Lonis Orchideenforum

Moin,

ich könnte heulen. Heute sind zwei aufgehangene Phalaenopsis runtergekracht, lagen auf dem Boden, als ich zurück nach Hause kam. Beide tragen eine Samenkapsel. Die eine Pflanze ist unbeschädigt, da ist nur ein bisschen Substrat rausgeflogen. Bei der anderen Pflanzen sieht es etwas anders aus: Ein paar Rissstellen in den Blättern, aber das schlimmst für mich ist die Samenkapsel, die an der Stelle zum Blühtrieb einen kleinen Riss hat und der Blühtrieb zur Samenkapsel selbst, der auch eine Risstelle hat.

Die Samenkapsel ist an einer Samera und hängt seit knapp 3 Monaten.

Hat jemand einen Rat für mich, wie ich da verfahren könnte? Meint ihr, die Kapsel packt das noch? 3 Monate müsste sie noch versorgt werden...

Ach du Schande!

Ob sie es packt, das hängt davon ab, wie viele "Fasern" noch vorhanden sind, die die Kapsel versorgen können. Ich würde sage, an einer ruhigen Stelle abstellen, wo sie nicht bewegt wird, immer wieder Substrat sprühen (sprich: Topf stehen lassen) und hoffen, dass es reicht.

Die Gefahr ist groß, dass der Bruch durch Handhaben der Pflanze weitergehen könnte.

Ich würde so wenig wie möglich machen, nicht anfassen, nicht umstellen. Wenn die Kapsel grün bleibt, weiterhin nicht anfassen und einfach abwarten Wenn Du versuchst zu "reparieren", irgendwas zu machen, kann auch der Rest abbrechen.

Ja, das glaube ich mittlerweile auch. Danke für den Tipp. Ich kann daran ja sowieso nichts ändern, Pflaster für Phalaenopsis gibt es ja auch (noch) nicht. :D

Das tut mir arg leid für Dich! Da möcht man sich in den Allerwertesten beißen, dass man nicht an das Unwahrscheinlichste vorher gedacht hat und kann sich auch schwer abfinden damit.

Neee, Pflaster oder Sekundenkleber für Orchideen gibt es wohl wirklich nicht. Ich drücke einfach die Daumen, dass der Schaden nicht so verheerend ist und sie es packt. Ab heute heißt es eben: nicht anfassen, nur gucken ;-)

Bzgl. Pflaster: Wegen eines Transportschadens hängt ein Blatt meiner Macassar am Ansatz nur noch an ca. einem Fünftel der Fasern. Ich hatte gedacht, dass es sich ohnehin schnell verabschieden würde, aber es hängt nun ein halbes Jahr und erfreut sich guter Gesundheit. Damit es nicht doch versehentlich abreißt, habe ich es mit den Klebeflächen von Pflastern stabilisiert. Kürzlich habe ich das Pflaster gewechselt, da die Klebkraft nachließ ein teures Hansaplastpflaster genommen, das deutlich besser klebt. Übrigens in Ermangelung von Sekundenkleber, der sicher gut die trockenen Kanten hätte adaptieren können. Überklebte Schadstellen müssen natürlich trocken und pilzfrei sein, aber das versteht sich ja von selbst. Ich weiß nicht, ob das für dich infrage kommt, aber Pflaster bei Pflanzen benutze ich schon länger ohne Probleme.

Zur Stabilisation ist es sicher eine gute Idee, ich begutachte nochmal die Stelle. Danke!

Das bietet vielleicht auch etwas Schutz für die leicht beschädigte Kapsel.
Die Wunden können ja auch anfällig gegen Krankheiten sein und zu einem Verlust der Kapsel führen.

Ich würde vielleicht mit einem Sprühverband versuchen, wenigstens die Bruchstellen "abzudichten" gegen Bakterien, Pilze u.ä.
Beim Versuch, die Kapsel mit Pflaster zu stabilisieren, hätte ich Angst sie noch ganz abzubrechen.

die Gefahr ist, dass das Innere der Kapsel infiziert wird, z. B. durch Pilze. Das Innere ist nicht länger steril.

Ja, Angst vor Infektionen habe ich auch. Allerdings möchte ich jetzt nicht z.B. Fungizide in die Rissstellen sprühen. Ich habe den Blühtrieb + Kapsel jedenfalls vorsichtig stabilisiert mit Stäbchen und Pflaster, damit da erstmal nichts wackelt.
Jetzt wird beobachtet, vielleicht wird es noch was, auch wenn die Infektionsgefahr groß ist.

Tschuldigung um die Aufregung, aber man merkt schon sehr an seinen Pflanzen und Kapseln, vor allem wenn die Kreuzung interessant ist.

Ohje das tut mir leid, kanns total nachvollziehen.Da kommt man nach Hause und dann so ein Anblick ...

Eine Idee , zumindest für die beschädigten Blätter und den BT , wäre vielleicht auch mal im Gartencenter zu schauen nach diesen speziellen Mitteln wo man Wunden an Pflanzen mit versiegen kann.
Es gibt da welche ohne Zusätze (ist vielleicht für Orchideen die bessere Wahl? ) und auch welche die ein Fungizid enthalten um Pilzinfektionen zu vermeiden und/
oder welche mit dem Wirkstoff Thiabendazol der bewirkt das die Pflanze schneller Wundgewebe produziert.
Da diese Versiegelungen alle ziemlich fest werden soweit ich weiß, müssten die Bruchstellen damit ganz gut stabilisiert werden können

Nur so eine Idee,probiert habe ich das an Orchideen noch nicht, ich habe bisher auch nur wie Kuuki mit Pflaster versucht zu retten was meistens sehr gut geklappt hat.
Ein bißchen warmer Kerzenwachs geht auch ganz gut wenn mal ein BT abgeknickt ist.

Für die Kapsel käme aber wohl - wenn überhaupt - nur etwas ohne jegliche Zusätze in Frage, klar

Ich drücke die Daumen !

vlt. Baumpflaster??????????

Oder Bayleton, Wundverschlussmittel mit fungizierender Wirkung?

Einen Versuch ist es wert. Ich mach mich mal auf die Suche nach so einem Mittel, vielleicht ist hier noch was, sonst kauf' ich es die Tage ein.

Tesa eignet sich auch hervorragend, damit habe ich schon mal einen eingerissenen/geknickten BT geklebt. 2 - 3x umwickelt stabilisiert er sehr gut. Ist aber schon ein bisschen eine Zipfelei bis ich ihn rumhatte, hat aber gut funktioniert.

Wünsch Dir viel Erfolg!