Hi Thea,
ich bin zwar relativ frisch, was die Orchideensammlerei angeht, aber ich habe auch gerade eine fiese Milbenzeit durchgemacht und vielleicht hilfts ja. Wenn deine winzigen weißen (durchsichtigen?) Milben Verwandte von meinen sind, kommt zumindest die rasche und weit entfernte Ausbreitung hin, da die wohl recht mobil sind und auch mal auf fliegendem Ungeziefer mitreiten können. Ein weiterer Punkt, der passt, ist die schnelle Vermehrung. Tarsonemidae lieben es warm und wenn dann noch hohe Luftfeuchte hinzukommt, ist das nicht gut. Sie legen zwar nicht viele Eier, aber haben einen recht kurzen Lebenszyklus, der bei Hitze noch kürzer wird, so dass das exponentielle Wachstum das dann ganz schnell durch die Decke wachsen lässt. Ich habe sie hier zwar lange nicht final in den Griff bekommen, aber anscheinend immer schnell eingedämmt. Bei meiner Mutter, die zwei Catleyen von mir mit ungebetenen Gästen bekommen hatte und das nicht getan hatt, da sie zwei Wochen weg war, war sehr sehr viel abgefressen. Quase gerade an den Neutrieben und Rändern ganze Schichten abgetragen. Leider habe ich keinen Nopsenvergleich. (Sie haben definitiv ihre Lieblingspflanzen. Bei mir waren es die mini Cats und jüngere Phals) Mit fiel bei denen immer schnell der Befall auf, weil zum Schadbild (zumindest bei mir lange bevor andere Schäden auftraten) auch Blattverkrümmungen gehören. Sie geben wohl einen Stoff ab, der dafür sorgt, dass die Blätter sich verzerren, besonders auffällig, wenn sie primär an den Rändern nagen.
Ist dir etwas Vergleichbares aufgefallen?
Falls ja, würde sich der Verdacht erhärten. Meine Viecher waren Weichhautmilben (Tarsonemidae). Die Familie umfasst zudem die Cyclamenmilbe, die selbst bei guter Vergrößerung ähnlich aussieht. Bei denen wöben sich die Blätter aber wohl eher nach oben.
Wie du siehst, kann ich wohl inzwischen eine Abhandlung über die Mistviecher schreiben (und tus auch)
Sämtliche nicht systemische Bekämpfungsmethoden sind bei mir gescheitert. Systemisch war bei mir raus, und dann blieb nicht viel. Ölbehandlungen haben sehr gut beim Eindämmen geholfen, aber eben nicht vollständig, da sie sich auch gerne ins Substrat verkriechen und immer irgendwo welche übrig bleiben (habe kein Niem genommen sondern Parrafin in dünner Lösung, das dann auch die empfindlicheren Blätter vertragen haben). Kaliseife, auch wenns empfohlen wird, war bei mir ein maximaler (tödlich endender) Fail. Senkung der Temperatur und vor allem Luftfeuchte hilft auch, die Ausbreitung massiv einzudämmen. Unter 60% halten sies nicht gut aus. Allerdings überleben sie im Substrat trotzem. selbst beim Austrocknen lassen irgendwie. Schwefel habe ich aus der Hoya ecke als extrem effektiv gehört, war mir aber nicht sicher, ob das so super bei Orchideen und mit Haustieren ist.
Letztendlich haben uns die amblyseius cucumeris Raubmilben aus unserer Misere geholfen. Extrem effektiv und unaufwendig.
Also. Wenn es "meine" Milben sind: Klare Empfehlung. Selbst wenn nicht schadet es das Probieren nicht, da sie wohl auch gut gegen andere Milben wirken sollen. Einziges Manko ist, dass sie ebenfalls eine hohe Luftfeuchte benötigen, aber da die Bösen bei dir gerade so explodieren, und die cucumeris ähnliche Lebensbedingungen haben, sollte das zumindest einen Versuch wohl wert sein. Würd zumindest nicht dazu raten, sie sich weiter ausbreiten zu lassen. Am Ende habe ich nur auf 5 meine zu dem Zeitpunkt grob 70
Pflanzen keine gehabt. Und unbekämpft ist der Schaden beachtlich. Viel Glück die und deinen Nopsen