Lonis Orchideenforum

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#31 von Beza , 07.07.2022 19:25

Also Lava (zumindest die Sorte die ich habe) nimmt schon Wasser auf, gibt es aber auch schnell wieder ab. Die Dauerfeuchte erzeuge ich allerdings eher über das Spaghnum darüber. Die Lava habe ich unten drin als Topfbeschwerung, und damit ich leichter sehen kann ob unten Wasser drin steht, denn bei dieser Methode benutze ich Töpfe ohne Loch. Geht ein kleines bisschen in Richtung SGK, ist aber anders. Einige Orchis bei mir finden es definitiv gut, z.B. Aeranthes grandiflora, Paph. venustum, Coeg. ochracea oder auch die Phal. Fairytale wachsen alle sehr gut so.

Bei den Cattleyen ist kein Spaghnum dabei, ich habe allerdings eine Cattleya in reinem Moos refolgreich wiederbewurzelt und die wächst derzeit weiterhin fröhlich darin. Da halte ich das Moos aber weniger feucht, und auch weniger dicht gepackt.


Beza
Beza
Mitglied
Beiträge: 479
zuletzt bearbeitet 07.07.2022

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#32 von mirri , 10.07.2022 09:26

Zitat von Sandrinchen im Beitrag #25
Mich würde v.a. die Kultur von Cattleya & Verwandten im Tontopf mit Lava interessieren

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man im Vergleich viel häufiger umtopfen sollte. Einerseits wachsen die Wurzeln gern am Tontopf fest und andererseits bilden sich bei feuchter Kultur schnell Algen. Beides ist auf Dauer gesehen nicht wirklich gut.

Ich musste gestern umtopfen


mirri
mirri
Mitglied
Beiträge: 1.261

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#33 von Sandrinchen , 10.07.2022 20:21

Danke mirri, deine Pflanze hat ja fleißig gewurzelt! Dein Substrat scheint ziemlich fein und so wie's aussieht überwiegt bei dir der Tonanteil. Ist das eine Art, die es sehr feucht mag?

Bei meinen digitalen Recherchen hab ich das auch oft gesehen, dass der alte Topf beim Umtopfen zerschlagen werden muss. Einige stellen allerdings auch den kleineren alten einfach in einen neuen größeren Tontopf und die Neutriebe wachsen munter weiter.

Schaue zur Zeit viel den YouTube Kanal von Stephen Van Kampen-Lewis, der seine Cattleya in Tontöpfen hat. Er nutzt allerdings sehr grobe Rindenbrocken und wohnt im heißen Texas. Sprich, er hat die entsprechenden Temperaturen und alles trocknet schnell durch. Daher mein Gedanke, weniger wasserbindendes Substrat wie z.B. Lava zu verwenden.


Gruß Sandra


Sandrinchen
Sandrinchen
Mitglied
Beiträge: 875

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#34 von mirri , 11.07.2022 09:20

Bei mir hat sich die Mischung aus Seramis für Sukkis und Aquariumkies als Substrat bewährt, wobei ich nicht sehr viele so kultiviere. Bis auf die, eine Pseudolaelia, sind nur die Steinlaelien so getopft.

Ich verwende "verbrauchte" Tontöpfe nie zweimal, weil sie auch schnell versalzen können.


mirri
mirri
Mitglied
Beiträge: 1.261

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#35 von Christian N , 14.07.2022 09:42

Nach meinen Erfahrungen muß schon bei der Wahl des Substrates fest stehen, wie gewässert werden soll (Gießgewohnheiten).
Danach wird ein Substrat mit dem geeigneten Wasserrückhaltevermögen ausgewählt.
Das erfordert einige Erfahrung und besonders Anfänger haben dabei die Qual der Wahl bei den
Substratmischungen, denn auch hier führen viele Wege nach Rom.
Wenn man es schafft, der Versalzung von Kulturgefäßen und Substraten vorzubeugen, sind mineralische Substrate hervorragend geeignet, langsam (mit kurzem Rhizom) wachsende Orchideen längere Zeit im gleichen Gefäß zu kultivieren.
Das erspart Umtopfen und erleichtert das Heranwachsen von natürlich wirkenden Schauexemplaren.
Viele Orchideen mögen Störungen wie Teilen und Umpflanzen nicht.

Gruß
Christian


Christian N
Christian N
Mitglied
Beiträge: 493

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#36 von MoLe , 26.07.2024 10:01

Bei einigen englischsprachigen Youtubern sind Lavasteine als Substrat momentan wieder sehr aktuell... Gerade bei Cattleyen würde mich diese Kulturform in Verbindung mit Tontöpfen interessieren. Macht das jemand hier im Forum? Vor allem die richtige Düngung stelle ich mir relativ kompliziert vor...


Viele Grüße

Moritz


MoLe
MoLe
Besucher
Beiträge: 83

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#37 von Christian N , 27.07.2024 10:18

Meine Felsenlaelien stehen in Lavasubstrat sowohl in Ton- als auch in Kunststofftöpfe und haben sich darin gut entwickelt. Beim Umpflanzen verwende ich nur noch Tontöpfe.
Aber bei dieser Kultur ist auch das richtige Wässern wichtig.
Zumindest die Exemplare in Tontöpfen stehen während des Wachstums fast immer in geringem Wasserstand.

Das Düngen bei Lava sollte eigentlich einfacher als bei organischen Substraten sein.
Denn frische Lava enthält keine nennenswerte Nährstoffe und zehrt keinen Stickstoff wie Rinde.
Bei einer regelmäßigen Düngung mit einem Volldünger für Orchideen kann man eigentlich nichts falsch machen.
Das Augenmerk sollte sich eher auf eine regelmäßige Kontrolle des Salzgehaltes richten.

Meine meisten anderen Orchideen stelle ich nach und nach auf reinen Bims um.
Ich brauche nicht mehr auf verottete Substrate zu reagieren und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Um den Aufwand beim Wässern einzuschränken, verwende ich Kunststofftöpfe mit Untersetzer darunter.
In denen hält sich für einige Zeit Wasser nach dem Tauchen.

Folgenden Hinweis halte ich für wichtig.

Wenn Eigenschaften von mineralischen Substraten und Erfahrungen damit verallgemeinert werden, reichen nicht Angaben wie Lava, Bims, Perlit, Zeolith u. a.
Bei allen ist die Angabe der Körnung wichtig, bei einigen schwankt die Wasseraufnahmefähigkeit (Gehalt an offenen Poren) und viele neigen zur Versalzung.
Von Zeolith soll es viele verschiedene Zusammensetzungen geben, die sowohl Stoffe binden, als auch abgeben können und das sowohl in positiver, als auch negativer Hinsicht.

Diese Anmerkung soll niemand davon abhalten, diese Substrate auszuprobieren.
Aber vorschnelle Verallgemeinerungen schaden eher, als sie nutzen.
Deshalb sind Erfahrungsberichte eher als Denkanstoß zu verstehen, Rezepte gibt es für die Orchideenkultur nicht.


Gruß
Christian


Christian N
Christian N
Mitglied
Beiträge: 493

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#38 von Sandrinchen , 27.07.2024 13:10

Christian, vielen Dank für deinen Beitrag!
Welche Körnung hat dein Bims? Kann ich den 5-15mm Bims (z.B. von den Schwertern) für Cattleya & Verwandte verwenden oder sollte er gröber sein? Darf ich fragen, woher du Bims und Lava beziehst?


Gruß Sandra


Sandrinchen
Sandrinchen
Mitglied
Beiträge: 875

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#39 von Christian N , 29.07.2024 09:06

Hallo Sandra,

ich verwendete für Cattleyen u. ä. Bims in der Korngrösse zwischen 1 - 2cm.

Ursprünglich hatte ich einen Sack Bims aus einem Gartencenter, inzwischen gibt es den dort nicht mehr.
Ich suche mir Anbieter aus dem Netz (auch unter Zierbims für den Garten). Das ist kostengünstiger, wenn man viele Orchideen hat.
Auch wenn die Korngrösse angegeben ist, empfiehlt sich das Aussieben.
Die Kornfraktionen können dann nach Größe für verschiedene Orchideen verwendet werden.

Auf Lava trifft prinzipiell das Gleiche zu.


Gruß
Christian


Christian N
Christian N
Mitglied
Beiträge: 493
zuletzt bearbeitet 29.07.2024


Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz