Ich steuere mal meine spärlichen, aber dennoch von Erfolg gekrönten Erfahrungen hier bei.
Meine Phali-Jungpflanzen habe ich zu super Wurzelwachstum anregen können, indem ich in das Töpfchen zunächst eine Schicht groben Kies (eigentlich Colomi, ist aber nicht so wichtig) gegeben habe, durch das Wasser schnell wieder abfließen kann. Darauf habe ich dann mit Jungpflanzensubstrat die Pflanzen gesetzt. Sie stehen im Terrarium auf dauerfeuchtem Blähton. Der Gedanke dahinter war, dass die Wurzeln sich den Weg zum Wasser suchen sollen, das durch die Kiesschicht ja erst im Blähton zu finden ist. Zwar sprühe ich auch täglich, aber der geringere Anteil Substrat im Topf trocknet ja schnell wieder ab. Das System funktioniert super, wie man sehen kann:
Ein weiterer Versuch fand in meinem Bad statt, wo ich die wurzelschwache Phal meiner Nachbarin zu päppeln versuchte. In frische Rinde getopft zeigte sich über Wochen keine Besserung, im Gegenteil: Die verbliebenen Wurzeln faulten auch, obwohl ich das Substrat schon recht trocken hielt. Ich topfte sie also vor zwei oder drei Wochen in CHC und stellte die Pflanze in einen großen Übertopf, der etwa 3-4 cm mit dauerfeuchtem Seramis gefüllt ist. Auch hier war wieder der Gedanke, die Wurzeln den Weg zum Wasser suchen zu lassen und von oben nur mäßig zu wässern. Das CHC hat sich von unten ein wenig Wasser hochgezogen, aber nicht bis ganz oben. Dennoch zeigt sich nun am Stamm, knapp unter dem Substrat, eine neue Wurzelspitze.
Man darf wurzelfaule Orchideen also gar nicht zu sehr verwöhnen, sondern muss sie schon ein wenig selbst arbeiten lassen - dabei sollte man aber trotzdem immer ein Auge darauf haben, dass die Pflanze "von oben" genug mit Wasser versorgt wird.