Lonis Orchideenforum

Hallo Orchideenfreunde,

ich habe vor ca. 6 Wochen eine kleine, hübsche Phalaenopsis-Hybride (Tying Shin Phoenix Ember) bekommen, die in einer Dekoschale in Sphagnum getopft war. Über dem Substrat sah man zwei vertrocknete Luftwurzeln, sonst sah die Pflanze ganz passabel aus und hatte zwei schöne Blütentriebe, so dass ich vorerst keine Notwendigkeit sah, sie umzutopfen:
http://fs5.directupload.net/images/170227/67pdwams.jpg

Gerade sind wir aus dem Urlaub wiedergekommen und ich habe festgestellt, dass die Blätter schrumpelig werden, während die Pflanze versucht, einen neuen Blütentrieb zu schieben. Ich habe sie dann gleich ausgetopft und musste leider feststellen, dass alle Wurzeln im Substrat abgefault waren. Ich habe die die verfaulten Wurzelhülsen komplett entfernt und alle drei Blütentriebe gekappt (Empfehlung aus einem anderen Forenthread). Die wurzellose Pflanze habe ich auf grobe Pinienrinde gesetzt, mit einem Stöckchen abgestützt und mit leicht angedüngtem Weichwasser übersprüht. Sie steht jetzt in Anlehnung an die häufig empfohlene 'Tütenmethode' in einer 9 Liter - Haushaltsdose mit luftdicht schließendem Deckel unter Kunstlicht:
http://fs5.directupload.net/images/170227/d68vgnqt.jpg
http://fs5.directupload.net/images/170227/w2e96rmc.jpg

Was kann ich besser machen bzw. sonst noch tun, um die Pflanze vor der Austrocknung zu bewahren und die Bildung neuer Wurzeln anzuregen? Hat jemand Erfahrungen mit dem Einsatz diverser Bewurzelungsmittel (Clonex etc.) gemacht?

Liebe Grüße,
Jesse

Feuchtes Sphagnum (am besten lebendes) wäre sicher besser als grobe Rinde.

Auf jeden Fall das Behältnis auch öfter auf Fäulnis kontrollieren. Die Tütenmethode klappt bei mir nicht immer. Ist abgestorbenes Material vorhanden, schimmelt das leicht.

Das hatte ich Grad erst...Einem meiner beiden Päppelchen ist der komplette Stamm weggeschimmelt...Die andere hab ich jetzt wieder in Sphagnum aber ohne Tüte stehen...Die macht zwar noch keine Wurzeln aber ein neues Blatt...

Zitat von Michaela im Beitrag #2

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Feuchtes Sphagnum (am besten lebendes) wäre sicher besser als grobe Rinde.

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Zitat von Morgaine im Beitrag #4

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Das hatte ich Grad erst...Einem meiner beiden Päppelchen ist der komplette Stamm weggeschimmelt...Die andere hab ich jetzt wieder in Sphagnum aber ohne Tüte stehen...Die macht zwar noch keine Wurzeln aber ein neues Blatt...

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Kommt drauf an. Ich hatte mal eine, die hatte nur noch ein paar alte Leitfäden, ohne richtige Wurzeln. Das hat funktioniert, in einem hohen Glas auf leicht feuchtes Sphagnum gelegt. Deckel 1x am Tag zur Belüftung abgenommen.
Das Ding hat auch einen "Not-Blütentrieb" gemacht und sogar 1 Blüte geöffnet... eigentlich würde man den BT abschneiden, aber ich wollte unbedingt die Blüte sehen. Wenn die Wurzeln ein paar wenige cm lang sind, muss die Pflanze zurück in Rinde (am besten mit Sphagnum gemischt), ansonsten stoppt irgendwann das Wurzelwachstum, sobald die Pflanze sich im Glas via LF ernähren kann.
Ich würde den Stumpf übrigens definitiv NICHT mit Moos umwickeln, da ist die Fäulnisgefahr viel zu groß.

Der gesamte Prozess dauert u.U. ziemlich lange, je nach Reduktion der Pflanze - meine adulte Phalaenopsis (bestehend aus 2 kleinen Rest-Blättern, Wurzelstummelreste, ein paar alte Leitfäden) hat 4 Jahre gebraucht, bis sie wieder eine "normale" Größe erreicht hatte und geblüht hat. Sowas mache ich nur bei Pflanzen, an denen ich wirklich hänge, ansonsten ist das Frustpotenzial einfach zu groß bzw. die Geduld zu klein

Zitat von juba im Beitrag #6

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Sowas mache ich nur bei Pflanzen, an denen ich wirklich hänge, ansonsten ist das Frustpotenzial einfach zu groß bzw. die Geduld zu klein

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Wie ich selber leidvoll feststellen musste, ist Sphagnum nicht gleich Sphagnum. Gutes, langfasriges Sphagnum (ob tot oder noch besser lebend) ist antibakteriel und gibt Feuchtigkeit sehr gut dosiert ab. Schlechtes oder zu dicht gepacktes Sphagnum meuchelt Wurzeln in Rekordzeit. Ich persönlich habe gute Erfahrungen gemacht mit einer Schicht grober Rinde und darauf relativ dünn Sphagnum. Das stellt sicher, dass auch von unten genug Luft rankommt.

Hallo Jesse,

ich habe gerade ein ähnliches "Problem" wie du. Und zwar hat bei mir vor etwas über 5 Wochen eine nette Dame ein paar "hoffnungslose" Fälle abgegeben. Bei einer waren alle Wurzeln vergammelt. Ich musste sie komplett runterschneiden.


Ich habe sie an einem Ostfenster stehen, allerdings ist ein größerer Baum davor. Ich habe ein kleineres Glas genommen und etwas Wasser reinlaufen lassen, dadrüber habe ich Lebensmittelfolie gezogen und in die Mitte habe ich ein Loch reingeschnitten. In diesem hängt die Orchidee nun, ohne das Wasser zu berühren. Ich lüfte alle zwei Tage, indem ich die Orchidee aus dem Glas hole und sie für 5 bis 6 Stunden an der Luft lasse. Nach über 5 Wochen hat sie nun endlich eine Wurzel angesetzt.

Heute einen zweiten Wurzelnansatz entdeckt und der erste ist etwas gewachsen

Na bitte, das wird doch was.

Das geht ja echt schnell.

Ja, ich war heute auch etwas erstaunt, dass sie die Wurzeln jetzt doch recht flott entwickelt

Glückwunsch
Bei meiner sind immer noch keine Wurzeln in Sicht

Hallo,

ist ja eine Wucht, wie sich der Thead entwickelt hat in wenigen Tagen. Glückwunsch an eve-berry, sieht gut aus! Ich habe mich noch nicht getraut, meine wurzellose Pflanze auf Moos oder über Wasser zu setzen. Sie steht noch bei permanent gespannter Luft auf dem der Schale mit Pinienrinde, einmal am Tag wird 2-3 h gelüftet, dann neble ich Substrat und Blätter ein, geb ihr noch ein Lungenvolumen meiner Atemluft mit zur optimalen CO2-Versorgung und mach die Kiste wieder zu. :-) Solange sich der Zustand nicht verschlechtert, werde ich das erstmal beibehalten.

Ich habe allerdings mittlerweile ein zweites Sorgenkind (eher Experiment): Bei meiner Neuerwerbung, einer aufgebundenen Phal. chibae, ist in Trieb abgefallen. Der war wohl am Ansatz abgefault, es sind im Grunde nur zwei Blätter mit einem kleinen Stück Stielansatz. Für die Pflanze ist es sicher zu verschmerzen, die hat noch zwei weitere Triebe und schiebt unbeirrt zwei Blütenrispen. Den abgebrochenen Trieb habe ich auf eine wassergefüllte Hyazinthenvase gestellt, so das der unterste Punkt das Wasser gerade berührt. Das ganze ist dann zur anderen Wurzellosen mit in die Treibhaus-Kiste gewandert. Man schauen, ob sich der Trieb bewurzelt.

Grüße, Jesse