Lonis Orchideenforum

RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#16 von Cleo , 25.01.2021 08:28

Lucas, bist du dir sicher dass die Vormieter mit Schimmel gekämpft haben. Es war auch meine Vermutung, dass dieser nicht ordnungsgemäß entfernt wurde. Durch darüber streichen erhält der Schimmel neue Nährstoffe, muss aber anfangs nicht sichtbar sein. Dass kann auch Jahre dauern.
Ein Gutachter hat mir einmal gesagt:
Schimmel mit leicht nebelfeuchten Tuch und 1Tropfen Spüli z.b. entfernen,
3 Mal Nass in Nass mit Wasserstoffperoxid einnehmen, Wand ist dann richtig nass, trocknen lassen.
Danach mit Alkohol desinfizieren.
dann mit kalkfarbe streichen, nicht mit normaler Farbe, und in 1 Jahr wiederholen.

Sonst kommt er immer wieder.und Schimmel ist nicht unbedingt farbig, meistens sind es Dreck oder Staubrückstände, die man sieht.

Vg


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#17 von Orchinator , 25.01.2021 10:56

Sinnvoller wäre, den Putz in diesem bereich zu entfernen da die Myzile im Putz enthalten sind. Mit Alkohol oder Clor entfernt man eigentlich nur die sichtbaren Sporen. Nach Entfernung des Putzes sollte ein Putz aus Kalkzement aufgebracht werden um ein neuen Pilzbefall auszuschließen.


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#18 von medusa , 25.01.2021 15:07

Eine meiner Exxen ist Restauratorin und kennt sich beruflicherweise mit diesen Dingen aus. Sie sagte zu mir, Schimmel mag keinen basischen Untergrund. Das spricht für die Wirksamkeit des Kalkmörtels.

Ich hatte in unserer alten Wohnung mit Schimmel zu kämpfen - das typische Beispiel eines "gut gemeint ist nicht gut gemacht"-renovierten Altbaues mit Isolierfenstern, aber keiner isolierten Außenwand.
Der Schimmel kam solange immer wieder durch, bis ich ihn mit Chlorbleiche gekillt habe (Wohnung danach für ein paar Stunden verlassen, Wasserstoffperoxid ist mit Sicherheit gesünder) und danach mit Farbe überstrichen, der ein stark basisches Anti-Schimmel-Mittel zugesetzt war. Danach war Ruhe.


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#19 von Cleo , 25.01.2021 15:35

Also Putz abhauen ist immer besser, wird Vermieter aber nicht zahlen.

Der Gutachter, war speziell für Schimmel, meinte:

Erst muss mann den Schimmel entfernen, dann mit dem Wasserstoff praktisch töten, wirklich mehrfach gut nass machen. Dann mit Alkohol desinfizieren. wenn dann Farbe drauf soll die Kalkfarbe, die wird ja auch in Bauernhöfen bei den Ställen eingesetzt. Da müsste es eigentlich von Schimmel nur so wimmeln. Tut es aber nicht wegen dem Kalk. Schimmel kann mit Kalk nix anfangen. Normale Farbe hat Stoffe drin, wo sich der Schimmel ernährt, egal ob Dispersion oder die andere. Die Basis fällt mir jetzt nicht ein. Zusätze für die Farbe gibt es ebenso. Z. B fakolith schimmelfrei ....,kommt aber dann immer auf die Farbe an, ob es passt. Wird einfach eingerührt vor dem Streichen.

Wenn die normale Erde schon schimmelt, würde ich mir des überlegen. Denn ihr seid ja auch in der Wohnung. Ist eine günstige Alternative die du selbst machen kannst.

Vg Nadine


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#21 von Lucas , 26.01.2021 18:12

Gut zu wissen, dass wir hier so viele Bauexperten haben, aber es ist und bleibt ein Orchideenforum Seid euch gewiss, dass der Schimmel fachmännisch entfernt wurde und Kalkputz und Kalkfarbe haben wir ohnehin schon überall. Zu etwaigen Baumängeln möchte ich dann aber auch nichts mehr schreiben. Hier soll es schließlich um die generelle Kultur gehen.

Das Spaghnum hatte generell keine gute Qualität, von daher denke ich, dass ein Produkt in guter, langfasriger Qualität hier schon Besserung bringen würde. Bei den Topfpflanzen ist mir noch aufgefallen, dass alle betroffenen bereits in der alten Wohnung waren bzw. dort umgetopft wurden. Also vermutlich auf kontaminierte Erde zurückzuführen. Wenn ich diese umtopfe, werde ich aber mal drauf achten, ob es schnell wieder kommt.


Liebe Grüße,
Lucas


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#22 von Lucas , 26.01.2021 18:43

Zitat von Orchinator im Beitrag #10
Naja alternativ könnte man ja auch in dem Raum mit einer kleinen Klimaanlage arbeiten. All zu viel Stromverbrauch dürfte es nicht da wo wenig Wärme über die Gebäudehülle verloren geht geht naturlich auch wenig Kälte verloren.


Quasi das andere Extrem zum Heizmatten-Vorschlag. Persönlich tendiere ich dann aber doch dazu, einfach die Pflanzen an die Bedingungen anzupassen.

Zitat von Wollaus 76 im Beitrag #11
@Lucas
Zu Deiner Frage, wie sich die Umstellung im Speziellen bemerkbar gemacht hat: verfaulte Wurzeln, kleinere Blätter oder sehr oft einfach Stillstand beim Wachstum. Das Substrat, welches vorher über Jahre funktionierte und guten Zuwachs brachte, hat einfach nicht mehr zu meinem Gießrythmus/Gießverhalten gepasst. Ich glaube das Phalaenopsis, mit zunehmendem Alter in gleichbleibender Umgebung, anspruchsvoller in der Anpassung an neue Standorte sind als Jungpflanzen.

Schöne Grüße
Christian


Kleinere Blätter bei gleichgebliebener Düngung beobachte ich auch. Mal schauen, ob sich das mit den nächsten Blättern wieder ändert. Allzu alt sind meine Pflanzen nämlich nicht.

Zitat von Leo H. im Beitrag #12
Hi Lucas,

Nein, kein Terra, ich verwende auch ein Regal (Amazon Basics). Ich habe die Pflanzen in LF-Schalen mit Kies und darunter lag die Heizmatte. Im Nachhinein wohl sicherheitstechnisch bedenklich, der Untersetzer kommt auf über 5 Kilo.

Damit habe ich Nachts 18 bis 19 und tags 23 bis 24 Grad erreicht.
Ohne die Matte waren es nachts besagte 18 bis 19 und tags 20 Grad.
Also ein Plus von 3 bis 4 Grad. Für Phlaenopsis müsste das noch knapp reichen, oder? Der Sensor (Sensor Push) steht auf dem Topf einer Pflanze in dem Untersetzer. Im Topf habe ich nicht gemessen. Wie ich auf die 28 Grad bei dir gekommen bin, bleibt mir ein Rätsel. Da muss ich das falsch in Erinnerung gehabt oder auf die Temperatur im Topf bezogen haben. Es gibt aber Heizmatten, die bis 10 Grad zusätzlich versprechen oder ein Thermostat eingebaut haben im Reptilienbedarf.

An meinem Schreibtisch weniger als einen Meter daneben habe ich die Wärme nicht gespürt.

Wichtig ist aber, dass der Wurzelbereich stärker geheizt wird was die Pflanze
A) schneller abtrocknen lässt (kann ja auch gut sein)
Und B) die Wurzeln immer wärmer als der Hauptteil der Pflanze werden. Da muss man aufpassen sie nicht zu schädigen. 28 Grad oben --> 32 Grad am Topboden. Da hat der Untersetzer sicherlich moderiert.
Ich habe das System auch nur zwei Monate benutzt und ich weiß nicht, ob das Temperaturgefälle Pflanze/Wurzel längerfristig negative Folgen hat. Ich habe keine bemerkt.

Lg, Leo


Da ich fast alle Pflanzen wurzelnackt im Glas habe, stellt sich natürlich auch die Frage, wie stark sich das Glas aufheizt und wie damit die Wurzeln zurechtkommen. Ich denke, dass es a) zu warm werden könnte und ich b) gar nicht mehr mit dem Wässern hinterherkomme.
Aber wie schon eingangs erwähnt, würde ich dann wohl lieber einige Pflanzen austauschen.

Zitat von Cleo im Beitrag #13
Ich denke auch, das Alte Pflanzen es schwerer haben und spaghnum wird die Luftzirkulation fehlen. Bzw. Feucht-Wärme-Luft Verhältnis nicht. Passen. Du kannst aber wahrscheinlich auch nicht die Feuchtigkeit erhöhen, dass würde wahrscheinlich Schimmel bedeuten.
Hast du an einTerra schon gedacht? Oder ein Aquarium für die kränkelnden Phalaenopsen?
Da könntest die die Wärme, Feuchte, Temperatur selbst regulieren. Und es wäre abgeschottet vom Zimmer.


Also wirklich kränkeln tut zum Glück keine Pflanzen. Die, denen es anscheinend überhaupt nicht gepasst hat, sind relativ schnell eingegangen bzw. wurden dann direkt von mir entsorgt. Ein Terra für Vandeen wäre im Grunde genommen ein Gewächshaus Für kleinere Pflanzen wäre das natürlich die Ideallösung, aber für meine Pflanzen müsste die Grundfläche des Terras einfach schon zu groß sein, als dass ich es vernünftig irgendwo hinstellen könnte. Bei Vandeen muss man auch immer mit Tropfwasser in den Blattachseln/dem Herzen aufpassen, deswegen würde ich sie nur ungern übereinander hängen. Ich hatte mir tatsächlich auch schon mal eins von diesen Indoor-GWH angeschaut, aber die sind mir persönlich zu unansehnlich, wenn sie in einem normal genutzten Raum stehen.

Zitat von Orchidarium im Beitrag #15
Lucas, die Verluste sind immer schmerzlich. Bei Neuanschaffungen macht es wohl Sinn, nur noch warm zu haltende Arten einzupflegen welche auf eine Nachtabsenkung verzichten können. Alles andere wird wohl langfristig zum Scheitern verurteilt sein.
Betreffend der bestehenden Sammlung würde ich pragmatisch umgehen. Solange die Pflanze wächst aber nicht blüht würde ich sie weiterpflegen. Da kann es gut sein, dass die sich adaptieren und dann trotzdem blühen. Bei Pflanzen wo ich selber sehe, dass die nicht mit meinen Temperaturen klar kommen, die gebe ich dann auch lieber ab, als dass ich die zu Tode "pflege".


Aktuell ist das Regal voll, sodass für Neuanschaffungen erst mal Pflanzen weichen müssten. Aber ja, da werde ich dann schauen, dass nur noch Pflanzen einziehen, die warm-hot zu kultivieren sind.


Liebe Grüße,
Lucas


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#23 von Cleo , 26.01.2021 19:15

Hallo Lucas,

Vandeen hängen bei mir wurzelnackt über dem Regal, jedoch versetzt. Ebenso am Fensterbrett. Wenn sie nass sind und tropfen, tropfen sie an den Phalaenopses und co. Vorbei. Am Boden habe ich Handtücher, die werden dann wieder weg geräumt. Für die Temperatur, hatte am Südfenster schon einmal und Vanda Glas Problem, habe ich mir so einen Temperaturanzeiger mit externen Fühler ins Glas gehängt, dann mit notiert. Ca 1 Woche. Dann weißt du ob das Glas ein Problem ist oder nicht. Bei der Verkaufsplattform gibt es auch kleine LF Messgeräte, die passen in die Vasen auch rein.

Vg Nadine


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RE: Erfahrungsaustausch: Orchideenkultur im KfW-Haus

#24 von Chemengel , 28.01.2021 10:47

Ich kann zwar leider nichts ganz konkret zum KfW Haus sagen, aber wir wohnen auch in einem Haus das recht klimastabil gemacht wurde (Betonbunker Marke 2001 mit Wärmepumpenheizung, Photovoltaik inkl. Hauslüftung und zentraler Fußbodenheizung...). Sprich ich habe auch genau die gleichen "Probleme" mit der nicht vorhandenen Temperaturschwankung. Habe also eher Tropenklima ohne die Luftfeuchte hier.
Ich habe mich also damit abgefunden nur Pflanzen zu kultivieren die bei diesen Bedingungen gut gehen, und entdecke immer doch wieder neue die mich interessieren, obwohl ich dachte ich wäre damit recht "beschränkt" in der Auswahl.

Also nur nicht verzagen @Lucas es gibt da echt einige Hübsche die man so perfekt halten kann. Meine Südseite ist ein wahres Paradies für bellina und Co. (muss eher darauf achten, dass es ordentlich beschattet ist dann). Und es ist eigtl ziemlich steil bergauf gegangen seitdem das Klima so stabil ist. Die Tropenkinder mögen es lieber ohne große Absenkung, wenn man dann noch Zusatzlicht gibt kannst du durchkultivieren
Und falls du es hinbekommst, dass es im Sommer etwas mehr Wärme/Licht hat (~25Grad) dann haben Vandeen/Neofinetia, Renanthera, Phals, Phrags und Paphis je nach Herkunftsland/Höhenlage es richtig gut bei dir. Auch Cattleya oder Epidendren sind viele dabei die keine Nachtabsenkung mögen/brauchen.

Habe mittlerweile auch ein Minis, wie Gastrochilus. Ich habe natürlich auch die Substratmischungen angepasst usw.. Für die Babies oder die im Moment mehr LF wollen, habe ich die IKEA-Kisten mit Blähton drin und Pflanzenlampen drüber. Alle anderen kommen auch so klar, bzw. kriegen Moos auf die oberste Schicht Substrat, das läuft etwas besser seitdem bei den ganz Durstigen. Überraschenderweise habe ich eine kleine Stelle am Fenster wo ein Lüftungsventil verbaut ist, da zeiht es immer rein und sorgt in letzter Zeit dann doch abends für unter 20 Grad. Meiner schilleriana hat das evtl verholfen einen BT auszubilden. Vielleicht tut sich ja bei dir auch so ein "Loophole" auf.

Ich kann natürlich verstehen, dass es jetzt doof ist alles umzustellen, aber es gibt vielleicht einige Pflanzen, die damit doch zurecht kommen oder denen man durch einen Aufenthalt im Freien dann die Temp.Umstellung bieten kann.


Besten Gruß,

Julia


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zuletzt bearbeitet 28.01.2021


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