten kontaktiert wird denen es das Geld für eine bestimmte Kreuzung/Kapsel wert ist.
Das soll jetzt nicht böse gemeint sein, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass man als Aussaatlabor gleich mal in Anfragen erstickt, wo sich Leute melden wo "nur" 2 Baumarktnopsen gekreuzt wurden um zu gucken wie das geht, aber sonst nicht viel Ernst dahinter steckt...

Ich habe eine Zeit lang an der Uni auch mal Orchideensamen ausgesät und kann durchaus sagen, dass das einiges an Arbeit ist, wenn man es einigermaßen ordentlich macht. Da ist man mit ein paar Kapseln, die ausgesät werden (und wenn sie dann von der Pflanze abgenommen wurden, dann kann man sie unter Umständen auch nicht mehr ewig lagern) müssen, durchaus ein paar Stunden beschäftigt.
Die Aussaat reifer Samen fand ich dann noch ungemein anstrengender, da es diverse Möglichkeiten gibt diese zu sterilisieren, aber jede Methode empfand ich als anstrengender als eine Grünaussaat noch geschlossener Kapseln.

Die eingesetzte Arbeitszeit muss man also definitiv zusätzlich zu den Materialkosten berücksichtigen. Mit langjähriger Erfahrung wird man vermutlich zwar etwas schneller, aber dennoch muss man bei jedem Schritt (Aussaat, Pikieren der Protokorme, Pikieren der Sämlinge) sauber arbeiten, sonst war alles umsonst, wenn erstmal alles völlig kontaminiert ist.

Daher sind solche Preise in der heutigen Zeit durchaus vertretbar. Es gibt deutlich teurere Hobbys (wenn ich mir alleine die aufgerufenen Preise für das High-End Kamerazeugs anschaue, um bei meinem anderen Hobby zu bleiben), sodass ich bei einigen Züchtern und Gärtnern in Deutschland über die doch recht stabil gebliebenen Preise für Orchideen teils erstaunt bin.

Ich will auch garnicht bestreiten, dass der Preis gerechtfertigt ist. Nur macht mir das Ganze einen Strich durch die Rechnung.
Ich hatte vor etwa 100 Sämlinge pro Kreuzung zu nehmen. Keineswegs alle für mich und auch nicht um damit Geld zu verdienen. Ich möchte nur möglichst viele Exemplare meiner Kreuzungen unter den Leuten wissen. In der Hoffnung, dass ich später dann auch möglichst viele Blütenbilder zu sehen bekomme.
Meinetwegen dürfte die Restmengen meiner Kreuzungen auch bei Orchideengärtnereien weiterverkauft werden, das wäre mir tatsächlich sogar mehr als recht.

Ich habe mich mal damit beschäftigt was für Arbeit und Aufwand es kostet diese Aussaaten privat durchzuführen, und bin fast vom Stuhl gekippt weil die so wenig verlangen.

Ich würde ehrlich gesagt nicht mit der Wimper zucken, wenn ich lesen würde das Ganze kostet 500€… es ist halt aufwändig.Soweit ich es verstanden habe ist das nicht nur Aussaat, sondern auch das Umsetzen und für 1-2 Jahre die Flaschen da behalten.

Hobbies sind halt teuer… und es ist halt ein Hobby. Kein Mensch MUSS selbstgemachte Orchideenkreuzungen haben. Es gibt wirklich genug interessante Orchideenkreuzungen zu sehr sehr fairen Preisen zu kaufen hier in Deutschland. Wir haben es hier einfach zu gut mit den vielen Gärtnereien und Züchtern hier, andere Länder (wie die USA) haben ganz andere Preisklassen und Angebote…

Wirklich nichts gegen jemanden, der den Preis zu viel findet, nur meine persönliche Meinung. Wir alle haben andere Finanzen und Prioritäten und ein eigenes Verständnis was “viel” Geld ist.

.......dass der Preis gerechtfertigt ist, streite ich auch nicht ab . Aber ich nehme mir dann auch für mich raus , diesen Preis zu mokieren - ganz allein für mich privat , ohne die Rechtfertigung in Frage zu stellen . Ich habe ja schon erwähnt, dass ich nicht überall in Mengen zuschlagen kann wie andere.

Nur kann ich dann eben nicht , wie von mir gedacht, mehrererere Orchidpack nehmen , sondern wirklich nur die Mindestmenge , das ist das, was mich erstmal an dem Preis gestört hat.

Ich habe auch nicht vor, das mehrmals zu machen , weil ich in meinem Alter und Gesundheitszustand nicht vorhabe , in Sämlingen zu ersticken . Eine überschaubare Menge erlaube ich mir aber, nur um die dann unter die Leute zu bringen , die evtl daran Interesse haben . Wenn nicht dann nicht , aber die Erfahrung gönne ich mir .

Ich hab den Preisschock schon verdaut

Zitat von Schönbrunnerin im Beitrag #34

---

So kann man auch dafür sorgen, dass man als Aussaatlabor seine Arbeitszeit nicht mit "nicht ganz ernst gemeinten Kreuzungen" blockiert, sondern nur von Leuten kontaktiert wird denen es das Geld für eine bestimmte Kreuzung/Kapsel wert ist.

---