Lonis Orchideenforum

Erasanthe henrici

#1 von Michel , 09.09.2016 23:34

Dann möchte ich mal meinen kleinen Liebling aus Madagaskar zeigen. Ich denke viele haben wie ich auch oft sabbernd vor Blütenbildern gesessen und danach gesucht. Leider nicht so häufig in Kultur anzutreffen, da doch etwas eingenwillig. Wobei die Blüte ist nicht das einzig faszinierende, der Habitus entschädigt die Dauer ohne Blüte! Viele arbeiten ja mit Nylon oder Feinstrumpfhosen zum Aufbinden. Die Oberfläche der Blätter ist genauso! Ein Franzose hätte wohl behauptet es fasse sich an wie ein wohltuend gekleidetes Bein einer Frau Und sehr steif sind die Blätter. Im Licht bewegt glänzen sie wie Velour. Es war berechtigt in jeder Weise es aus der Gattung Aeranthes herauszunehmen und eine eigene Gattung daraus zu machen - geht man nur von Habitus und Blüte aus.

Ich habe es noch als Jungpflanze und hoffe hier über einen langen Zeitraum über das Wachstum und am Ende vielleicht einer Blüte berichten zu können. Ich will da niemandem etwas vormachen, aber es handelt sich um einen extrem langsam wachsenden Vertreter der Angraecoiden. Zum Wachstum soviel, ein Blatt pro Jahr, also dem Habitus nach zu urteilen noch viel Weg vor mir.... Es sitzt in einem 2cm Töpfchen nur mit Rinde.

Grad einmal 4 Blätter, aber seid geraumer Zeit entdecke ich ein neues Herzblatt und wurzeln scheint es auch zu wollen.


Was sonst noch zur Kultur gesagt werden sollte: Jedes Frühjahr umtopfen, die Wurzeln wollen immerzu auf die Suche gehen und neues finden, soll ein muss sein bei dieser Gattung.
Düngergaben sollten sehr gering ausfallen, es kann absolut gar nichts beschleunigt werden am Wachstum durch erhöhte Düngergaben. Schnell killen kann man es also wohl auch.
Wird also zwar leider nicht der am schnellsten aktualisierteste Thread, aber vielleicht schaffe ich es ja.

Grüße
Michel


Gruß

Michel


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RE: Erasanthe henrici

#2 von Solanum , 09.09.2016 23:47

Danke für die Vorstellung deiner Pflanze, Michel! Jetzt will ich erst recht auch eine. Die Sache mit dem häufigen Umtopfen finde ich überraschend, sind die Wurzeln auch besonders empfindlich gegen sich zersetzendes Substrat?


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Erasanthe henrici

#3 von Michel , 10.09.2016 00:05

Bitte, gerne. Davon lebt ein Forum ja. Ich sage es mal so, übersteht es den Winter denke ich brauche ich kommendes Jahr auch nochmal eines oder zwei
Ausgewachsen sollen sie nicht so leicht zu gewöhnen sein. Ein ausgewachsenes habe ich gesehen, ich glaube es war ein Madagaskar-Import (kriege in Gewächshäusern immer eine Sinnesüberflutung da ist das mit Erinnerung immer so eine Sache).
Wegen dem Substrat. Zum einen ja, es liegt an der Zersetzung, zum anderen, nach einem Jahr gibt das Substrat nix mehr her. Die Wurzeln wollen "neues" Material das sie abforschen können. Ich hatte extra nachgefragt ob es wirklich jedes Frühjahr will, schließlich nehmen es andere Angraecoide ja schnell übel...
Aber ich hake nochmal nach - sofern ich es nicht vergesse. Muss eh nochmal wegen einem kränkelnden Angraecum praestans nachhaken....


Gruß

Michel


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RE: Erasanthe henrici

#4 von Ruediger , 10.09.2016 17:18

Zitat von Solanum im Beitrag #2
Danke für die Vorstellung deiner Pflanze, Michel! Jetzt will ich erst recht auch eine. Die Sache mit dem häufigen Umtopfen finde ich überraschend, sind die Wurzeln auch besonders empfindlich gegen sich zersetzendes Substrat?



Häufiges Umtopfen findet bei mir nicht statt, meine Pflanzen habe ich schon ein paar Jahre und sie wachsen langsam vor sich hin.
Eine davon habe ich als JP gekauft und sie macht ebenso Fortschritte wie meine adulte Pflanze, die nun so denke ich, langsam blühstark sein sollte.


Beste Grüße

Rüdiger


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RE: Erasanthe henrici

#5 von Michel , 10.09.2016 23:55

Ja, da ist man wieder beim Thema. Für jeden die Kulturmethode die funktioniert. Meine anderes Pflanzen topfe ich auch nicht so oft um. Einige habe ich nur in Ton und Blähton Gemisch. Ich hoffe bei dir auf eine Blüte. Und schön das noch jemand eine hat!

Gruß
Michel


Gruß

Michel


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RE: Erasanthe henrici

#6 von Ruediger , 11.09.2016 18:02

Michel, wie lange hast Du Deine Pflanze schon?

2 cm Töpfchen ist ja recht sportlich.

Klar, zum Schluß zählt immer nur der langfristige Kulturerfolgt, die Methode ist da fast Nebensache, wenn es mit der Pflanze funktioniert.


Beste Grüße

Rüdiger


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RE: Erasanthe henrici

#7 von Michel , 11.09.2016 22:00

Noch nicht zu lange. Erst seid knapp 3 Monaten. Ja das Töpflein hört sich erstmal abschreckend an, aber da ist viel Platz drin. Oder weniger Wurzeln, das kann man drehen und wenden wie man mag. Bei dem Wachstum was ich in dem kurzen Zeitraum verzeichnen konnte (von dem was ich durch die großen Substratbrocken sehen kann, ist aber bis zum Frühjahr ausreichend Zeit mit dem Topf.
Ja, interessant wäre in erster Linie wenn man natürlich aufzeigen könnte es geht auf mehreren Wegen zu kultivieren.


Gruß

Michel


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RE: Erasanthe henrici

#8 von Michel , 06.11.2016 20:52

Hm, trauriger Weise ist es leider eingegangen auf eine mir noch unbekannte Art und Weise.
Gewacshen ist es aktiv bis zum Schluß, das Herzblatt wuchs und mindestens eine Wurzelspitze.
Zuerst fiel das unterste Blatt ab, es wurde von der Spitze her grün. Gut dachte ich, kann an den winterlichen Verhältnissen liegen. Zwei oder drei Tage später fiel das nächste Blatt ab, noch zu drei vierteln grün, zum Schluß das große, noch völlig grüne, es legte sich innerhalb von einem Tag langsam zur Seite und fiel abends dann ab.
Das zentrale Herzblatt konnte ich lose am Tag danach einfach herausziehen, es hatte mittlerweile circa 6mm Länge erreicht.
Die Wurzeln waren noch intakt als alle Blätter verloren waren....
Einen Pilz oder Infekt konnte ich nicht erkennen. Auch keinerlei Tierchen.
Besprüht wurden die Blätter nie. Nur die Wurzeln ab und an zur Unterstützung.
Gestanden hat es neben meiner Jumellea Sagittata mit auf einem Tonuntersetzer zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
Ärgert mich sehr um das kleine schöne Pflänzchen.... Vor allem wenn ein Angraecum Viguieri dagegen fast nicht totzukriegen scheint, steuert es nur der Verwunderung bei.
Ich lasse es erst einmal mit den Erasanthe bis ich das vollständig geklärt habe.

Gruß
Michel


Gruß

Michel


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RE: Erasanthe henrici

#9 von Solanum , 06.11.2016 21:00

Ohje, das tut mir leid! Und danke für die Warnung, ich hab ja jetzt auch 2 Sämlinge. Könnte es an geringer Luftbewegung liegen oder war die eigentlich gut?


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Erasanthe henrici

#10 von Michel , 06.11.2016 21:22

Glückwunsch erstmal zu deinen Neuzugängen, hast bei ihr bekommen wie ich dir schrieb?
An Ventilation mangelt es.eigentlich nicht, steht zwar entfernt aber eine ganz leichte Briese kam dort an.
In letzter Zeit hatte ich Tags circa 22 Grad und Nachts circa 18 Grad, jeweils einen Grad plus/minus...


Gruß

Michel


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RE: Erasanthe henrici

#11 von Martin , 06.11.2016 22:44

Das tut mir leid, Michel. Ich bin noch am Überlegen, ob ich das mal wage mit der Kultur.
Vielleicht kann Rüdiger noch etwas schreiben, der hat hier wohl am meisten Erfahrung mit der Kultur bisher.


Schöne Grüße,
Martin


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RE: Erasanthe henrici

#12 von Solanum , 06.11.2016 23:42

Ich hab meine ja erst seit 2 Wochen oder so. Frau Elsner meinte, der Winter sei die schwierigste Zeit, weil da die Wurzeln zum Absterben neigen. Und sie hat sie extra in Gittertöpfchen gesetzt, also wollen sie wohl Luft an den Wurzeln. Ich hab sie unter die Zusatzbeleuchtung gestellt, damit sie das Wachstum nicht ganz einstellen, und ich habe ja eh sehr lange Gießintervalle, so dass die Kultur eher trocken ist.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Erasanthe henrici

#13 von Michel , 08.11.2016 11:00

Danke danke.
Na aufgeben werde ich nicht mit dieser Sorte.
Lediglich den Neustart zu einem geeigneteren Zeitpunkt starten.
Die Sonne ja.... die ist Westseite natürlich recht kurz und auf der anderen Strassenseite stehen noch Häuser, Berg und Bäume.
Deswegen hatte ich es aus seinem schattigen Plätzchen auch nach ganz vorn gerückt. Es stand ursprünglich hinter meiner Jumellea Sagittata. Zuletzt noch davor sogar.
Wobei der Standort der Jumellea eigentlich schon fast zu hell war. Ist heller geworden und ein Blatt recht gelblich in den letzten warmen Tagen.
Ich ging eigentlich fest davon aus das Erasanthe Henricii, gerade als Jungpflanze, würde noch einen tuckem weniger Licht wollen.

Gruß
Michel


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RE: Erasanthe henrici

#14 von Ruediger , 18.12.2016 23:49



Die beiden Pflanzen von mir, die JP steht im Vordergrund, die Adulte hat eine Blattspanne von 41 cm und beide Pflanzen stehen in Sphagnum im temperierten Wintergarten, im Sommer sehr hell bis sonnig und heiß, im Winter wird nur wenig gegossen da stehen sie auch mal 2-3 Wochen trocken.

Gedüngt wird gelegentlich mit 500 Mikrosiemens Düngerlösung, aber das ist noch in der Experimentierphase, da bin ich vorsichtig damit die Wurzeln nicht gekillt werden.

Eine andere JP wurde damals durch einen Pilz gekillt, seither schaue ich sehr genau hin.


Beste Grüße

Rüdiger


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RE: Erasanthe henrici

#15 von Martin , 19.12.2016 11:26

Die sehen gut aus, Rüdiger. Wie ist denn die Minimaltemperatur im Winter bei Dir? Mit Sphagnum bin ich noch am Experimentieren, meist klappt es nicht allzu lange bei meinen Pflanzen (jetzt nicht Erasanthe). Ich denke, wichtig ist auch eventuell eine hohe Luftfeuchte bei Sphagnumkultur.


Schöne Grüße,
Martin


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