Lonis Orchideenforum

Danke Christian, für Deine ausführlichen Erklärungen. Vieles davon ist mir vom Prinzip klar, das Spannende ist aber der konkrete Teil.
Natürlich habe ich ich mich durch die Beiträge zu den Pflanzen, die ich auch habe, durchgewühlt. So auch für sotoanum. Trotzdem bleiben immer Fragen offen.

Zusammengefasst aus diesen Thread:
Hell und kühl temperiert wird sie gehalten. Kann relativ lange draußen stehen, drinnen steht sie eigentlich immer noch eher kühl, aber auf jeden Fall hell. Das meine ich, ist bei mir gegeben.

Du sagst, Taglänge ist entscheidend für die Blüteninduktion. Das macht für mich sehr viel Sinn. Aber mitentscheidend ist da sicherlich die Reife der Bulben. D.h.: Anfang März hatten die Neutriebe gespitzt, aber Ende Oktober und Mitte Nov waren sie erst soweit, dass BTs sichtbar waren (1 Monat später als im Vorjahr). Da frage ich mich, ob die Neutriebe vielleicht nicht genug zu essen hatten und deshalb zu lange brauchten und damit ist, wenn sie dann endlich reif sind, ja die Taglänge nicht mehr optimal für die Blüteninduktion etc. Daher meine Frage, wieviel Du düngst. Wann und wie lange setzt Du aus oder düngst vielleicht nur weniger? Oder was ist vielleicht sonst mitentscheidend, dass die Bulben schnell genug reif sind?

Übrigens ist jeder eingeladen, mit zu spekulieren, was ich besser machen könnte.

Birgit

Du machst auf jeden Fall nichts falsch.

Die Taglänge ist ein witterungsunabhängiger Faktor, der zudem einen immer gleichbleibende Rhytmus aufweist.
Unser Klima ist aber sehr launisch und das übers ganze Jahr.
Besonders für Orchideen mit einem sommerlichen Freilandaufenthalt, wie beim Onc. sotoanum, können von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliche Bedingungen entstehen.

Die stimmen dann mit den heimatlichen Bedingungen oft nicht überein:

Bis zum späten Frühling liegen die Temperaturen bei 26-27°C tags und 13-16°C nachts.
Die Luftfeuchte liegt bei 65%, es gibt kaum Regen aber Tau und Nebel.

Dann kommt im Sommer bis in den Herbst eine regenreiche Zeit, mit 24-25°C tags und 16-17 °C nachts und 75-80 % Luftfeuchte.

Danach liegen die Temperaturen von November bis Februar bei 22-23°C tags und 11-12°C nachts.

(Diese Angaben stammen von Baker & Baker "Orchid Species Culture - Oncidium Odontoglossum Alliance"

Bei einem sommerlichen Freilandaufenthalt haben wir keinen Einfluß auf die Temperaturen, die Sonnenscheindauer und die Luftfeuchte.
Fehlende Niederschläge können wir leicht ausgleichen, schwieriger wird es mit der Luftfeuchtigkeit.

Bei organischen Substraten spielt die Düngung eher eine untergeordnete Rolle bei der Beurteilung der Wachstumsfaktoren.

Da ich bei mehreren hundert unterschiedlichster Arten meine Orchideen nicht individuell düngen kann,
bekommen alle regelmäßig Orchideendünger von renommierten Orchideengärtnern, aber nur halb so viel, wie auf der Verpackung angegeben, wenn sie getaucht werden.
Die selbe Konzentration verwende ich auch beim Sprühen während des Wachstums.
Ab und zu werden alle Orchideen entweder mit reinem Regenwasser übersprüht oder das Substrat wird damit ausgewaschen.

Für stark zehrende Orchideen, wie z. B. Cymbidien oder Stanhopeen, streue ich vor der Wachstumsperiode Vorratsdünger aufs Substrat.


Gruß
Christian

Lieber Christian, vielen Dank für Deine wunderbar ausführlichen Ausführungen, auch wie Du mit dem Dünger umgehst.
Mal sehen, wo ich dieses Jahr mit ihr lande, jetzt warte ich erstmal darauf, dass sie irgendwann blüht.

Birgit

Ich hab die Empfehlung bekommen diese Art regelmäßig über den Sommer zu düngen und feucht zu halten.
Die neuen Bulben sollten zumindest auf die Größe der Alten heranwachsen.
I

Danke Pit.

Birgit