Ausgehend von der Diskussion 2016/17 zur Kultur von Vandas in Holzkohle sollte man wirklich mal den Mythos, daß Holzkohle desinfiziert hinterfragen. Loni hat schon darauf hingewiesen: Holzkohle ist nicht antispetisch und mit Ausnahme von Hitze und Sauerstoff, chemisch total inaktiv. Daß man sie auf Schnittstellen aufstreut liegt daran, daß sie stark hydroskopisch ist und somit Fäulnisbakterien die Grundlage entzieht. Klar, bei leichten Vergiftungen kann man Holzkohle, oder besser Aktivkohle einnehmen, welche die Bakterien bzw. deren freigesetzte Giftstoffe aufnimmt. Das wirkt aber nur, wenn die Kohle danach ausgeschieden wird, klappt beim Menschen von selbst ganz gut. Im Substrat nimmt die Holzkohle natürlich auch alle möglichen Stoffe (giftige aber leider auch nützliche) auf. Nur mit der Ausscheidung der infiltierten Hozkohle klappt es nicht. Alles bleibt im Substrat und kann möglicherweise wieder ins Substrat gelangen, wenn dieses mal trockener als das Substrat ist.
Der Vorteil der Holzkohle ist, daß sie fast nicht oder gar nicht verrottet. Bei erforderlich feuchten Substrat hält sie die Struktur offen, auch wenn die Rind langsam verrottet. So setzte ich dem Substrat meiner Phragmipedilum Holzkohle zu.
Ihr könnt auch mal "terra negra" googeln. Orchideen wachsen da aber vermutlich nicht.
Was denkt Ihr? Das oben geschriebene ist meine persönliche Meinung und ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.
Gruß
Uwe