Lonis Orchideenforum

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Ich hab heute endlich mein über ebay bestelltes Fungizid Atempo erhalten, nur als Flasche ohne Verpackung und ohne Gebrauchsanweisung.

Diese hab ich im inet gefunden, aber keine Dosierung für Zierpflanzen....!?
Kartoffeln, Tomaten, Äpfel, Weinreben - alles wird unterschiedlich dosiert und ich hab keinen Schimmer, wie ich das Zeug für Orchideen dosiere.

Hab dazu auch auf Anhieb über google nix in Foren o.ä. gefunden.....

bitte um schnelle Hilfe, hab einige Pflegefälle, die an sich schon Intensivstation bräuchten....

danke!


bestellt hab ich dieses, hoffe, es ist das Richtige:
Werbung: http://www.ebay.de/itm/131426948528?_trk...K%3AMEBIDX%3AIT

Für gewöhnlich ist auf der Rückseite der Flasche ein Aufkleber - zieht man diesen auf, findet man die Gebrauchsanleitung. Unten rechts ist dies durch ein kleines rotes Dreieck gekennzeichnet, auf dem z. B. "bitte hier öffnen" steht.

Ich hab' keine Erfahrung damit, daher würde ich die kleinste Dosierung (Rosen 5 ml) wählen.

Was für Pflanzen willst Du denn damit behandeln und bist Du Dir sicher, dass alle einen Pilz haben und nicht evtl. ein Kulturproblem vorliegt z. B. zu kühl und/oder zu feucht?

Vielleicht haben andere hier dieses Mittel schon benutzt und wissen mehr!

Ich habe nur ein anderes, von dem benutzt man bei Orchideen etwa die Hälfte der für Rosen angegebenen Menge.

Solche Angaben sollte man nicht auf andere Mittel übertragen, die man nicht kennt. Denn niemand weiß, ob der Wirkstoff in deinem Mittel derselbe ist, wie in dem von zimtspinne - ergo kann die Dosierung sich wohlmöglich stark unterscheiden!

Eine falsche Dosierung kann durchaus zu Schäden an den Pflanzen führen, wie ich selber schon feststellen musste.
Daher bitte nur Angaben posten, die sich eindeutig und nachvollziehbar auf den Sachverhalt im Ausgangsposting beziehen, danke.

Alle Aussagen sind hier irgendwie ein Schuss ins Blaue. Das Mittel wird empfohlen für Tomaten, Kartoffeln, Weinreben, Äpfeln und Zierpflanzen. Als Zierpflanzen sind lediglich Rosen mit der geringsten Dosierung 5 ml aufgeführt. Auf Orchideen oder andere Zimmerpflanzen wird überhaupt nicht eingegangen. So ist der Hinweis von Syn, nur die Hälfte der für Rosen angegebenen Dosierung zu verwenden, sicher nicht schlecht.

So lange sich hier niemand meldet, der genau dieses Mittel schon mal an Orchideen versucht hat, wissen wir nicht, in welcher Dosierung und ob überhaupt die Orchideen eine Behandlung damit vertragen.

Zimtspinne, die Suche nach einem Kulturproblem würde ich auch empfehlen, vielleicht kommst du so um den Einsatz von Gift herum.
Der Aufkleber auf der Flasche lässt sich abziehen, allerdings steht dort auch keine Dosierung für Zierpflanzen. Ich habe davon nicht immer die niedrigste Dosierung genommen, aber das meine ich nicht als Empfehlung, weil ich nicht weiß, ob die Pflanzen davon einen Knacks abbekommen haben. Die für Rosen angegebene Menge zu halbieren macht für mich keinen Sinn. Ich habe nichts davon, pauschal die halbe Dosis genommen zu haben, wenn dann z.B. das Mittel nicht mehr gegen den Keim wirkt.

Der Lieferant hat Dir alle Unterlagen zur Verfügung zu stellen, dazu gehört auch die Dosierung! Wenn er das nicht kann, schick den Sch... zurück und kaufe es Dir wo alles korrekt ist. Verwenden würde ich es auf keinen Fall, auch weil es das in unterschiedlich Konzentrationen gibt. Überdosieren und unterdosieren, beides ist schlecht und schädlich für die Pflanzen!

LG

Erstmal vielen dank für eure Antworten.

Ich hatte ziemlich lange recherchiert, welche Pilzmittel bei welchen Orchideen(pilz)problemen anwendbar sind und fand immer wieder den Namen dieses Mittels. Auch in Zusammenhang mit Fotos, die meinen Problematiken sehr ähnlich sahen.... genauer lassen sich Pilze leider zu hause ja nicht bestimmen.
Zumal dieses Zeugs auch bei Bakteriosen und antiviral wirken solll. Außerdem hab ich auch Rosen und immer mal auf dem Balkon Probleme mit Mehltau, Rost usw, wofür es ebenfalls geeignet ist.

Also ich hab nicht einfach mal wild drauf los bestellt!

An den Kulturfehlern arbeite ich. Die Schäden sind aber nun mal da und akuter Handlungsbedarf, um eine Rettungschance für die Orchideen zu haben. Einem Raucher sagt der Onkologe bei der Tumordiagnose ja auch nicht: Arbeiten Sie mal an Ihrem Lebensstil. Sondern behandelt ihn.
Ich weiß, dass Symptombekämpfung auf Dauer nix bringt und arbeite ja auch an der Beseitung der Ursachen. Eigentlich bin ich selbst (allermeist) die Ursache *hüstel

Werde mal im Laufe des Tages Bilder posten, vielleicht könnt ihr ja dann damit mehr anfangen und falls ich mit Pilzverdacht ganz auf dem Holzweg bin...


bezüglich der Atempo-Dosierung seh ich auch das Problem, das Kuuki anspricht. Einfach mal ganz schwach dosieren um kein Risiko einzugehen könnte kontrapduktiv sein. Ich würde dazu neigen, die schwächste Dosierung (war glaub ich für Weinreben?) zu wählen, vielleicht noch ein klein wenig reduzieren und auf einem Blatt testen.
Habe vor, bei zwei Orchidee, die Herzprobleme haben, das Mittel direkt ins Herz zu träufeln und da sollte nicht gleich der Tod eintreten. Wobei die wohl eh schon herztot sind und ich daher andererseits auch nicht mehr viel zu verlieren hab....

Hallo Zimtspinne, auch wenn diese Antwort ev nicht produktiv für dich ist:
nach schlechten Erfahrungen mit vermutlich überdosierten Mitteln (Krüppelwuchs über lange Zeiträume bei mehreren Pflanzen) nehme ich mittlerweile nur noch Aliette zur "Erstbehandlung". Im Gegensatz zu wohl den meisten anderen Fungiziden (die auch für uns sehr schädlich sind), wirkt Aliette ja auch stärkend auf das Allgemeinwohl der Pflanze, zumindest bei bestimmten Arten (so steht es jedenfalls auf der Packung...). Daher hat man mit diesem Mittel vermutlich erstmal die kleinste chemische Bombe zur Hand, die man im Bedarfsfall ja immernoch durch stärkere Fungizide ersetzen kann, wenn Aliette nicht hilft.

Hallo Zimtspinne,

der Verkäufer muss Dir trotzdem die Bedienungsanleitung mitschicken. Ich sehe es auch wie Uwe, entweder er gibt Dir genaue Anweisungen, oder Du schickst das Mittel zurück.

Die Firma Neudorff, der Hersteller des Mittels, hat wie andere Markenfirmen auch ein Beratungstelefon für den Kundenservice.
Die Nummer findet man auf ihrer Internetseite.
Erfahrungsgemäß kann ich empfehlen, dort anzurufen.

Hier im Forum in diesem Fachbereich " Krankheiten und Schädlinge" findet man auch zahlreiche Schadbilder und entsprechende Hinweise zur Behandlung .


Bis bald!
Mara

@Juba

Deine Antwort war sehr hilfreich für mich, da ich Aliette schon beinahe ebenfalls bestellt hätte.
Was mich davon abhielt, war genau der Punkt, den du positiv siehst. Das Mittel wirkt eher stärkend/vorbeugend und mehr auf die Wurzeln bezogen. Also bei bestimmten Wurzelpilzen.
Eine Dame empfahl, Atempo und Aliette (mit Abstand) gleichzeitig anzuwenden. Das hätte bei ihr schon was gebracht.
Anderswo las ich jedoch, unterschiedliche Fungizide wild durcheinander anwenden könnte zu Wechselwirkungen führen und wäre auch völlig unberechenbar von den Folgen.
Ich habe bisher noch nie in meinem Grünleben solche Mittel benutzt. Stehe sonst eher auf die sanfte Tour, Neemöl, Kamillentee, Brennessel und auch mal Spülmittel gegen Blattsauger und alle möglichen Zipperlein und Wehwehchen.

Aber dem Orchideensterben wollte ich nicht tatenlos zuschauen! Habe dieses Jahr echt viele Kranke und Gehimmelte und dachte mir im Nachhinein, hätte ich bei den ersten schwarzen Flecken sofort gehandelt, wären einige vielleichet nicht so krank/schon tot. Das liest man ja doch auch immer wieder, dass Fungizide schon helfen. Am besten im Anfangsstadium. Dann werden die Pflanzen durch die Behandlung sicher auch nicht so geschwächt (muss grad wieder an Krebs denken, ist dort ja ähnlich).

Wegen Aliette - ist es egal ob das von Celaflor oder Bayer? Und das sind doch diese Pulverpäckchen, oder meinst du was anderes?

Kannst du mir auch sagen, wie du das Pulver angewandt hast? Gesprüht oder gegossen oder die Pflanzen darin getaucht?

Puh, das mit dem Krüppelwuchs macht mir echt jetzt irgendwie angst.

wie gesagt, ginge es um ein paar schwarze Flecken, würd ich einfach mal an einer Pflanze probieren, obs wirkt und der Mist zum STillstand kommt.
Bei einer aber eh schon halbtoten Pflanze .... hmhm... ich könnte ja auch auf Stammkindel hoffen. Wer weiß, ob das mit dem Atempo überhaupt noch was wird, vielleicht hemmt das ja auch die Kindelei (weiß man ja alles nicht).

Es handelt sich übrigens ausschließlich um Phalaenopsis. Alle meine anderen Orchideen sind tipptopp fit und gesund. Was ein Witz..... ausgerechnet die robusten Phals... keine Naturformen, nur eine Primärhybride (der gehts inzwischen auch wieder gut, die hatte ich durch radikale Blatt-OP das Leben gerettet und sie über den Sommer in einem Gewächshaus).

nun sind die Sommerurlauber aber wieder hier und ich hab gerade eine teure Primärhybride bzw zwei dazu geholt und hab gar keine Lust, dass die Pilze etwa noch darauf überspringen.

Was würdet ihr an meiner Stelle am besten tun, zur Schadensbegrenzung?

Habe übrigens beim Stöbern hier schon viel gelernt. Tauchwasser nicht für alle benutzen und auch bezüglich der Sprüherei. In Zukunft wird es zu solchen Pilzepidemien bei mir hoffentlich gar nicht mehr kommen. Ich weiß ja im Prinzip, was ich falsch gemacht hab.

@ danke dir auch für den Tipp.
Werd nachher mal bei Neuddorf anrufen.

Ganz wichtig ist, neben getrennt tauchen, auch das separat stellen. So kannst du die Kontamination gänzlich vermeiden. Vorausgesetzt natürlich, du fasst die pilzbefallene Pflanze nicht an, bevor du andere Pflanzen anfasst. Dazwischen unbedingt Hände waschen/desinfizieren.

das gestaltet sich bei einer zwei-Zi-Bude mit begrenzten Fensterbrettern etwas schwierig
zumal das Schlafzimmerfenster eh meinen Katzen gehört und dort die Gefahr besteht, dass öfter mal kleine Töpfe runtergeworfen werden.

reicht auch eine Trennung von einem halben Meter, wenn ich sie aufhänge?
ansonsten müsse ich halt alle kranken in die Küche verbannen, dort ist aber die höchste LF und das Fenster wird höchstens gekippt, also keine große Luftumwälzung.

bisher stehen sie dicht zusammen und haben sich über den Luftweg noch nicht angesteckt. Es hat genau immer die Pflanzen erwischt, die eh schon geschwächt waren (oder neu gekauft, also auch noch nicht stabil in meinem System).
Ich glaube ja, bei gesunden Pflanzen haben die Pilze keine Chance. Wenn man sicherheitshalber für jede eigenes Tauchwasser benutzt.
ok, jetzt kommt der Winter, da ist jede Pflanze mehr oder minder automatisch geschwächt... also doch besser trennen.

Ich hatte Aliette bisher immer als Pulver, aktuell von Bayer, aber auch schon von anderen Firmen (Celaflor, glaube ich, bin mir aber nicht sicher).
Ich tauche die Wurzeln darin, gesprüht habe ich es noch nie.


Der Tipp mit dem getrennt stellen und Hände waschen gilt vielleicht in der Arztpraxis, aber bei Pflanzen nützt das wenig, weil sie sich höchstwahrscheinlich auf ganz andere Weise infizieren, als wir Menschen. Eine Pflanze, die immer getrennt von anderen war und immer separat gegossen wurde, kann sich trotzdem einen Pilz einfangen! Denn Pilzsporen werden durch die Luft übertragen und sie sitzen in jedem Substrat, in jedem ungewaschenen Pflanztopf, auf feuchtem Moos usw usw. Diverse unbestimmte Pilzfäden im Schwertesubstrat haben bei mir z.B. schon Aliette und Tebuconazol überlebt!