Zitat von Michaela P. im Beitrag Fachliteratur
fast nicht aufzutreiben, in der schweiz hatte ich dann glück. ist mir dann ganz schön teuer gekomme, aber ich habs endlich bekommen
Dieses Buch habe ich zur Zeit ausgeliehen und finde es toll. Da ich ein anderes Buch von Norbert Griebl habe, das von demselben Verlag publiziert wurde, hatte ich schon eine hohe Qualität erwartet und wurde nicht enttäuscht.
Das Buch ist von 2013 und hat knapp 480 Seiten mit vielen hervorragenden Fotos.
Im Gegensatz zu vielen anderen Orchideenbüchern macht sich der Autor ohne viel theoretische Einführung an die Behandlung der Orchideen. Die einzige Ausnahme ist eine bebilderte Übersicht, die einem sehr verblüffend vor Augen führt, welche Blütenpflanzen, die ihre Bestäuber zb mit Nektar belohnen, von welchen Orchideen (ohne Belohnung) imitiert werden. Das fand ich toll.
Die Behandlung der einzelnen Orchideenarten richtet sich nach der aktuellen Taxonomie (zb Anacamptis morio statt Orchis morio). Pro Art werden i.A. mindestens 4 Seiten aufgewendet, mit einer Beschreibung (deskriptiv, ohne detaillierte Größenangaben etc), Angaben zu Verbreitung, Lebensraum, Variabilität, Bestäuber (!) und Hybriden sowie einer Verbreitungskarte für Österreich. Auf dem Thema Hybriden liegt tatsächlich ein Fokus des Buches, weil sie sonst so wenig Erwähnung finden. Hier werden Hybriden mit einer ausführlichen Beschreibung inkl. Fundmeldungen und Fotos vorgestellt.
Der 2. Teil des Buches stellt 72 Orchideengebiete in Österreich vor, die mit je 1 Seite Text und 1 Seite Fotos behandelt werden. Die Ortsangaben sind dabei bewusst vage und großflächig. Es werden außer den anzutreffenden Orchideen auch andere interessante Pflanzen genannt, für letztere gibt es im Buch auch einen QR-Code (hab ich nicht ausprobiert). Da ich sebst noch keine dieser Gegenden kenne, kann ich nicht gut beurteilen, wie brauchbar die Wandervorschläge sind, ich habe aber einige Namen von wiedererkannt, die im Forum schon erwähnt wurden, wie Bisamberg und Lobau.