Von einigen Leuten habe ich mittlerweile Anfragen bekommen, wie ich es geschafft habe, diese violacea (Rachels Blue Eyes x Gulfstream Blue) x self 1. groß zubekommen und 2. das sie schon 2 Jahre später blühen.
Dies ist nur meine eigene Erfahrung, die ich in den 2 Jahren gemacht habe.
Im Mai 2010 rum bekam ich 4 Sämlinge. Alle hatten eine Gesamtblattspanne von ca. 10-12 cm. Wie es viele andere mit solch kleinen Sämlingen machen, so habe auch ich sie in ein mit einer Heizmatte beheiztes MGWH gesetzt. LF bei ca. 80% und es war wohlige 27 Grad warm drin. Eine Pflanzenlichtröhre sollte ihr übriges beisteuern.
Leider habe ich die Rechnung nicht mit den 4 Sämlingen gemacht, denn die taten...............nichts. Weder wuchs ein HB noch waren neu waschende oder weiterwachsende Wurzeln in Sicht.
Über ca. 3 Monate lang schaute ich mir das an und hatte das Gefühl, Plastikpflänzchen zu haben.
So, wie ich sie reinsetzte, genauso sahen sie 3 Monate (kann auch 4 sein) später immer noch aus.
Was also machte ich falsch? Sie hatten doch das beste Klima im MGWH, denn den anderen Sämlingen (bellina, amboi x equestris) gefiel es ja auch sehr gut dort drin.
Ich topfte die 4 aus und sah mir die Wurzeln an. Sie sahen sehr gut aus, aber es war weder was an Wurzeln dazu gekommen, noch sind die "alten" Wurzeln weiter gewachsen.
Dann habe ich Nägel mit Köpfen gemacht, jedes in ein 5,5er Töpfchen getopft (vorher waren sie in diesen ganz kleinen Töpfchen), feine Pinienrindenstückchen dafür genommen und ab ans Süd/Ostfenster damit, ganz nah an der natürlichen Lichtquelle.
Ab sofort bekamen sie eine durchschnittliche LF von 68-75% (tageszeitlich schwankend) bei einer Temperatur von 24-38 Grad (tageszeitlich/jahreszeitlich schwankend).
Ab diesem Moment an gingen sie ab wie nur was. Kaum waren sie komplett anderen Umgebungsverhältnissen ausgesetzt, kamen komplett neue Wurzeln aus den Stämmchen und jedes fing sofort mit einem neuen HB an.
Als wären sie die ganze Zeit im MGWH in den Startlöchern gewesen, aber konnten "nicht aus sich heraus", warum auch immer.
Es dauerte kein halbes Jahr, da mußte ich sie schon in größere Töpfe setzen, denn man konnte fast zusehen, wie sie wuchsen.
Mein Fazit: Wenn man kleine Sämlinge dieser x self bekommt, nicht in ein MGWH setzen, denn dort kümmern sie vor sich rum.
Gerade vor einer Woche bekam ich eine Email mit diesem Fall, daß die Dame ihre kleinen Norton x self (gleiche Kreuzung, wie ich sie habe) im MGWH seit Monaten sitzen hat und sich nichts rührt und ob ich nicht einen Tip hätte, damit sie endlich mal wachsen.
Am besten ist, eine flache Schale mit Blähton zu füllen, mit Wasser aufgießen, kleine Untersetzer drauf und darauf die kleinen Nortons, somit ist eine direkte LF gegeben. Darauf achten, daß die direkte Umgebungstemperatur nicht unter 23 Grad fällt.
Anbieten würde sich eine kleine Heizmatte, auf der die Wasser/Blähtonschale steht. Und soviel natürliches Licht (keine direkte Sommersonne) wie möglich. In den Wintermonaten kann man sie auch super der direkten Wintersonne aussetzen, aber ab Frühjahr unbedingt wieder was schattieren.
Ich hoffe, ich konnte mit meinem Bericht ein wenig weiter helfen und würde mich sehr freuen, wenn diejenigen, die so einen Sorgenfall daheim haben, Bericht erstatten würden, was die Kleinen machen.
Klar kommen normalerweise frisch entflaschte Sämlinge erst einmal für eine gewisse Zeit in MGWH, keine Frage, aber es scheint mir (auch durch Berichte von anderen), daß gerade die Rachels Blue Eyes x Gulfstream Blue (self) diese Prozedur überhaupt nicht mag und mit "Nichts tun" zeigt.