Lonis Orchideenforum

Im Ende März hatte ich eine frisch importierte Pescatoria coelestis mit 3 Trieben wurzelnackt in Dresden gekauft. Herkunft ist Kolumbien, nahe Cali.
Ich hatte sie schon eine Weile im Hinterkopf und dann spontan zugegriffen.

Was mich im Nachhinein etwas erschreckt hat, waren die vielen Schilderungen im Netz bzgl. Pilzbefall und Fäulnis.
Auch Carola (Ralla) hatte anscheinend kein Glück mit dieser Art.

Prompt gab es auch eine Stelle an einem älteren Trieb mit voranschreitendem Befall, d.h. die Pflanze hatte entweder schon was aus Columbien mit gebracht, oder es war beim Transport in der feuchten (?) Verpackung erst aktiviert worden.
Die Pflanze selbst wurde bei mir zu Hause prophylaktisch mit einem Akarizid und Fungizid behandelt, da war der Pilzbefall noch nicht sichtbar geworden, nur ich bin manchmal richtig vorsichtig.
Dann trat der Schaden auf.
Ein vorheriger Versuch die Stelle mit Kupferfungizid lokal einzudämmen schlug fehl, und so mußte ich also "operieren" und anschließend lokal die Stelle mit Fungizidmischung auspinseln. 2-3 Blätter wurden dabei entfernt, die Stelle selbst freigelegt, damit sie gut austrocknen kann, und ich sie mit der Mischung bepinseln konnte.
Momentan sieht alles gut aus, und ich bin recht zufrieden mit der Pflanze.

Nun die Überraschung, es wachsen schon 4 Blütentriebe.

Natürlich werde ich dann Fotos einstellen.

Ich bin auch gespannt, nur erst mal abwarten, wie sie sich so in einem Jahr macht, dann kann man sagen, ob die Kultur halbwegs funktioniert.
Immerhin bin ich optimistischer geworden, die Netz-Recherche hatte mich schon etwas skeptisch gemacht.

Nun gibt es die schlechte Nachricht, der ominöse Pilz hat indirekt die Pflanze doch gekillt.
Es kam zum Wiederaufflammen der Erkrankung, BT sind dabei abgefault die Neuaustreibenden Herzblätter wurden von der Spitze her feucht und braun. Entfernen der befallenen Pflanzenteile ist sinnlos, die Symptome treten wieder neu auf
Meine zu heftige Fungizidanwendung bei Wiederauftreten war zuviel. Ich weiß sogar genau welchesr Wirkstoff sie erledigt hat, ich mußte aus lauter Pflichtversessenheit natürlich auch die Wurzeln inklusive Moos behandel. Man ist ja gründlich, und ich hatte das Risiko in Kauf genommen.
Beim alleinigen Spritzen wäre es nicht zur Überdosierung gekommen.

Diese spezielle Krankheit -der Erregeger wurde nicht beschrieben- ist in Columbien bekannt und wird auch in der Literatur als solche erwähnt. Dort wird Metalaxyl dagegen verwendet.
Ich hatte die Überdosis Thiophanat-Methyl (Cercobin) eingesetzt.
Ergebnis Pflanze tot.

Lektion gelernt.
Wobei das eigentlich die erste Pflanze ist, die ich durch Fungizideinsatz verloren habe.

So Mission coelestis ist am laufen, dieses mal sehe ich keine Gefährdung, die neue Pflanze hatte ich 03/2015 als Frischimport erhalten und hat sich etwas eingelebt und sieht kerngesund aus.
Eingentlich ist sie etwas schwächer als die Vorgängerpflanze, nun macht sie 2 Neutriebe und der Haupttrieb wächst auch weiter.

Ergebnis ist ein Blütentrieb mit einer Knospe, die nicht mehr zu lange brauche braucht, da bin ich nun etwas gespannt.

Die Pflanze erweißt sich als etwas zickiger als gedacht, ein Neutrueb ist abgefault, die Knospe hat sich nicht richtig geöffnet und war daher fotounwürdig, und ser Haupttrieb wurde auch von Fäulnis befallen.

Ich hatte daher die Pflanzenbasis mit einem Fungizid behandelt, sie steht nun trockener.

Entweder ist es etwas schwieriger die Art als Neuimport zu etablieren, sie ist generell so anfällig oder ich mache etwas falsch.

Meine anderen Pescatorias zeigen sich nicht so komisch.