Zu diesem hoch interessanten Thema möchte ich auch etwas beisteuern.
Diese Tonröhren gibt es schon, seitdem ich Orchideen habe, und das sind mehr als 40 Jahre, und sie werden immer wieder mit Erfolg eingesetzt.
Bei den aktuellen Preisen würde ich die Tonröhren auch am liebsten selbst herstellen, aber der Aufwand dafür ist sehr hoch und es braucht viel Erfahrung, um sie professionell herzustellen, d.h. daß das Wasser nur durch Verdunstung auf der Röhrenoberfläche entweicht.
Grundsätzlich sind diese Röhren nur für Orchideen geeignet, die ständige Feuchtigkeit an den Wurzeln benötigen oder deren Wurzeln nicht an der Unterlage festwachsen müssen und die eher vom Moosbewuchs profitieren, der sich bei einem sinnvollen Einsatz der Tonröhren unweigerlich bildet.
Die Diskussion über die physikalischen Gesetzmäßigkeiten bei der Verdunstung an Tonröhren halte ich für praxisfern.
In Vitrinen mit fehlender Luftbewegung mag die Luftfeuchte dauernd sehr hoch sein.
Aber schon in Gewächshäusern ist die Luftfeuchte nie ständig so hoch, daß sie die Verdunstung stark beeinträchtigen könnte. Ansonsten wären auch die Bedingungen für die Orchideen nicht optimal.
Für die Zimmerkultur halte ich die Tonröhren nicht für optimal, da sie fast immer tropfen und der Beitrag zur Erhöhung der Luftfeuchte und zur Verdunstungskühlung überschätzt wird. Außerdem nehmen Tonröhren aufgehängt mehr Platz weg, als Töpfe, Körbe oder Blockkulturen.
Aber mit den passenden Orchideen bepflanzt, sind sie nach einiger Zeit eine Augenweide und erweitern unsere Kulturmöglichkeiten für Orchideen mit besonderen Kulturansprüchen.
Gruß
Christian