Lonis Orchideenforum

Hallo zusammen,
von einer lieben Freundin in der alten Heimat bekam ich eine Orchi als Pflegefall anvertraut. Laut Etikett am Topf ist es irgendein Oncidium vom schwedischen Möbelhaus.
Ich habe ihr gleich gesagt, dass ich gerne versuche, sie zu retten, aber für nix garantieren will.

Hier erstmal die Bilder des Elends:







Meine angedachte Vorgehensweise wäre:
- alles Abgestorbene oder fast Abgestorbene (also alles, was auf dem zweiten Bild links bzw. unterhalb des linken abgeschnittenen BTs zu sehen ist) entfernen
- Schnittstellen desinfizieren
- aus dem Topf nehmen und kaputte Wurzeln entfernen
- dann sofort in Schwerter Substrat (das feine) umtopfen
- schön hätscheln ... und hoffen ... und ihr gut zureden

Was meint Ihr dazu?
Ein wenig Hoffnung hab ich schon, dass es noch was wird - siehe unteres Foto: einige wenige lebendige Wurzeln und ein kleiner Neutrieb sind vorhanden.

Und muss ich mir Sorgen machen wegen der fleckigen Bulben? Ist das krankheits- oder schädlingsbedingt ... oder Pflegefehler ... oder normal?
Alles, was auf den Blättern fleckig aussieht, ist m.E. nicht wild und mit einmaligem Abwischen zu beseitigen - sie stand in der Küche in der Nähe der Arbeits- und Kochfläche, da wird sie wohl ab und zu kleine Spritzer abbekommen haben.
Sie steht bei mir auf jeden Fall vorerst in Quarantäne, damit sie meine Schätzchen im Zweifelsfall nicht infizieren kann.

Bin gespannt, was die Experten dazu meinen und danke Euch jetzt schon für alle Tipps!

Hallo Uta,
Du hast Deine Frage eigentlich schon selbst beantwortet. Ausputzen und frisches Substrat sollten genügen. Großartig Krankheiten sind nicht erkennbar, kannst aber vorsichtshalber noch ein Fungizid spritzen.

LG Uwe

Echt Uwe?
Ich sehe da starke vermutliche Spinnmilbenschäden, evtl. auch alt, aber würde da keine Zeit mehr investieren sondern das Teil in den Müll geben.
Falls Sie überlebt, Uta, dauert es Jahre und Geduld bis sie evtl. mal wieder blüht...

Dass die Blüte Jahre dauert, glaube ich eher nicht. Schließlich macht sie gerade einen Neutrieb.
Ich vermute auch Spinnmilben und hätte ehrlich gesagt Schiss, mir den ganzen Bestand mit den Viechern zu verseuchen.
Falls es echte Spinnmilben sind (mit bloßem Auge gerade noch sichtbar), hast Du noch Glück
Wenn es falsche Spinnmilben sind, viel Spaß

Auf jeden Fall separat halten, mit Lupe oder Mikroskop auf Schädlinge untersuchen (funktioniert super mit der Tesafilm-Methode) und entsprechend spritzen.
Oder entsorgen und neu kaufen.

Zitat von mom01 im Beitrag #3

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Echt Uwe?
Ich sehe da starke vermutliche Spinnmilbenschäden, evtl. auch alt, aber würde da keine Zeit mehr investieren sondern das Teil in den Müll geben.
Falls Sie überlebt, Uta, dauert es Jahre und Geduld bis sie evtl. mal wieder blüht...

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Zitat von Ira im Beitrag #4

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Dass die Blüte Jahre dauert, glaube ich eher nicht. Schließlich macht sie gerade einen Neutrieb.
Ich vermute auch Spinnmilben und hätte ehrlich gesagt Schiss, mir den ganzen Bestand mit den Viechern zu verseuchen.
Falls es echte Spinnmilben sind (mit bloßem Auge gerade noch sichtbar), hast Du noch Glück
Wenn es falsche Spinnmilben sind, viel Spaß

Auf jeden Fall separat halten, mit Lupe oder Mikroskop auf Schädlinge untersuchen (funktioniert super mit der Tesafilm-Methode) und entsprechend spritzen.
Oder entsorgen und neu kaufen.

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Ich hab noch nie von echten Spinnmilben (helle Pünktchen in feinen Netzen) an Orchideen gehört, die falschen (rote Pünktchen besonders an der Blattunterseite, keine Netze) sind dafür eine weit verbreitete Plage. Letztendlich ist die Unterscheidung nicht ausschlaggebend für die Behandlung, in beiden Fällen brauchst du ein Akarizid und bei beiden besteht akute Ansteckungsgefahr für deine eigenen Pflanzen. Du solltest sie also getrennt stellen und unbedingt 2x im Abstand von 2-3 Wochen behandeln, zusätzlich zu den geplanten Maßnahmen. Ich denke auch, daß man sie noch gesundpflegen kann, aber die Rettung ist es nicht wert, daß deine anderen Pflanzen Schädlingen bekommen. Spinnmilben sind sehr schwer loszuwerden.

Kleb ein Stück Tesa mehrfach auf die befallenen Stellen (wo Du so feine Punkte oder Einstichstellen siehst). Besonders die Blattunterseiten oder hier auch an den Bulben, die so merkwürdig aussehen.
Dann den Tesa, wo die Spinnmilben ggf. drankleben, dann einfach auf einen Objektträger kleben und unters Mikroskop legen. Guten Appettit

Pass auf, dass Du diese Pflanze separat wässerst und das Wasser auf keinen Fall für die anderen Pflanzen verwendest.

Die falschen Spinnmiben sieht man nicht mit bloßem Auge. Normale Spinnmilben kann man eben noch krabbeln sehen.

Die meisten Fragen hast Du Dir selbst schon beantwortet ...
Austopfen, alles Kaputte weg, danach würde ich sie gründlich unterm Wasserhahn abspülen/abwaschen. Dann würde ich sie kpl. mit einem Mittel gegen Spinnmilben einsprühen und eintopfen.
Wähle einen sehr kleinen Topf, sind ja kaum noch Wurzeln vorhanden und gieße die erste Zeit sehr wenig aber regelmäßig mit reinem Regenwasser - besser sprühe alle paar Tage auf die Wurzelnansätze, so lange, bis sich neue Wurzeln bilden, dann kannst Du anfangen richtig zu gießen und das dann langsam zu steigern.

Die Behandlung gegen Spinnmilben unbedingt nach Anleitung wiederholen.

Die schwarzen Punkte auf den Bulben halte ich für einen Pilz, der von zu feuchter und kühler Haltung kommt. Ich hoffe, dass dem so ist - dann wäre es unbedenklich.

Viel Glück und viel Geduld!

@Waldi, ich gebe Dir recht, dass das Schwarze an den Bulben eine Pilzinfektion ist. Es wird ein Rußtau sein, welcher bei feuchter und rel. kühler Umgebung wächst. Da die Pflanze auch in der Küche stand, denke ich dass Spinnmilben an dieser Pflanze nicht das Problem sind. Für Spinnmilben war das Umfeld zu schlecht. Ich bin immer noch der Meinung, dass reinigen und frisches Substrat ausreichend ist. Der Rußtau bräuchte auch nicht bekämpft werden, da er in der Regel nicht in die Pflanze eindringt und Schaden anrichtet. Wie nun letztendlich zu handeln ist, muss Uta entscheiden, sie hat die Pflanze vor sich.

LG Uwe

Ja, sowas meinte ich mit dem Pilz. Evtl. kann man ihn sogar abwaschen ...
Gegen Spinnmilben hätte ich trotzdem gespritzt, der Verdacht ist nicht ganz unbegründet, wenn man die Blätter so anschaut - auch wenn das Umfeld eher dagegen spricht, hier teile ich ebenfalls Deine Meinung.
Ich selbst spritze auch bei Verdacht - die Biester sieht man halt so schlecht bzw. gar nicht.

Zitat von Samson im Beitrag #9

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Wie nun letztendlich zu handeln ist, muss Uta entscheiden, sie hat die Pflanze vor sich.

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Aber sicher halte ich Euch auf dem Laufenden

Habe an mehreren Stellen mal mit der Tesa-Methode Proben genommen und unters Mikroskop geworfen - keine Viecher zu erkennen!
Allerdings war sie total verdreckt, musste sie mit etwas Spüli baden und es ist trotzdem noch stellenweise "Küchen-Schmodder" auf den Blättern... die ganz harte Keule - also den Fettlöser - zu nehmen, hab ich mich nicht getraut ... .. würdet Ihr...?

Was ich mich allerdings getraut habe, war ein ziemlicher Radikalschnitt, das da unten ist alles, was noch übrig ist:



Die restlichen Wurzeln waren total hinüber, also hab ich auch obenrum mehr abgeschnitten, als ich ursprünglich geplant hatte.. inzwischen ist sie auch neu getopft und ich habe es tatsächlich geschafft, die steil nach oben gewachsenen, noch fitten Wurzeln ohne Bruch mit ins Substrat zu biegen

Tja... jetzt bleibt wohl nur warten und hoffen... drückt uns mal die Daumen ! ... und nochmals vielen Dank für alle Eure Tipps

Na Uta, das sieht doch so hoffnungslos nicht aus! Viel Erfolg!

LG Uwe

Ich finde es auch gut. Den Topf hast du hoffentlich nicht zu groß gewählt?

Mit der Frage haste mich erwischt, Bärbel - doch, hab ich, weil ich unbedingt nen transparenten nehmen wollte und da keinen kleineren mehr auf Lager hatte - schlimm?
Soll ich nächste Woche noch nen kleinen kaufen und nochmal umsetzen?

Ja bitte. Ein zu großer Topf bleibt zu lange nass.
Evtl reicht jetzt ein 8 er Topf?