Lonis Orchideenforum

Zeit bis zur Kapselreifung

#1 von Trocknerflusen , 22.10.2012 11:36

Hallo,

hat jemand Erfahrung, wie lange es bis zur Reifung von Samenkapseln and Phalaenopsis equestris oder lindenii dauert? Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es bei equestris teilweise nur 3 Monate dauert.
Auf Orchideenvermehrung.at steht für Phalaenopsis allgemein 6 Monate.

Wer Daten zu anderen Naturformen hat, kann die ja hier auch schreiben, das ist sicher für irgendwen hilfreich. :-)


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#2 von MarianneW. , 22.10.2012 12:21

Bei der equestris habe ich auch nur ca. 3 Monate gelesen. Bei Lindenii weiß ich es nicht. Cornu-Cervi hat bei mir 9 Monate gebraucht


lg
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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#3 von Solanum , 22.10.2012 12:35

Bei mir hat an ein und derselben equestris-Pflanze eine Kapsel 4 Monate gebraucht, eine andere 10 Monate. In beiden waren Samen drin.
Eine lindenii-Kreuzung (mit lindenii als Pollenspender) hat 8 Monate gebraucht, aber da ist vermutlich die Mutterpflanze ausschlaggebend.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#4 von Trocknerflusen , 22.10.2012 13:29

Hm, interessant. Heike, hast du zufällig ein Foto von der reifen oder beinahe reifen Kapsel gemacht? Bei mir ist es auch eine lindenii-Kapsel und ich weiß nicht, woran ich erkenne, wie weit sie schon ist... außer dass sie vermutlich reif ist, wenn sie aufplatzt. ;-)


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#5 von Solanum , 22.10.2012 14:23

Ich glaub nicht, daß ich Fotos gemacht hab. Willst du sie grün ernten, da du nicht aufs Aufplatzen warten willst? Ich konnte bisher eigentlich immer wenige Tage vor dem Aufplatzen einen leichten Farbwechsel zu weniger Grün und mehr Gelbbraun beobachten. Weiß nur nicht, ob sie in dem Stadium nicht auch abgeschnittenerweise aufplatzt.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#6 von eleni , 22.10.2012 14:49

Oh ja, daran bin ich auch interessiert. Ich habe eine grüne Kapsel equestris x stuartiana x violacea und eine Vandakapsel von
V. denisoniana x tessalata.
Letztes Jahr habe ich eine Kapsel von Holcoglossum amesianum gehabt ( zum Aussääen gegeben) und die hat wirklich 10 Monate gebraucht. Dabei konnte ich auch beobachten, daß sich die Kapsel ins Gelbliche verfärbt je nach Reifegrad und als ich sie abgenommen habe ist sie über dem Papier geplatzt. Es waren jede Menge reife Samen drin.


Liebe Grüße
eleni


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#7 von Wolfgang1 , 22.10.2012 17:20

Equestris habe ich noch nicht vermehrt, aber die Kapsel der lindenii-PH war 5 Monate alt bevor ich sie zur Grünaussaat ins Labor gegeben habe.
Alle Phal.-Kapseln lasse ich je nach Zeitpunkt der Bestäubung im Schnitt zwischen 4-und 6 Monaten reifen, dann ernte ich zur Grünaussaat.

Grüße,
Wolfgang


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#8 von eleni , 23.10.2012 13:29

Mit Grünsaat ist man dann auf der sicheren Seite? Dann platzt keine Kapsel unbemerkt und der Samen verteilt sich, ist das der Grund? Oder ist es fürs Labor leichter mit Grünsaat?


Liebe Grüße
eleni


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#9 von Wolfgang1 , 23.10.2012 14:25

Ja mit Grünaussaat ist man auf der richtigen Seite. Am Anfang habe ich auch immer gewartet, bis die Kapsel ihre fast endgültige Reife erreicht hat. Aber manchmal vergisst man bei der Menge an Kapseln alle zu kontrollieren, da jede Kreuzung eine verschieden lange Reifezeit benötigt. Nur die wenigsten haben die Erfahrung dies einzuschätzen. Um dies auszuschließen ernte ich nur noch grün.
Ein anderer Grund ist auch, dass ich nicht jede Kapsel einzeln ins Labor versenden möchte.

Grüße,
Wolfgang


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#10 von Solanum , 23.10.2012 15:22

Wenn man die Kapsel grün erntet, sind die Samen auch noch steril, das erleichtert die Aussaat sehr, dann muß man nur das Äußere der Kapsel sterilisieren.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#11 von LaminarFlow , 23.10.2012 21:26

das mag stimmen, die meisten Laboratorien in Asien arbeiten an "green-seed". Das hat eben Kontaminationsgründe, da dort bei den dauerfeuchten Bedingungen weit resistentere Keime vorkommen als zB in Europa.
Grünaussaat birgt auch den Vorteil, dass gerade empfindliche Samen wie zB Disas oder auch wenn pro Kapsel nur wenige Samen enthalten sind (zB Lepanthes) man sich das Procedere des Desinfzierens erspart.
Und das waren aber dann auch schon alle Vorteile.
Als eminenten Nachteil sehe ich an, dass
a) keine Nachsaat möglich ist
b) die Samen nicht konserviert werden können und
c) die Samen nicht so gut auf dem Nährboden zu verteilen sind wie etwa bei dry-seed.
d) geschlossene Kapseln gelten als direkte Pflanzenbestandteile, es bedarf eines Cites und eines Phytos
e) grüne Kapseln um die Welt zu senden, endet oftmals in einer herben Enttäuschung.

Gerade terristrische, winterharte Orchideen benötigen oft den Desinfektionsvorgang, um die nat. Keimhemmung abzubauen.

Somit, es gibt Vor- und Nachteile, hier wie dort. Dass eine Kapsel unbemerkt aufplatzt, ist kein Problem, zumeist finden sich in den Samenleisten noch ausreichend Samen, um die Welt damit zu fluten.


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#12 von Solanum , 23.10.2012 21:58

Zitat von LaminarFlow im Beitrag #11

Als eminenten Nachteil sehe ich an, dass
a) keine Nachsaat möglich ist
b) die Samen nicht konserviert werden können


Das stimmt und das sind große Nachteile Deshalb hab ich zuletzt alle Kapseln platzen lassen, in einem Papiertütchen. Wenn man Angst hat, zuviel Samen auf der Fensterbank zu verlieren, kann man die sich gelb verfärbende Kapsel abschneiden, einige Tage trocknen lassen und dann aufschneiden, sofern sie nicht geplatzt ist.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#13 von Martin , 23.10.2012 22:13

Ein Freund von mir, der sehr viel aussät, sät ebenfalls am liebsten reife Samen aus.
Die Konservierung der Samen ist denke ich auch ein wichtiger Vorteil. Mit entsprechenden Röhrchen kann man Samen ja wohl sehr lange aufbewahren.


Schöne Grüße,
Martin


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RE: Zeit bis zur Kapselreifung

#14 von Wolfgang1 , 24.10.2012 11:06

Zitat von LaminarFlow im Beitrag #11
das mag stimmen, die meisten Laboratorien in Asien arbeiten an "green-seed". Das hat eben Kontaminationsgründe, da dort bei den dauerfeuchten Bedingungen weit resistentere Keime vorkommen als zB in Europa.
Grünaussaat birgt auch den Vorteil, dass gerade empfindliche Samen wie zB Disas oder auch wenn pro Kapsel nur wenige Samen enthalten sind (zB Lepanthes) man sich das Procedere des Desinfzierens erspart.
Und das waren aber dann auch schon alle Vorteile.
Als eminenten Nachteil sehe ich an, dass
a) keine Nachsaat möglich ist
b) die Samen nicht konserviert werden können und
c) die Samen nicht so gut auf dem Nährboden zu verteilen sind wie etwa bei dry-seed.
d) geschlossene Kapseln gelten als direkte Pflanzenbestandteile, es bedarf eines Cites und eines Phytos
e) grüne Kapseln um die Welt zu senden, endet oftmals in einer herben Enttäuschung.

Gerade terristrische, winterharte Orchideen benötigen oft den Desinfektionsvorgang, um die nat. Keimhemmung abzubauen.

Somit, es gibt Vor- und Nachteile, hier wie dort. Dass eine Kapsel unbemerkt aufplatzt, ist kein Problem, zumeist finden sich in den Samenleisten noch ausreichend Samen, um die Welt damit zu fluten.



Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Grüße,
Wolfgang


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