Auch hier in Thailand werden in manchen Gärtnereien Pflanzen in Sphagnum kultiviert.
Das hat vor allem wirtschaftliche und logistische Gründe.
- Wenn man Feuchtigkeit (durch gießen) und Luftbewegung kontrollieren kann, ist Sphagnum so gut wie jedes andere Substrat. Teilweise besser, denn man kann selbst große Pflanzen in relativ kleinen Töpfen aufziehen.
- Für den Export der Pflanzen ist Sphagnum ideal, denn es ist das einzige organische Medium, welches zugelassen ist. Rinde (also Holz in jedweder Form) ist verboten. Das heißt, Pflanzen im Sphagnum können so, wie sie sind, verschickt werden. Die Wurzeln sind dabei auch noch gut geschützt und vertrocknen nicht. Pflanzen, die in Rinde aufgewachsen sind, müssen davon entfernt und gereinigt werden. Dabei werden Wurzeln beschädigt, und sie befinden sich während der Reise in einer komplett ungewohnten Umgebung. Workaround: die wurzelnackten Pflanzen in Sphagnum geben. Ihr seht schon, das kostet alles Arbeitszeit und damit Geld.
Was natürlich gar nicht geht ist, wenn die Händler die gelieferten Pflanzen schnell umtopfen und dabei den Sphagnum-Kern verstecken, nur um Arbeitszeit (= Geld) zu sparen. Das dürfte für viele Pflanzen das Todesurteil bedeuten. Die Wurzeln bei Sylvias Pflanze haben bei der Ankunft in Deutschland sicher besser ausgesehen.