Vielleicht eine interessante Beobachtung. Meine V. lamellata var. remediosae blühen normalerweise im Winter. Nun sind sie wie alle meine Orchideen gerade in der Stadtgärtnerei, in der ich arbeite, in der „Sommerfrische“. Es gab ja bis vor kurzem einen ziemlich krassen Kälteeinbruch in diesem ansonsten sehr warmen Sommer hier im Südwesten. Da wir keine Heizung an und alle Seitenlüftungen auf hatten, standen meine Orchideen also ein paar Wochen auch ziemlich kalt da. Nun haben alle drei V. lamellata var. remediosae (und auch nur diese, die V. lamellata var. boxallii blieb unbeeindruckt von der Kälte) Blüten angesetzt, was mich zu der Vermutung bringt, dass diese Varietät Kälte als Anreiz für die Blütenbildung braucht. Alle drei Pflanzen stammen auch aus völlig unterschiedlichen Gärtnereien und sind unterschiedlich alt, trotzdem haben sie alle gleichzeitig Blüten angesetzt. Es muss also an der speziellen Genetik dieser Varietät liegen. Die Kürze der Wintertage, wie bei vielen Kurztagspflanzen, ist es anscheinend nicht. Das fand ich sehr interessant zu beobachten. Leider blieb wie gesagt die V. lamellata var. boxallii davon unbeeindruckt. Diese Pflanze habe ich bestimmt schon 5 Jahre in Kultur, aber geblüht hat diese noch nie, obwohl die Pflanze nicht kleiner ist als die anderen (eine der remediosae hat sogar als ziemlich kleine Jungpflanze schon geblüht) oder sonst wie zurückgeblieben. Bin also ratlos, wie ich sie zum blühen bringen kann. Außerdem will sie partout nicht im Topf wurzeln, anders als die anderen, die sehr gut das Substrat durchwurzeln.
Hier nochmals zwei im Vergleich:
Und hier im Vergleich mit der V. lamellata var. boxallii (ganz links):