Der Pilz ist irgendein Saprophyt, der an einer Pflanze, die schwächelt, parasitiert. Viel bedenklicher stimmen mich die diffusen Blattaufhellungen. Das weckt in mir die Vermutung einer Virusinfektion (Ring Spot?). Dazu wäre aber eine Gesamtaufnahme der Blattoberseite (Oberseite !) praktisch, um es zu vergleichen. Wolkige Aufhellungen, diffus verteilt, um den Zentralnerv beginnend bzw. konzentriert, in der Peripherie abnehmend.
Virusbefallen ist aber jede Pflanze, nur handelt es sich zumeist, solange es der Pfl. gut geht, um eine latente Virusinfektion und die lässt sich auch nicht oder nur schwer nachweisen, weil die Viren Teil des Genoms sind. Viren sind auch nichts grundlegend Böses, sie trugen in der Evolution zur Anpassung und Diversität sehr bei. Wenn die Pflanze gestresst ist, dann exprimiert das Virus und die Infektion wird manifest. Dann erst findet man freie Viruspartikel und der Nachweis gelingt. Es gibt so Pflanzenstärkungsmittel, an die selten jemand glaubt, die aber hin und wieder erstaunliche Resultate bringen, Biplantol zB.
Orchideen und alle Pfl. sind ein Teil eines unermesslichen Ökosystems. Schau dir die Orchideen am Naturstandort an, die sind oft so blattbefleckt, dass jeder O-Kultivateur sie sofort kübeln würde. Und doch leben und überleben sie, sie blühen und vermehren sich. Wenn man Orchideen diesem Ökosystem entnimmt, verweichlichen sie, der Standort passt nicht mehr, egal ob am Fensterbrett oder in einer Vitrine. Außerdem erheben wir den Anspruch, dass eine Orchidee nicht nur regelmäßig blühen, sondern auch "schön" aussehen muss. Ersteres ist Befriedigung, letzteres unnotwendig. Lass ihr die Flecken, wisch die Spinnmilben ab und gehe ab und an mit deinen Pflanzen duschen. Ein scharfer Wasserstrahl wirkt oft mehr als die ganze Giftmaschinerie. Ein regelmäßiger Tropenschauer schwemmt vieles an Übel weg. Wie sprühen wir denn die Orchideen? Mit einer Feindüse und einem leisen ps-ps-Geräusch, da lachen die Parasiten.