Ursprung der Ausführungen war mein Beitrag zum Ident einer Phal. aphrodite.
Zitat von Phalifan
Hallo Claudia,
OK, Schnellkurs im Blütenaufbau. Eine Orchideenblüte besteht aus 6 Blütenblättern. Die großen formbildenden Blütenblätter = Tepalen = 5 Stück, werden nochmals unterteilt in Petalen (= Blütenblatt links und rechts) und Sepalen (= mittleres ganz oben und links und rechts unten. Das 6. Blütenblatt ist die Lippe, welche bei den Phals immer dreilappig ist. Der Mittellappen ist die eigentliche Lippe. Die Seitenlappen, sind die zwei Teile, welche bei der aphrodite links und rechts neben der Säule angeordnet sind. Die Säule ist das lange Gerät, welches in der Mitte der Blüte sitzt, an dessen Spitze die beiden Pollenpakete (Pollinien) mit der Antherenkappe abgedeckt sitzen und genau dahinter, an der Unterseite der Säule sitzt noch die Narbe, wo dann bei einer Bestäubung der Pollen hingehört.
Der Blütenaufbau ist auch in Wolff&Gruss beschrieben. (Seite 16)
Und nach dem seitlichen Portrait der Blüte, bestärkt mich der Eindruck, dass es eine aphrodite ist.
Ergänzt-Mike 14.02.2011/21:24
Zitat von Phalifan
Die großen formbildenden Blütenblätter = Tepalen = 5 Stück, werden nochmals unterteilt in Petalen (= Blütenblatt links und rechts) und Sepalen (= mittleres ganz oben und links und rechts unten.
Es hat einen Monat gedauert, bis ich den Post gesehen habe, aber jetzt muss ich doch mal was klarstellen. Das mag vielleicht banal klingen, ist aber fachlich wichtig. - Zumindest mir.
Die Aussage von Mike ist nicht ganz richtig, denn man kann Tepalen nicht einfach so mit Sepalen und Petalen gleichsetzen bzw. Erstere immer in Letztere unterteilen, sondern es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem einen und den beiden anderen:
Normalerweise werden die Blütenblätter einer Pflanze in Kelchblätter (Sepalen), Kronblätter (Petalen), Staubblätter (Staminae) und Fruchtblätter (Karpelle) unterteilt. Letztere beide sind für die Erklärung grad irrelevant.
Die Bezeichnung "Sepalen" und "Petalen" gilt also für Blüten mit "doppelter" Blütenhülle (Perianth), das heißt bei solchen, wo die Kelchblätter sich von den Kronblättern unterscheiden.
Tun sie dies nicht - wie bei den meisten Monocotyledonen - heißt die Blütenhülle Perigon und die Blütenblätter heißen Tepalen. Und nur dann! Natürlich ist auch hier die Blütenhülle doppelt, sie sitzt auch hier auf zwei Kreisen, aber die Blätter unterscheiden sich nicht, die Blütenhülle sieht auf den ersten Blick "einfach" aus.
Man kann also nur dann Tepalen in Sepalen und Petalen unterteilen (was aber eigentlich nicht gemacht wird), wenn die Blütenhülle einfach ist. Bei einer doppelten Blütenhülle gibts keine Tepalen.