Hallo,
vor ca. 1,5 Monaten fing bei zwei Nopsen auf einmal ein seltsamen Gespinst im Topf an zu wachsen. Ich hatte sie damals in Sphagnum Moos. Der Verdacht aus dem Forum waren Trauermückenlarven, die sich im Substrat breit gemacht hatten. Ich habe damals die Fotos auch an den Orchideenhändler geschickt. Er war so nett auch mal herumzufragen und fand heraus, dass es wohl ein Pilzmycel ist. Das Mycel hat sich übrigens meines Erachtens immer von der Pflanze aus ausgebreitet, es gab Fäden zwischen Wurzeln, zwischen Wurzeln und Substrat und zwischen den einzelnen Substratbestandteilen. Es passiert übrigens auch sehr schnell, innerhalb von 2-3 Tagen kann die obere Substratschicht auf einmal voll sein, zuvor war kein einziger Faden sichtbar.
Ich hatte um den Trauermücken den Gar aus zu machen den Topf inkl Pinienrinde kurz in Calypso gebadet. Danach hatte sich das Mycel explosionsartig ausgebreitet. Trauermückenlarven waren es auf keinen Fall, ich hatte im Winter an meinen Gelbstickern nicht eine Mücke und auch war nichts Krabbelndes im Substrat zu sehen.
Ich habe die Orchideen dann auf Anraten des Händlers hin sehr trocken gehalten und fast 3 Wochen nicht gegossen, lediglich morgens und abends die Blätter von unten gesprüht. Sie sehen zwar nun etwas schlapp aus, aber das Pilzmycel ist weg. Ich habe sie nun schon 2 mal gegossen bisher ist es nicht wieder aufgetaucht. Laut dem Händler kann das Pilzmycel unter anderem an zu saurem Wasser liegen. Ich habe dann mal den PH Wert meines dest. Wassers gemessen, das ich immer kaufe - der liegt so bei 5 (habe nur PH Wert Messpapier von 1-14 da, daher ist das etwas ungenauer und man kann die Zwischenschritte bei der 5 nicht messen). Ich habe es immer mit Leitungswasser PH Wert 7 gemischt, offenbar hatte das aber nicht DIE ph Wert steigernde Wirkung. Ich habe mir zusätzlich einen Dünger gekauft, der wohl auch den PH Wert erhöhen soll, jedoch ist das bei der geringen Dosierung (max. 200 Microsiemens) kaum gegeben.
Kurioserweise, jetzt wo es bei den Nopsen weg ist, fängt das ganze bei meinen zwei Brassias an. Ich hatte Brassia 1, da sie in letzter Zeit wirklich enorm an Wurzeln zugelegt hat, alle paar Tage von oben aufs Substrat gesprüht. Brassia 2 hatte ich kaum gegossen, bei ihr war das Pilzmycel jedoch stärker vorhanden. Beide sitzen entgegen den Nopsen, die in normalen Orchideensubstrat sitzen, in mineralischem Substrat. Auch dort breiten sich die Fäden momentan in geringem Maße aus. Da beide Brassias in einem Dochtsystem-Topf stehen, werde ich nun versuchen sie von unten zu wässern. Die Wurzeln sind in den letzten Tagen bis ins Wasserreservoir gewachsen, daher hege ich die Hoffnung das Mycel so zu bekämpfen. Laut Google kann es auch helfen, wenn man regelmäßig das Mycel zerstört, bei dem mineralischen Substrat ist das kein Problem, da kann ich einfach mit einem Zahnstocher drin herumrühren. Der Pilz ist übrigens mit seinen Fäden immer nur an der Oberfläche zu sehen (auch bei den Nopsen war das so) und nie weiter unten im Topf. Auch verwende ich für die Brassias, da es beides Hybriden sind, erstmal gefiltertes Leitungswasser. Der Ph Wert ist bei ca. 7, sobald ich dann eine Umkehrosmoseanlage habe, gibt es dann auch wieder etwas Dünger im Wasser. Ich habe übrigens immer frisches Wasser und nie das alte Wasser zum Weitergießen verwendet, so kann es sich also nicht ausgebreitet haben. Die beiden Brassias stehen auch erst seit ca. 3 Wochen in dem neuen mineralischen Substrat und hatten keinen Kontakt zu den Phals, die waren in einem anderen Zimmer untergebracht.
Hatte jemand schonmal ähnlichen Pilzmycel Befall? Was habt ihr dagegen unternommen?