Bei unserer Fensterbankkultur besteht die Gefahr, dass die Orchideen zu nah an die Glasscheibe gestellt werden und es dadurch zu Kälteschäden kommen kann. Denn insbesondere Anfängern ist oft nicht bewusst, dass es auf der Fensterbank ein starkes Temperaturgefälle in Richtung der Glasscheibe gibt. Man möchte der Pflanze in der dunklen Jahreszeit mehr Licht gönnen, schiebt sie nah an die Scheibe... und Wochen bzw. Monate später bekommt man dann die Quittung dafür...
denn die durch die Kälte hervorgerufenen Schäden (Absterben von Gewebe) zeigen sich nicht sofort, oft fallen sie erst viel später auf und man bringt sie dann nicht mehr mit den kalten Temperaturen in einen Zusammenhang.
Diese hellen Punkte, Flecken und Areale sehen unschön aus und sind irreversibel, aber sie infizieren sich nicht mit Pilzen/Bakterien o.ä. und stellen daher kein Gesundheitsrisiko für die Orchidee dar. Es ist also nicht nötig, die geschädigten Blätter abzuschneiden.
Ich habe mal eine kleine Sammlung an Fotos von verschiedenen Phalaenopsis zusammengestellt, auf denen man die unterschiedlichen Ausprägung der Schäden erkennen kann. Allen gemein ist, dass sie NICHT durch Minustemperaturen entstanden sind! Sondern durch langfristige Einwirkung von Temperaturen um ca. 12-15°C.
Man erkennt sehr gut, dass die hellen gelblichen Flecken etwas eingefallen, aber nicht matschig sind. Wenn man genau schaut, sieht man auch, dass sie sich entlang der Blattadern verteilen und oft eine eckige Form haben (ein Zeichen dafür, dass nur bestimmte Bereiche im Blatt abgestorben sind).
Auf dem letzten Foto sieht man, dass die neuen Blätter ganz normal und gesund sind und keine Schäden aufweisen - wenn die Pflanzen bei optimaler Temperatur weiter kultiviert werden.
Wer möchte, darf gerne weitere Fotos zu dieser Bildersammlung hinzufügen.