Ich möchte meinen Neuzugang einmal näher vorstellen, da es aus dieser Gattung noch keinen einzigen Fachfred gibt.
Pholidota chinensis gehört zum Subtribus der Coelogyninae, was man denke ich auch sehr gut sehen kann. Es ist beheimatet in Vietnam und Myanmar sowie in den chinesischen Provinzen Hong Kong, Fujian, Guangdong, Guangxi, Hiuzhou, Hainan, Xizang, Yunnan und Zheziang, wo es auf Höhen von 300 bis 2500 Metern sowohl lithophytisch auf feuchten Steinen in Ufernähe als auch epiphytisch in Tieflandwäldern und Bergwäldern. Dabei kann es schattiert stehen oder auch auf freien Flächen, wo es viel Sonne abbekommt.
Orchidspecies sagt, es wäre kalt bis kühl zu temperieren, auf anderen Seiten finde ich widersprüchliche Angaben von 18-28°C, also eher temperiert bis warm. Durch das Vorkommen auf so verschiedenen Höhen und Habitaten denke ich, diese Gattung ist ein Allrounder, die mit so ziemlich jeder Kulturbedingung klarkommt. Da es bei Lucke im Warmhaus bei den Cattleyen stand werde ich es bis auf weiteres auch erstmal so halten und ansonsten nicht anders als meine anderen Coelogynen behandeln. Es benötigt, wie Coelogynen eben auch, im Winter eine trockenere, kühlere Ruhezeit. Ansonsten sollte es dauerhaft bügelfeucht kultiviert werden, es neigt sonst zu Knitterwuchs.
Der Habitus erinnert stark an Coelogynen wie ochracea, wo genau wie hier die Blütentriebe aus den unfertigen Neutrieben kommen. Erst wenn sie abgeblüht sind bilden sich die Bulben aus. Es ist im Vergleich zu Coelogynen dabei recht kompakt und soll wohl nicht über 30cm Höhe hinauswachsen. Außerdem duftet es herrlich frisch, für meine Nase wie Ahoibrause in der Geschmacksrichtung Orange.
Genug geschwafelt, hier nun die Bilder.
Habitus:
Die Blütentriebe in allen Wuchsstadien:
Nahaufnahme der Blüte: