Um die Frage nach dem Aufkalken von Substrat nochmal aufzugreifen:
Ich habe kürzlich einen 60l Sack Pinienrinde, wie man ihn zum Abdecken von Blumenbeeten verwendet, in der Gärtnerei gekauft um ihn als Substrat für Orchideen zu verwenden. Ich bin mal davon ausgegangen, daß dieses Substrat weitgehend unbehandelt war, kann das aber auch nicht sicher sagen.
Um eventuelle Verunreinigungen zu beseitigen habe ich das Rindensubstrat habe ich es mehrfach in dest. Wasser gespült und dabei Leitwert und pH-Wert des Spülwassers gemessen. Der Leitwert stieg Anfangs, nach ca. 2 Tagen einweichen im selben Wasser, bei max. 200 µS/cm.
Nach mehrfachem Spülen in jeweils frischem Wasser konnte ich den Leitwert bis ca. 25 µS/cm reduzieren. Der pH-Wert lag zunächst bei 4,5 , später dann bei 5.
Da ich das Substrat am Ende der Prozedur noch etwas aufdüngen wollte, mein Dünger aber ebenfalls recht sauer ist, hab ich mich entschlossen es auch aufzukalken, da Kalzium & Magnesium ja nunmal, wenn auch in geringeren Mengen, doch auch benötigt werden. Ich hab dafür ein Mineralwasser (Rhönsprudel naturell) genommen, welches eine moderaten Kalzium-(40mg/l) & Magnesiumgehalt (20mg/l) und einen Leitwert von 390µS sowie einen pH-Wert von 7,5 hat, und dieses dann noch auf 750µS/cm aufgedüngt.
Damit wurde das Substrat dann wieder gespült bzw. angereichert. Nach 2 Tagen hatte die "Suppe" dann noch 512µS und einen pH-Wert von 6.
Ob sich das Substrat nun auch für Orchideen eignet, teste ich gerade. Hab eine Stuartiana da rein gesetzt, die gerade neu getopft werden musste. Noch lebt sie...
So bin ich also, durch die offenbar saure Pinienrinde und den grundsätzlichen doch vorhandenen Kalziumbedarf der Pflanzen, zu dem Schluss gekommen, daß aufkalken doch Sinn machen könnte.
Ob das Substrat, nach dem ganzen Aufwandt, noch preiswert ist, ist allerdings auch fraglich. ;D