Zitat von LaoLu im Beitrag Lepanthes telipogoniflora
Total abgefahrene Blüte!
@Fabi, kannst Du mal etwas über die Fotoausrüstung und Bearbeitung bei dieser Aufnahme berichten. Würde mich brennend interessieren.
Gruß
Uwe
Hallo
@LaoLu , ich antworte wieder mal hier, im Fachthread ist es nicht so richtig aufgehoben.
Also zu den Bildern: Die sind natürlich wieder durch Focus Stacking entstanden.
Die Kamera war natürlich die Canon EOS 700D; bei den beiden Detailaufnahmen habe ich das Laowa 25mm f/2,8 2,5-5x Ultra Macro Objektiv verwendet, für die beiden Blütenbilder das Canon EF 100mm f/2,8 Macro USM. Die Einzelbilder werden natürlich mit Hilfe eine Einstellschlittens gemacht. Da man bei Makroaufnahmen immer viel Licht braucht habe ich vor einiger Zeit mal in zwei kleine Fotolampen mit Stativen und Softboxen investiert. Für Abbildungsmaßstäbe größer 1:1 ist zwar selbst das teils noch etwas wenig, aber man arrangiert sich damit und muss dann entsprechend etwas mit Blende, ISO und Belichtungszeit experimentieren.
Die RAW-Dateien entwickle ich dann in DPP, weil das schlicht kostenlos ist, wenn man eine Canon Kamera hat. Ich passe dann je nach dem etwas die Helligkeit, Lichter und Schatten sowie Kontraste an. Außerdem schärfe ich die Bilder direkt etwas nach und ändere bei Bedarf die Farbsättigung. Meistens schadet ein wenig mehr Sättigung nicht, aber man sollte es hier auch nicht übertreiben, der Bildeindruck soll ja natürlich sein. Der Einfachheit halber passe ich die Parameter immer nur für ein Bild an und übernehme diese Einstellungen für alle Bilder eines Stacks, da diese sich in Belichtung und Co. so ähnlich sein sollten, dass nicht jedes Bild individuell eine Bearbeitung nötig hat. Die entwickelten Bilder konvertiere ich dann in JPEGs. Es mag Leute geben, die größere, weniger komprimierte Dateiformate bevorzugen, aber dafür braucht man dann auch entsprechende Rechenleistung und die kann ich derzeit bei meinen Geräten derzeit nicht vorweisen. Außerdem könnte man bei Helicon Focus auch direkt die RAWs stacken lassen und dann beispielsweise eine TIFF-Datei ausgeben lassen und die dann bearbeiten. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Das muss man einfach ausprobieren.
Da ich oft keinen schönen schwarzen Hintergrund beim Fotografieren und Stacken erhalte und der Sensor meiner Kamera einige Hotpixel zu haben scheint (das fällt eigentlich so nicht auf, aber beim Stacken oder bei sehr langen Belichtungszeiten bemerkt man es dann doch), versuche dann meist mit Paint 3D (ebenfalls kostenlos, aber es gibt hier bestimmt bessere Programme) den Hintergrund einfach schwarz auszufüllen, wenn das Motiv es zulässt. Bei manchen Stacks geht das nicht so gut, da die Übergänge zwischen scharfen und unscharfen Bereichen Probleme bereiten und es dann manchmal einfach nicht gut aussieht. Irgendwann kommt man dann halt auch mal zu seinem fertigen Bild, aber es dauert eben ein wenig. Bei der Makrofotografie gibt es ja verschiedene Ansätze und so muss man durch Ausprobieren feststellen was der passende Ansatz und Work-Flow für einen selbst ist. Ich probiere immer wieder neue Sachen aus, um die Ergebnisse zu verbessern. Das macht man halt nicht mal eben so, da muss man sich etwas reinarbeiten.
Für die Bilder im Thread zur Lepanthes telipogoniflora habe ich zwischen 26 und 66 Bilder miteinander gestackt.
Und jetzt entschuldige ich mir für den ewig langen Text!