Lonis Orchideenforum

Hallo

Weiß jemand zufällig wie es denn irgendwann mal zu der Bestimmung von Naturformen kam?

Ich mein: Man kann jan icht einfach hergehen und pauschal alles was in der Natur wächst als Naturform bezeichnen, da in der Antur ja mit Sicherheit auch Hypriden/Kreuzungen entstehen

Gruß
Bolle

Hybriden kann man nach verschiedenen Kriterien von Naturformen unterscheiden, zb treten meines Wissens normalerweise nur Einzelpflanzen auf, in einem Gebiet, in dem beide Elternarten vorkommen. Arten oder sogar Unterarten haben dagegen getrennte Verbreitungsgebiete. Man kann ihre Reinerbigkeit durch Selbsten oder Kreuzen überprüfen. Es gibt aber auch Naturhybriden, bei denen sich die Frage stellt, ob sie nicht schon die Grenze zur neuen Art überschritten haben (Arten entstehen ja auch weiterhin neu), zb hab ich gelesen, dass Phal. x intermedia sich in der Natur wie eine Art vermehrt.

Zitat von Solanum im Beitrag #2

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Es gibt aber auch Naturhybriden, bei denen sich die Frage stellt, ob sie nicht schon die Grenze zur neuen Art überschritten haben (Arten entstehen ja auch weiterhin neu), zb hab ich gelesen, dass Phal. x intermedia sich in der Natur wie eine Art vermehrt.

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Zitat von Solanum im Beitrag #2

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Es gibt aber auch Naturhybriden, bei denen sich die Frage stellt, ob sie nicht schon die Grenze zur neuen Art überschritten haben (Arten entstehen ja auch weiterhin neu), zb hab ich gelesen, dass Phal. x intermedia sich in der Natur wie eine Art vermehrt.

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Es heißt aber doch auch immer das Orchideen am Naturstandort (und da sind ja sicherlich auch Naturformen dabei) abgesehen davon das sie ohnehin geschützt sind auch nur an diesem Standort wachsen können. Wie kommt es dann das Klone von solchen Pflanzen "problemlos" auf der fensterbank kultivierbar sind. ?

Dazu zwei Dinge. Erstens haben viele Arten schon einen sehr breiten Standort, kommen also über verschiedene Vegetationsstufen hinweg vor. Deswegen steht z.B. bei vielen auf orchidspecies.com 'warm bis kühl'. Die sind also von hause aus sehr anpassungsfähig. Zweitens, wurden die dann ja auch noch gezielt gezüchtet. Wir haben ja beleibe keine Klone der Pflanze, an denen seinerzeit der Typus bestimmt wurde. Züchter, Sammler & Co haben immer wieder frische Waren aus den Ursprungsländern geholt und dann gezielt die Pflanzen vermehrt, die mit der mitteleuropäischen (in unserem Fall) Fensterbank am besten zurechtkommen. Daher steht bei Schwerter auch bei manchen Naturformen "Die hier angebotenen Pflanzen sind alle auf beste Wüchsig- und Haltbarkeit selektiert, so dass sie bestens für die Fensterbank geeignet sind."
(Anders ist es natürlich bei Pflanzen, die wirklich einen sehr spezifischen Naturstandort haben, der nix mit unserer Fensterbank zu tun hat. Das sind dann aber auch eher die, die nicht problemlos sind.)

Meristemvermehrt, also geklont werden, glaube ich, dann besonders tolle Einzelpflanzen und eher Hybriden, die dann meist auch einen Kultivarnamen bekommen. Aber da bin ich mir jetzt nicht so sicher. Vielleicht schaut ja @Solanum nochmal vorbei, um eventuellen Quatsch, den ich geschrieben habe, zu korrigieren.

Es waren und sind aber immer wieder mal auch Naturentnahmen im Verkauf, und z.T. wachsen die wohl auch auf der Fensterbank zufriedenstellend oder sogar gut. Aber das Risiko ist damit sicher höher, als mit bereits etablierten oder weiter vermehrten Arten.

In der Natur ist die Konkurrenz mit anderen Arten viel entscheidender. Die Arten könnten dort sicher auch auf größerem Raum wachsen, aber andere Arten sind dort eventuell viel besser angepasst oder haben die Nische schon besetzt (über Jahrtausende oder Jahrmillionen). Es gibt aber auch sehr anpassungsfähige Orchideenarten, die dann z.B. über fast ganz Nord- und Südamerika verbreitet sind. Andere kommen wiederum nur endemisch auf kleinstem Raum vor. Ich denke, die Gründe dazu sind auch noch nicht vollständig erforscht.