Soo meine Lieben, letzte Woche war es dann soweit, habe mich getrau den Oschi aus seiner "Verpackung" zu rupfen und alles Substrat neu zu machen, sprich erstmal den Topf abfummeln und umtopfen.
Sie stand jetzt bisher im 14er Topf und machte sich sich ziemlich gut, aber sie stand wie gesagt 3 Jahre im gleichen Substrat und war mit einer äußeren Schicht Moos so abgedeckt, dass ich erstens nichts sehen konnte außer die ganz äußeren Wurzeln, und dass ich langsam nervös wurde wie es innen aussieht, denn sie war zuletzt dauerfeucht. Alle zwei-drei Wochen habe ich sie höchstens mal gegossen, deswegen weil sie einfach immer feucht war. Das schwierige ist dann irgendwann sie mit Dünger zu versorgen, wenn man sie praktisch nie gießt.
Zur Pflanze und meinem Vorgehen: Sie war getopft im 14er mit Rindensubstrat-Gemisch und hatte Kohlestücke im "Kern" (der Teil der meist keine/nur alte Wurzelmasse enthält unter dem Herzen) um dort etwas besseres Milieu zu halten, sprich weniger lange feucht und etwas mehr "Ventilation" und Stabilität.
Zuerst habe ich überlegt welches Substrat denn passend sein könnte und welcher Topf. Das hing alles davon ab was ich im Topf inneren vorfinden würden:
Fall 1) verfault? war zwar unwahrscheinlich, weil der Topf wirklich einen sehr gesunden Geruch hatte, auch von unten, aber natürlich möglich.
Fall 2) alles happy, auch mit so viel Feuchtigkeit? vielleicht...
Fall 1.5) sowas dazwischen..?
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Option zu 1) Je nach Wurzelmasse, ein kleinerer Topf oder gleich großer Topf (sowas wie die neuen Schwerter Lochtöpfe) mit mehr Löchern und oder einem hohen Anteil an gröberer Pinienrinde (~2-4 cm im unteren Teil des Topfes geschichtet) die nicht so viel Saugfähigkeit hat, plus Perlite und Kohle (Kern und unten im Topf, damit das ganze luftig und strukturstabil bleibt.
Option zu 2) Wenn alles so passen sollte, könnte sie einfach in einen größeren Topf ziehen 17er ohne Löcher z.B. und mit einem guten durchlässigen Gemisch aus mittlerer Rinde, Moos, Perliten und Kohle (Herz und Drainage unten) wieder so ähnlich wie vorher getopft werden. Die einzige Anpassung wäre dann somit, dass das Substrat etwas durchlässiger wäre. Die Rinde (Orchibark) jetzt nimmt nicht so viel Wasser auf wie die vorherige gekaufte, weil eine andere Qualität und die Perlite halten das ganze luftiger, ohne dass viel Feuchthaltevermögen verloren geht. Außerdem würde ich dann ihr altes Moos wieder als Topf Verkleidung nehmen, oder einfach an der Pflanze lassen.
Option zu 1.5) wie gesagt, was dazwischen ...
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Erste Eindrücke und Materialwahl:
Zuerst mal die Pflanze selbst. Ich habe sie etwas gewässert, dass ich sie einfacher aus dem Topf bekomme, nur nicht so viel dass es eine Sauerrei gibt, beim Substrat rausmachen
Nachdem, meine Versuche sie durch Topfquetschen und -drücken raus zu bekommen, bleib wohl nichts anderes übrige als den Topf zu pfern (ich hatte nicht vor zu viele der Wurzeln zu opfern, lieber den Topf)
Nach dieser Aktion habe ich dann mal vorsichtig die Lagen Moos abgepellt um das Substrat (?) sichtbar zu machen
Ja, und was soll ich sagen, was ich gefunden habe
hat mich echt überrascht: Alles tip top - ich habe keine Wurzel geschnitten - glaube kann ichs immer noch kaum -
das alte Substrat sah dann so aus, relativ stark zersetzt aber roch bestens:
Nein ich weiß nicht wo die Kerne aus Kohle geblieben sind und ich schwöre die habe ich rein getan - wahrscheinlich rausgewaschen über die Zeit, ist meine Vermutung
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Also kam Option 1) zur Ausführung
Substrat sah dann so ähnlich aus (plus ein paar große Rindenstücke für unten in den Topf und etwas mehr Perlite insgesamt etwa 10%)
(vorletztes Foto zeigt auch nochmal das Substrat teilweise). Dazu dann die Moosreste
Die fetten Kohlebrocken (3-4) kamen dann in den Kern der Pflanze der ja hohl war (Pflanze umdrehen Kohle rein, Pflanze ganz schnell in den vorbereiteten Topf mit Drainagelage (2cm Kohl/Rinde) verfrachten (leider hatte ich keine Hand frei für Fotos, aber ich hoffe das wird klar).
Ich habe sie auch nicht viel weiter auseinander genommen, um alle Wurzeln zu schonen:
So und nachdem ich die Pflanze dann im Topf hatte, habe ich dann Hand für Hand aufgefüllt. Erst die Seiten, dann von oben durch die Lücken, teilweise Stück für Stück wenn es nicht durch rutschen wollte. Den Ran habe ich dann wieder mit den Moosresten aufgefüllt. Selbst wenn sie nicht wieder weiter wachsen, dann erfüllen sie zumindest zeitweise den Zweck die Feuchtigkeit zu halten.
Das Substratgemisch sieht dann in etwa so aus: 30% Schwerter (optimiertes) Substrat, bestehend aus 1-2 cm Rinde plus Muscheln, 30% Rinde 2-3 cm, 20% Moos (Spaghnum kleine Stücke gerupft, Moos aus dem alten Topf), 10% Perlite, 10% Kohle 1-3 cm, plus Kernstücke.
Um ihr den Schock des neuen Substrates etwas zu ersparen, wird sie im Moment noch sehr feucht gehalten und das neue Substrat erstmal durch tauchen so oft richtig benetzt wie es geht. Über die nächsten Wochen wird sie dann in meinen normalen Gießrythmus einbezogen. Für diese großen Phals bedeutet das meist 1-2 mal die Woche durchdringend wässern je nach Klima hier.
Ich hoffe das war aufschlussreich, aber wenn Fragen aufkommen, dann bitte fragt gerne - ich habe das Gefühl immer einiges zu vergessen...