Lonis Orchideenforum

Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#1 von Lydia88 , 28.02.2019 10:45

Hallo liebe Forumgemeinde

Ich möchte euch einmal nach euren Meinungen und Empfehlungen zum permanenten Düngen fragen. Das man dem Gießwasser also bei jedem Gießen eine geringe Menge Dünger zugibt und aller paar Wochen (da gibt es sicher auch mehr oder weniger große zeitl. Unterschiede :-D) mit ungedüngtem Wasser gut durchspült um Salzreste zu entfernen.

Ich habe mich schon etwas informiert wie z. B. auf der bekannten Seite ;-) :

http://www.orchideenforum.de/nahrung.htm

Ganz unten werden für eine gleichmäßige Düngung 200 µS/cm vorgeschlagen, wobei der Satz „diesem sehr wenig Leitungswasser hinzuzufügen“ etwas merkwürdig ist (evtl. verstehe ich aber nur etwas falsch :-P). Wie viel LW denn? Das beeinflusst dann ja auch die Leitfähigkeit! Gebe ich zu einem Liter Osmosewasser 50 mL oder 200 mL LW erhalte ich natürlich untersch. Leitwerte. Wenn ich den Wert der gießfertigen Lösung dann bis zur bspw. gewünschten Leitf. von 200µS/cm hochbringen möchte, muss ich bei dem Ansatz, bei dem mehr LW zugegeben wurde natürlich weniger Düngelösung zugeben. Aber dieser enthält dann ja weniger Nährstoffe….daher meine Verwirrung.

Ein Freund hat von einer Bekannten den Hinweis bekommen, den sie wiederrum von einem Orchideengärtner einmal bekommen hat (Name ist mir leider entfallen). Dieser düngt auch permanent (mit regelm. Spülen) mit einer 80 µS/cm „starken“ Lösung. „Nur“ 80 da ein Großteil der Nährsalze als Chelate vorliegen und bei der Messung nicht erfasst werden. Hat damit jemand Erfahrungen?

Noch kurz zu meiner kleinen Orchi-Sammlung: ich befasse mich noch nicht solange mit dem schönen Hobby und pflege „einfache Gartencenterarten“, wie z. B. Phalis, Brassia, Zygop., Paphio, Oncid.

Einen sonnigen Tag euch

Lydia


Lydia88
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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#2 von Anke B. , 28.02.2019 13:24

Hallo Lydia,
200µS geht auf Dauer tatsächlich gut. Habe ich viele Jahre gemacht. Ausspülen der Salze ist eigentlich nicht nötig.
Ausgangswasser war bei mir Osmosewasser mit ca. 30µS.
Einfach ausprobieren, wieviel Dünger nötig ist, um eine definierte Menge Osmosewasser auf den gewünschten Leitwert zu bringen. Da das nicht viel sein wird, geht das am besten mit einer Pipette. Auf Dauer muss man dann den Leitwert gar nicht mehr nachmessen, höchstens ab und zu den Leitwert des Osmosewassers kontrollieren.
Ich nehme an, Du hast schon ein Leitwertmessgerät?

Viele Grüße
Anke


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Anke


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#3 von Solanum , 28.02.2019 13:32

Wie hoch man düngen kann, hängt auch stark von der Kultur ab. Wenn man die Töpfe nicht lange trocken lässt, gehen 200uS vermutlich, bei viel Licht und Wärme vielleicht auch mehr. Bei meiner trockenen Kultur geht es aber sicher nicht, da würden die Wurzeln verbrennen.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#4 von Anke B. , 28.02.2019 13:36

Doch, das geht. So empfindlich sind die meisten Orchideen nicht. Gut, eine Dracula würde ich nicht damit trocknen lassen, aber die sollte sowieso feucht bleiben. Ansonsten habe ich das mit etlichen Orchideen verschiedenster Arten sowohl in Topfkultur als auch aufgebunden gemacht und gute Erfolge verzeichnet. Da verbrennt nix!


Viele Grüße
Anke


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#5 von Waldi , 28.02.2019 19:18

Kommt vielleicht auch auf den Dünger an, den man verwendet, denke ich. Ich tauche/gieße meine Pflanzen auch im Düngerwasser, auch wenn sie kpl. ausgetrocknet sind - ein Problem konnte ich noch nie feststellen. Man hört und liest aber immer wieder, dass das ein Problem sein, deshalb kann ich mir vorstellen, dass es unterschiedliche Reaktionen gibt.

@ Lydia,
es ist immer schwierig so pauschal darauf zu antworten. Ich habe Pflanzen, die dünge ich das ganze Jahr bei jedem gießen (im Winter seltener, weil ich seltener gieße) und welche, die ich im Winter überhaupt nicht dünge. So kommt es in erster Linie auf die Pflanzen an. Z.B. ... ein Oncidium (evtl. auch wieder abhängig welches) würde ich über den Winter eher nicht düngen, ein Paph. dünge ich bei jedem gießen, die Höhe ist aber abhängig von der Art.

Mein Paph. Pinocchio z. B. findet es ganz hervorragend, wenn ich Leitungswasser dazumische, die Amerik. Hybriden finden es nicht ganz so toll, ich finde sie wachsen und blühen besser, wenn ich es nur gelegentlich dazumische und mein Phrag. hätte ich damit fast gekillt.

Die Höhe des Leitwertes sollte sich immer danach richten, wie viel die jeweilige Pflanze verträgt. Leitungswasser enthält meines Wissens neben Kalk auch Salze, die die Orchideenwurzeln auf Dauer schädigen. Wie oben geschrieben, die einen vertragen es gut, andere wiederum gar nicht.

Ich weiß, nicht wirklich hilfreich, aber eine Art "Gießmischung" funktioniert immer für einen Teil, aber niemals für alle. So meine Erfahrungen.


Freundliche Grüße
Waldi


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#6 von Ms Aurora Bipolaris , 28.02.2019 20:03

Hallo Lydia, ein interessantes Thema, das ich auch immer wieder in Betracht ziehe.
Ich habe den verlinkten Beitrag so verstanden, dass die Leitwertmessung am Ende gemacht wird, also destilliertes Wasser/Osmosewasser, ein Schluck Leitungswasser und dann so viel Dünger dazu, bis sich der Leitwert bei 200 Mikrosiemens einpendelt.
Warum die Zugabe von LW allerdings empfohlen wird, verstehe ich nicht ganz. Wenn man schon destilliertes Wasser verwendet, dann kann man das ja auch gleich nur mit dem Dünger mischen, denn man hat dann die ganzen unerwünschten Nebeneffekte des LW nicht (pH, Härtegrad). Vielleicht geht es ja darum, Dünger zu sparen.


Liebe Grüße, Aurora


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#7 von Solanum , 28.02.2019 20:12

Ich könnte mir vorstellen, dass empfohlen wird, etwas Leitungswasser zuzufügen, weil in den meisten Düngern kein Calcium ist. Hab aber den Rest der Seite nicht gelesen.

Zum Verbrennen von Wurzeln kann ich nur sagen, bei meiner sehr trockenen Kultur verbrennen die Wurzeln an der Oberfläche teilweise schon bei den 200-300uS, mit denen ich dünge, trotz regelmäßigem Spülen mit ungedüngtem Wasser. Den Dünger wechsle ich öfter durch, das ist nicht nur ein bestimmter, dem man die Schuld geben könnte.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#8 von Ms Aurora Bipolaris , 28.02.2019 20:25

Ja, das mit dem Calcium wird es sein.
Da ich mit LW gieße, beobachte ich das Verbrennen der Wurzeln an der Substratoberfläche, nicht bei allen Pflanzen, aber bei einigen. Hier verdunstet das Wasser am schnellsten, sodass man eine hohe Salzkonzentration hat.

Ich habe auch schon gehört, dass man trockene Wurzeln nicht direkt düngen soll, aus eben diesem Grund. Bisher empfinde ich die verbrannten Wurzeln eher als unschönen Nebeneffekt; zur Anschaffung einer ROW-Anlage oder dem Einkauf von destilliertem Wasser in großen Mengen hat es mich aber noch nicht getrieben. Ich versuche, beim Gießen nicht direkt freilegende Wurzeln an der Substratoberfläche zu treffen, was nicht immer gelingt.


Liebe Grüße, Aurora


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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#9 von Lydia88 , 01.03.2019 02:05

Danke für eure Antworten

Wenn das bei dir gut lief mit 200 µS, werde ich das wohl auch bald so machen^^
Ja ich habe ein einfaches LF-Messgerät (das aber gute Werte liefert beim Vergleich mit einem Laborgerät). Ist aber schon älter und ich überlege mir, mal ein neues anzuschaffen. Wohl gleich mit pH-Meter. Habt ihr da vielleicht ein paar Geräteempfehlungen, wo wir gerade bei dem Thema sind? :-D

@Solanum: wieder was gelernt. Wusste nicht, dass es da zu Salzschäden kommen kann, wenn die Wurzeln stark abtrocknen. Also düngst du mit 200-300 µS und nimmst hin und wieder leichte Verbrennungen in Kauf, wenn ich richtig lese?

Danke für deine Ausführungen @Waldi. Ja habe letztens erst gelesen, dass Orchideen mit dickeren Wurzel höhere Düngerkonz. „abkönnen“, als solche mir dünnen Wurzeln (als grobe Regel). Vermute auch mal, der Schluck LW soll der Ca-Zufuhr dienen…wobei das vielleicht auch Kontraproduktiv ist :-D
Die meisten Dünger enthalten ja glaube nicht umsonst kein Ca, da dieses mit anderen Düngerbestanteilen (war es z. B. P??) regieren würde und ausfällt (also vorerst nicht mehr pflanzenverfügbar ist). Es werden also sogar Nährelemente des Düngers gebunden. Aber ist nur eine grobe Vermutung…kenne mich noch viel zu wenig mit dem weiten Feld der Düngung aus Oder Moment…liegt im LW nicht eh Ca an Carbonat gebunden vor?? Ich muss mich nochmal mit dem Kalkgleichgewicht befassen…ist eine weile her

@Ms Aurora: ja so hatte ich das mit dem „Schluck LW“ auch verstanden…glaube nicht, dass man durch Zugabe von etwas LW Dünger einspart. Man spart sich eher den Schluck Osmosewasser :-D

Viele Grüße und schonmal ein schönes Wochenende
Lydia


Lydia88
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RE: Bitte um Hilfe...Umstieg auf gleichmäßige (permanente) Düngung

#10 von Orchidarium , 01.03.2019 07:34

Hallo Lydia, ich gieße meine Orchideen mit ca 300ms aufgedüngt und durchgehend das ganze Jahr. So einmal alle 2 Wochen gibt es dann nur Osmosewasser. Ich muss dazu aber sagen, dass ich meine Orchideen in der Vitrine unter kunstlicht pflege und dass ich in erster Linie asiatische Monopods habe. Die vertragen entsprechend mehr, wobei ich auch Tolumnia und ein paar Ausnahmen so gieße und auch die zeigen keine großen Probleme.
Pauschal wird es keine Lösung geben und jeder hier wird damit unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.


Gruss von Bernhard


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