Lonis Orchideenforum

Hallo Jensli,

es reicht ein Luftzug und die winzigen Spinnmilben werden wie Staubkörner durchs Zimmer geweht. Deswegen behandle ich immer alle Pflanzen.
Ich feuchte Streifen von Küchenpapier an, streue das Granulat, Sägespäne oder was auch immer darauf und lege diesen Streifen an / auf die Pflanze. Das Ganze bleicht ein paar Tage, dann sollten die Nützlinge auf die Pflanzen gewandert sein.
Wenn Du Pflanzen so stellst, daß sich die Blätter berühren, wandern sie sicherlich von einer zur anderen. Ich komme bei meinem bestand von ca. 60 Pflanzen mit der kleinsten Handelsmenge aus.
Allerdings habe ich ja geschrieben, daß ich auch vorbeugend ca. 2 - 3 mal jährlich Raubmilben ausssetze, so sollte das Aufkommen der Schädlinge nie so riesig sein.

Ok, Danke! Beobachtest du die kleinen Räuber manchmal mit der Lupe, wie mobil sie sind und ob überhaupt noch welche leben?

Hallo Jensli,

nein, wenn ich ehrlich bin, kann ich die Räuber nicht von den Schädlingen unterscheiden. Das ist wohl möglich, die verschiedenen Arten unter dem Miskroskop zu vergleichen, aber soweit geht mein Forschergeist nicht.
Allerdings kann man einzelne Räuber gut beobachten wenn man sie gerade aussetzt, da sieht man dann auch, daß sie sehr flink sind.
Nach ein paar Wochen suche ich schon mit der Lupe, finde aber eigentlich nie was. Das ist aber auch nicht zu erwarten, denn wenn noch Nützlinge leben sollten, verstecken sie sich genauso in den Blattachseln und im Substrat wie die Schädlinge.

Danke Bea!
Bei fast 200 Pflanzen, 5 Fensterbänke und ein Terra.... wieviel bräuchte ich denn da? Gut, zZ hab ich keine Probleme mit Schädlingen (glaub ich zumindest), aber vorbeugend im Herbst mal..... Wobei, im Terra hätte ich jetzt schon gern welche, da hängt halt auch soviel Kleinkram.....

Hallo Susanne,

wenn Du keinen akuten Befall hast, würde ich die kleinste Menge an Ambl. californicus oder Ambl. cucumeris nehmen und wie weiter oben beschrieben ausbringen. Wenn die Nützlinge keine Spinnmilben o.ä. finden,bzw. damit fertig sind, wandern sie von Pflanze zu Pflanze, vorausgesetzt, die Pflanzen berühren sich.

So, ich möchte nun nun auch einmal einen Versuch wagen und habe die Firma SAUTTER & STEPPER GmbH angeschrieben, welche Raubmilbenart sie bei Brevipalpusbefall empfehlen würden.
Hier nun die Antwort:

Sehr geehrter Herr Lindner,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Gegen Falsche Spinnmilben hat sich vor allem Amblyseius swirskii bewährt. Dieser ist als Hobbyeinheit nicht erhältlich. Wir können Ihnen eine Profieinheit (25 Tütchen für 100m² ) für 9,95€ (zuzügl. MwSt und Versand) anbieten. Wenn die Blätter sich berühren, wandern die Milben von einer auf die andere Pflanze über, ansonsten werden sie kaum überlaufen.

Schnell mal gegoogelt:

Seit den 1970er Jahren wird A. swirskii als effektiver Prädator (Räuber) der Zitrusrostmilbe Phyllocoptruta oleivora in Israel wissenschaftlich untersucht. 1983 wurde sie zur Bekämpfung von Zitrusrostmilben in die USA eingeführt. Die wärmebedürftige Art hat ein sehr breites Beutespektrum. Neben verschiedenen Milbenarten, Thripsen (1. Larvenstadium) und Weißen Fliegen (Eier und erstes Larvenstadium) werden auch Pilzsporen und Blütenpollen als Nahrung angenommen. Im Labor konnte sie sogar in geringem Umfang von den Larven und Eiern der Schildlaus Saissetia oleae leben. Auch konnte sie mit der Spinnmilbe Tetranychus urticae als Nahrungsgrundlage über mehrere Generationen hinweg gezüchtet werden.

Von den Nützlingsvertreibern wird sie vor allem zur Bekämpfung von Thripsen und Weißen-Fliegen-Arten empfohlen. Nach deren Angaben ist sie in Paprika, Gurken, Auberginen, Gerbera und Schnittrosen einsetzbar. Beim Vorhandensein von Blütenpollen kann sie in Auberginen und in Paprika eine größere Population aufbauen

Quelle: dega-gartenbau.de

Ich werde über Erfolge/Misserfolge berichten!

Zitat von Jensli

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... werden auch ... Blütenpollen als Nahrung angenommen.

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Hmmm.

Hallo Jensli,

da warte ich gespannt auf Deinen Bericht. Von dieser Art hatte ich noch nichts gehört, bzw. versucht.
Ich find es toll, wenn solche Erfahrungen ausgetauscht werden. Dümmer werden wir davon nicht.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg.

Danke, drück mir die Daumen.

Ich muss aber noch etwas warten, habe gestern erst wieder gespritzt und ich möchte die nützlichen Helferlein ja nicht gleich vergiften...

Hast Du Dich denn erkundigt, wie lange Deine Giftaktion vorbei sein muß? Das kann nämlich den ganzen Erfolg zunichte machen.
Ich kenne mich mit den chemischen Produkten nicht aus - zerfallen die irgendwann oder muß man alle Pflanzen abwaschen?

Also meine Pflanzen wasche ich definitiv nicht ab, ich hab meine Freizeit nicht auf dem Rummel gewonnen...

Kanemite und Spinnmilbenfrei sind nach 2-3 Wochen zerfallen, Kiron nach drei Tagen, das habe ich noch im Kopf.

Es ist soweit: Nachdem das Gift hoffentlich abgebaut ist, wurde vorgestern nun die Raubmilbenart Amblyseius swirskii eingesetzt. Bei Gegenlicht konnte ich gestern sogar schon die ersten winzigen Punkte über die Blätter flitzen sehen. Diese Raubmilbe benötigt ja hohe Temperaturen und so ist das Wetter momentan ideal zum Einsatz. Nun bin ich mal gespannt und werde weiter berichten.


25 solcher Tütchen bekommt man für € 9,95:




Diese Tütchen werden dann oberhalb der Pflanze angebracht, oder einfach an den Rand gesteckt. Die Milben kommen dann durch kleine Löcher herausgelaufen.

Ich bin sehr gespannt auf´s Ergebnis

Wie hoch muß eigentlich die Luftfeuchtigkeit bei dieser Art sein?

Zitat von beatrix

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Wie hoch muß eigentlich die Luftfeuchtigkeit bei dieser Art sein?

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Hoch. Min. 65% wie bei fast allen Raubmilben. Leider. Das begrenzt ja ihren Einsatz auf der Fensterbank...