Liebe Forumsmitglieder,
Ich wollte mal allgemein fragen, ob jemand Ahnung hat, ob es Studien dazu gibt, welche Orchideen selbstfertil sind und welche selbststeril. Hängt das von der Gattung ab? Oder von der Art? Oder vom Klon? Ist es alles individuelles Glück oder kann man gleich sagen: “Bei XYZ lohnt es sich nicht, das wird nie was”?
Wie viele von Euch habe ich von vielen Arten nur 1 Pflanze, möchte aber gerne mal seltene Arten vermehren. Ich habe einen Versuch mit Staurochilus mimicus gemacht, drei Kapseln mit Selbstbefruchtung sind dick geworden und sind nach mittlerweile 3 Monaten immer noch grün und stark - es sieht also aus, als hätte die Selbstbefruchtung geklappt (wie es im Inneren aussieht ist ja noch ein anderer Fall).
Ich frage mich halt, ob es zukünftig Sinn macht, grundsätzlich zwei Pflanzen zu kaufen, oder ob es reicht, eine Pflanze zu haben. Oder nur bei bestimmten Arten/Gattungen immer zwei zu kaufen.
Ich hoffe, dass die Diskussion auch für andere interessant sein könnte, die seltene Naturarten pflegen und gern vermehren möchten.
Ein weiterer Aspekt, den ich mich frage: Macht es Sinn, wenn man tatsächlich eine Pflanze hat, die selbstfertil ist, diese selbst zu befruchten, um möglichst “originale” Naturarten zu bekommen, anstatt zwei Klone, die fast zwangsläufig (wenn sie nicht aus einem “Wurf” oder einem Import stammen) aus unterschiedlichen Regionen eines Verbreitungsgebiets stammen und dadurch ja auch so eine Art “Hybride en miniature” entsteht, miteinander zu kreuzen? Entstehen aus selbstfertil erzeugten Samen auch wieder lebensfähige, kreuzungsfähige Klone oder sind die unfruchtbar? Mir ist schon klar, dass die Natur generell eine Durchmischung des Genpools möchte etc. Aber ich frage mich das halt im Bezug darauf, die Naturart möglichst “natürlich” zu halten und nicht Klone zu bekommen, wie sie so in der Natur gar nicht vorkommen. Man sieht ja immer wieder so hochgezüchtete Phalaenopsis- oder Cattleya-Arten mit riesigen Blüten etc. Ich frage mich, was daran noch “natürlich” ist.