Lonis Orchideenforum

Hallo

rundsätzlich schneide ich keine Wurzel (auch keine Luftwurzel) ab die noch intakt sind... Aber was tun wenn gesunde Wurzeln stören weil sie zb unten durch den Topf wachsen und die Pflanze dann nicht mehr fest im Untersetzer steht ?

Klar man könnte sie umtopfen und den Topf aufschneiden aber das ist nicht immer notwendig und auch hierbei können Wurzeln beschädigt werden.

Würde man nun einfach hergehen und die Wurzeln die stören unten am Topf bündig abschneidet, würde die Wurzel dann noch weiter "leben" ?

Gruß
Bolle

Würde ich nicht machen, denn ein Schnitt schafft eine offene Wunde, in die Bakterien eindringen können.

Du kontrollierst doch die Töpfe jede Woche beim gießen/tauchen? Dann siehst du die "flüchtige" Wurzel doch frühzeitig und kannst sie gleich in den Topf zurückziehen (Kurz austopfen und alles wieder hinein). Ich hab das heute zwischendurch sogar mit 3 Vandeen gemacht.

Kurz austopfen? Das Konzept ist mir nicht klar. Dann ist doch das ganze Substrat auf der Fensterbank.
Ich finde ehrlich gesagt nichts Störendes an Wurzeln, die unten aus dem Topf wachsen (oder auch anderswo). Wenn die Pflanze in einem Übertopf steht, kann sie doch trotzdem stehen. Ich muss oft Wurzeln, die im Übertopf angewachsen sind, abpulen, und mindestens genauso oft bemerke ich sie beim Abgießen zu spät und die Spitze reißt ab. Daher kann ich sagen, es ist kein Drama, wenn man die Wurzel abschneidet oder abreißt, sie wächst danach meistens weiter (weiter oben kommt dann eine Verzweigung). Genau deshalb bin ich auch nicht überzeugt, dass Abschneiden eine Lösung ist. Mit Verzweigung ist die Wurzel beim Umtopfen eher schwerer zu befreien.

Kurz austopfen würde bei mir auch in einer Sauerei von Rindenstückchen enden. Da musst Du den magischen Touch haben, Bärbel. Aber ich schneide trotzdem nicht ab. Wenn ich es früh genug sehe, versuche ich die Wurzel von unten zurück in den Topf zu drücken. Ansonsten kringeln sich in einigen Übertöpfen Wurzeln. Da ist mir wackeln egal. Und die andern stehen auf Blähton, wo auch nichts wackelt. Ich würde vielleicht eher überlegen, unten kleinen Füßchen an den Topf zu kleben.

Hallo Bolle,
viele gesunde Wurzeln, die aus dem Topfboden kommen, habe ich immer wieder.
In Sachen Wurzeln abschneiden- gehöre ich zu denjenigen, die niemals gesunde Wurzeln abschneiden würden.
In solchen Fällen zerschneide ich den Topf beim Umtopfen in viele kleine Stücke, so dass fast alle Wurzeln gerettet werden.
Aber wie beim Umtopfen gibt es hier zwei Fraktionen: die einen schneiden die Wurzeln radikal zurück, die anderen - so wie ich -retten jede wurzelspitze. Der stabile Stand ist für mich kein argument: in solchen Fällen packe ich ein bisschen seramis in den übertopf oder Untersatz und der Untergrund passt sich den Unebenheiten an.
Also du hast die Qual der Wahl...
Ich habe aber die folgende Erfahrung gemacht: je ungestörter du manche Orchideen beläßt, desto dankbarer sind sie häufig.
Viele Grüße jörg

Also bei dieser einen Pflanze nun hatte ich sie abgeschnitten.. Das is eine ziemlich große.. 15er Topf, 35cm Blattspanne. 8Blätter 1BT mit Knospenansatz ca 60cm hoch und noch kein ende in Sicht.. Dann ist die auch noch ziemlich schief (zum Licht gewachsen) Würde ich die nun Umtopfen wäre ein Schaden vorprogrammiert.. Hinzu kommt ja auch noch das wenn man sie gerade eintopft der BT auf halb neun steht.

Das man das abschneiden so gut wie möglich vermeiden soll is mir schon klar. Mir gings rein darum ob eine Wurzel mit gekappter Spitze noch "funktioniert" oder sogut wie abgestorben ist.

Übertöpfe nutze ich kaum. Für mich wiederspricht sich Übertopf in Verbindung mit Orchiedeentöpfe ein wenig. Klar man kann die rausnehmen und Substrat und Wurzeln begutachten wenn man möchte.. Aber es kommt eben kein Licht an die Wurzeln.

Ich hab zb eine im keramik Übertopf die bildet massig Luftwurzeln. Entweder ist das Zufall oder es hängt damit zusammen das die Erdwurzeln wenig bis garkein Licht sehen

... es gibt auch durchsichtige Übertöpfe für Orchideen ... da sollte das Problem Licht dann keines mehr sein und es hat unten drin etwas Luft für neugierige Wurzelspitzen 😉

Ich benutze durchsichtige Töpfe, damit ich den Zustand der Wurzeln beurteilen kann, nicht damit die Wurzeln Licht bekommen. Wenn die Pflanze Blätter hat, braucht sie die Wurzeln nicht für Photosynthese.

Bei so großen Topfgrößen nehme ich ja gerne die, die wie so einen Steg haben, so dass der Topf nicht Plan aufliegt. Super praktisch. Hier mal als Beispiel meine Phal. No ID ("Mein Kindel". Da hatte ich einmal umgetopft und dann aber aufgegeben. Die ist das absolute Wurzelmonster, im Topf und außenrum.



Bei anderen kann ich Wurzeln einfach in den Blähton wachsen lassen. Hier mal meine kleine Phal. Equalacea.



Und dazu, dass kein Licht an Phali-Wurzeln in Übertöpfen kommt, hier mal meine vermutliche Phal. Tying Shin Phoenix. Wie man sieht, ist zwischen Plastetopf und Übertopf nicht mal wahnsinnig viel Platz. Wurzeln innen sind aber trotzdem grün.




Du merkst, ich bin in Jörgs Lager und bange um jede Wurzelspitze. Auch wenn ich weiß, dass an so einer großen Phali eine gekappte Wurzel kein Beinbruch (hihi) ist. Chance ist aber ja, dass das nicht die letzte sein wird, die sich bei Deiner Wuchtbrumme den Weg nach außen sucht.

Zitat von Berlinickerin im Beitrag #4

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Kurz austopfen würde bei mir auch in einer Sauerei von Rindenstückchen enden. Da musst Du den magischen Touch haben, Bärbel.

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Aha, es klang für mich irgendwie so, als könntest Du Wurzelballen samt Wurzeln rausziehen und wieder zurückpoppen. Dann bist Du nur zackig beim neutopfen. Bzw. ich so völlig unzackig.

Ich beachte solche Ausreißer gar nicht. Sollte nicht eh ein Umtopfen anstehen lasse ich sie dort wo sie sind. Wenn dann beim Tauchen mal was kaputt geht hat das bisher auch noch keiner Pflanze geschadet.

Phalaenopsen sind ja nicht meine Leidenschaft, habe aber trotzdem zwei/drei Hybriden, die mir in die Hände gefallen sind. Bei ihnen bin ich nicht bereit einen größeren Topf als einen 12er Topf zu nehmen und schneide daher beim Umtopfen die Wurzeln rigoros zurück, so weit, dass sie wieder in einen 12er Topf passen. Ich hatte hier im Forum mal davon gelesen, dass das jemand so handhabt und einfach mal an den Hybriden ausprobiert. Keine ist bisher daran eingegangen. Bis dahin können sie wachsen, wie und wohin sie wollen.

Was die anderen Orchideen betrifft ...



Hier passiert es, wie bei Heike, dass die Wurzeln im Untersetzer oder am Übertopf hin und wieder festwachsen und ich sie eher abreiße. Über diese Wurzeln mach ich mir erst beim Umtopfen wieder Gedanken, wobei sicher die eine oder andere zu Bruch gehen wird.

Yes Waldi, bei den feinen Haarwurzeln wie auf Deinem Bild geht das auch eher nicht mit dem aus-und wieder eintopfen *oh Mann*

Oder gerade. Eines meiner Latouria-Dendros hatte sich mit seinen Wurzeln so dermaßen erfolgreich an den Rindenstücken festgekrallt - das hätte ich rausziehen und wieder reinpacken können. Leider wollte ich echt umtopfen, was ein Kampf war.