Wie bei vielen anderen Arten wird auch bei Phragmipedium reticulatum darüber gestritten ob es eine Art oder nur eine Varietät ist.
Die KEW hat sie inzwischen zur Art erhoben. Olaf Gruß beispielsweise hält sie für eine Varietät von Phragmipedium boissierianum.
Gruß definierte seine Vorgehensweise einmal so, dass er bei drei eigenständigen Merkmalen zu einer bestehenden Art, Pflanzen als Varietät ansieht, ab fünf eigenständigen Merkmalen stellt es für ihn eine eigene Art dar.
Das deutlichste Alleinstellungsmerkmal von reticulatum im Vergleich zu Phragmipedium boissierianum und Phragmipedium boissierianum var. czerwiakowianum ist die in der Mitte gefurchte Lippe. Hier auf dem Foto nur im unteren Bereich zu erkennen.
Egal was es nun auch ist, man sieht sie nicht zu häufig. Das mag auch daran liegen, dass sie nicht ganz klein bleiben. Die gezeigte Pflanze ist noch jung und bringt es in Höhe und breite auf gut 45 cm, daraus können bei älteren Pflanzen schnell 80cm werden.
Ich bevorzuge es die Pflanzen regelmäßig zu teilen. Man erhält auf diese Weise zwar kaum ansehnliche Schaupflanzen, jedoch lassen sie sich auf diese Weise für mich auf dem Fensterbrett gut händeln.
Ich halte sie, wie fast alle meine Phragmipedien, in meinem Phragmipedium-Zimmer, mit Südfenstern, und Wintertemperaturen von 14-22°C, im Sommer zieht sie, wie fast alle meine Pflanzen raus in den Garten. Dort stehen sie halbschattig unter dem Kirschbaum.