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#1 von Solanum , 10.09.2012 19:37

Wißt ihr, was ich heute Abgefahrenes gelesen habe? Pflanzen können dauerhafte, leichte Berührung (hauptsächlich durch Nachbarpflanzen) wahrnehmen und ändern daraufhin die Wuchsrichtung der Blätter, so daß sie nach oben zeigen, um trotz des Platzmangels genug Licht zu kriegen! Außerdem können Pflanzen auch Änderungen im reflektierten Licht wahrnehmen, die auftreten, wenn Nachbarpflanzen ihre Blätter nach oben wachsen lassen, und ändern daraufhin selbst ihre Wuchsrichtung. Wie kraß ist das denn!


Schöne Grüße,
Heike


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#2 von knert , 10.09.2012 19:48

Sowas in der Art habe ich auch mal gehört. In der Savanne kommunizieren Bäume oder Sträuche über Duftstoffe miteinander. Wenn ein Baum von von ´ner Giraffe angeknabbert wird, verströmt dieser einen Duftstoff. Die anderen Bäumen empfangen diesen wiederrum und fangen an einen für Giraffen komischen Geschmack zu entwickeln ( in den Blättern ). D.h. die Giraffe lässt jeden 2. oder 3. Baum stehen. Damit nicht alle angeknabbert werden.


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#3 von Solanum , 10.09.2012 22:23

Ja, das ist auch cool. In dem Fall handelt es sich um Verletzungen, aber daß Berührungen wahrgenommen werden können, finde ich erstaunlich.


Schöne Grüße,
Heike


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#4 von Markus , 10.09.2012 22:28

Also das sich Blätter in Richtung Licht bewegen konnte ich auch schon feststellen und das innerhalb eine Tages im Falle meiner Macodes sanderiana. Warum sollten da nicht auch andere Reaktionen möglich sein?


MfG Markus


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#5 von Kati84 , 10.09.2012 22:37

Oder Blütenstiele, die während man die Orchis stundenlang im Bad stehen lässt, sich Richtung einziges Licht am Spiegelschrank drehen

Aber echt genial, dass Pflanzen wohl auch mehr empfinden... Wobei - ob sie mich demnächst im Schlaf umbringen, weil ich sie so lange vernachlässigt hab?


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#6 von Solanum , 10.09.2012 22:40

Naja, die Frage ist doch, wie Pflanzen Berührung wahrnehmen, sie haben ja keine Nervenenden oder sowas. Die Urheber dieser neuen Studie haben nicht herausgefunden, wie das funktioniert. Woher Licht kommt, können sie wahrnehmen, weil Chlorophyll und andere Pigmente im Wesentlichen Lichtsensoren sind, und Verletzungen werden erkannt, weil das verletzte Gewebe Stoffe in die Nachbarzellen und in die Luft abgibt, die dann detektiert werden. Wo oben und unten ist erkennen Pflanzen mit Hilfe der Schwerkraft. Berührungen aktivieren nichts von alldem. Ich finde es total spannend, daß Pflanzen, die man sich allgemein als vor sich hin vegetierend vorstellt, so viel von ihrer Umwelt mitkriegen und darauf reagieren. Und ich frage mich, welcher Reiz einer Pflanze signalisieren kann, daß eine ihrer Blattspitzen an etwas gestoßen ist. Da waren sehr nette Beispielbilder in dem Artikel, aber er ist leider nicht öffentlich zugänglich, nur die Kurzzusammenfassung: http://www.pnas.org/content/109/36/14705.abstract


Schöne Grüße,
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#7 von Martin , 11.09.2012 17:29

@Soli: Bei Mimosa pudica ist es aber auch bekannt, dass sie auf Pflanzenberührung reagiert, von anderen Pflanzen war mir das aber auch bisher nicht bekannt. Wobei ich schon oft in Natur die Beobachtung gemacht habe, dass es kein Zufall sein kann, wie manche Pflanzen nebeneinander in puncto Wuchsrichtung wachsen. Bei Mimosa wurde glaube ich herausgefunden, dass es bei Berührung zu einem Druckabfall in der Pflanze kommt. Ob der Mechanismus aber so ganz verstanden ist, weiß ich nicht.


Schöne Grüße,
Martin


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#8 von Solanum , 11.09.2012 17:51

@ Martin: Stimmt ja! Da muß ich mal nachlesen, wie die Berührung bemerkt wird! Aber ich stelle mir den Mechanismus unterschiedlich vor, denn bei Mimosen führen kurze Berührungen, Erschütterungen etc zu einer Antwort, während bei den anstoßenden Blättern ein über mehrere Stunden vorhandener Berührungsreiz nötig ist und mehrere kurze nichts tun.
Hab jetzt was über Mimose nachgelesen, da steht, der Reiz löse einen elektrischen Potentialunterschied aus, ähnlich wie bei Nervenzellen Vielleicht wird das über Verformung der Härchen wahrgenommen.


Schöne Grüße,
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#9 von Conny , 11.09.2012 18:14

Wo habe ich das gelesen oder gehört, daß man "Geschwisterpäärchen" zusammen in einem Topf kultivieren soll, denn sie würden dadurch besser wachsen?
Eine Pflanze ist nicht einfach ein kalter, starrer Klotz und ich denke sehr wohl, ohne irgendwelche wissenschaftlichen Fakten/Resultate/Forschungen, daß Pflanzen sowas wie Gefühle haben.
Wem ist es nicht schon passiert, daß eine Pflanze plötzlich loslegte, nachdem man ihr mit dem Komposthaufen gedroht hat? Mir schon. Zufall?
Wenn ich eine Phal. in der Hand halte und ich ihren Wuchs/Blüten etc. bestaune, dann sage ich ihr das auch.......sprich, rede mit meinen Pflanzen und setze sie nicht einfach stumpf wieder an ihren Platz. Aber ich glaube, dadurch, daß man mit ihnen redet, bekommen sie Kohlendioxid in großen Mengen. Ich kenne mich mit dem ganzen chemischen nicht aus, glaube aber daran, daß Pflanzen sich untereinander irgendwie verständigen bzw die Pflanze die Schwingungen unserer Stimme wahrnehmen........schließlich begann doch alles mal mit einer Zelle.........


Conny
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zuletzt bearbeitet 11.09.2012 18:16

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#10 von Pantöffelchen , 11.09.2012 18:39

Zitat von knert im Beitrag RE: Phali Treff 16
Sowas in der Art habe ich auch mal gehört. In der Savanne kommunizieren Bäume oder Sträuche über Duftstoffe miteinander. Wenn ein Baum von von ´ner Giraffe angeknabbert wird, verströmt dieser einen Duftstoff. Die anderen Bäumen empfangen diesen wiederrum und fangen an einen für Giraffen komischen Geschmack zu entwickeln ( in den Blättern ). D.h. die Giraffe lässt jeden 2. oder 3. Baum stehen. Damit nicht alle angeknabbert werden.


Den Bericht habe ich auch gesehen, so rufen die Pflanzen auch "Nützlinge", die die Schädlinge, die ihre Blätter anknuspern, bekämpfen ... waren das nicht chemische Botenstoffe, die sie dazu nutzen?

Zitat von Martin im Beitrag RE: Phali Treff 16
@Soli: Bei Mimosa pudica ist es aber auch bekannt, dass sie auf Pflanzenberührung reagiert, von anderen Pflanzen war mir das aber auch bisher nicht bekannt. Wobei ich schon oft in Natur die Beobachtung gemacht habe, dass es kein Zufall sein kann, wie manche Pflanzen nebeneinander in puncto Wuchsrichtung wachsen. Bei Mimosa wurde glaube ich herausgefunden, dass es bei Berührung zu einem Druckabfall in der Pflanze kommt. Ob der Mechanismus aber so ganz verstanden ist, weiß ich nicht.

Jep. Man hat sogar nachgewiesen - auch anhand dieser Mimose -, dass man Pflanzen betäuben kann. Dazu stellte eine Narkoseärztin ihre Mimose unter eine Glasglocke und benebelte sie mit Äther... die Mimose reagierte unter Narkose nicht mehr auf Berührung.


Zitat von Conny im Beitrag RE: Phali Treff 16
Wo habe ich das gelesen oder gehört, daß man "Geschwisterpäärchen" zusammen in einem Topf kultivieren soll, denn sie würden dadurch besser wachsen?
Eine Pflanze ist nicht einfach ein kalter, starrer Klotz und ich denke sehr wohl, ohne irgendwelche wissenschaftlichen Fakten/Resultate/Forschungen, daß Pflanzen sowas wie Gefühle haben.
Wem ist es nicht schon passiert, daß eine Pflanze plötzlich loslegte, nachdem man ihr mit dem Komposthaufen gedroht hat? Mir schon. Zufall?
Wenn ich eine Phal. in der Hand halte und ich ihren Wuchs/Blüten etc. bestaune, dann sage ich ihr das auch.......sprich, rede mit meinen Pflanzen und setze sie nicht einfach stumpf wieder an ihren Platz. Aber ich glaube, dadurch, daß man mit ihnen redet, bekommen sie Kohlendioxid in großen Mengen. Ich kenne mich mit dem ganzen chemischen nicht aus, glaube aber daran, daß Pflanzen sich untereinander irgendwie verständigen bzw die Pflanze die Schwingungen unserer Stimme wahrnehmen........schließlich begann doch alles mal mit einer Zelle.........


Irgendein Physiker wollte ja auch unbedingt nachweisen, dass z.B. homöopathische Gaben keine Wirkung zeigt und goß dazu Pflanzen gleicher Aussaat mit Wasser, einmal ohne Zugabe von homöopathischen Mitteln und einmal mit einer Zugabe dessen. "Leider" stellte er fest, dass die mit der Zugabe doch schneller und kräftiger wuchsen... warum sollten sie also sonst nichts mitkriegen - nur weil wir es noch nicht verstanden haben, wie es funktioniert? Ich sage auch immer, eine Portion Liebe gehört dazu - ich behaupte, das kommt an!


Liebe Grüße
Ute


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#11 von Solanum , 11.09.2012 18:39

@ Conny: Ich dachte, es sei genau andersrum, daß Pflanzen im selben Topf miteinander konkurrieren und nur eine dann besser wächst oder so.

@ Martin: Hab zwei öffentlich zugängliche Artikel zum Thema berührungsinduzierte Bewegungen (Thigmonastie und Thigmotropie) gefunden: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles.../psb-6-1979.pdf
http://www.amjbot.org/content/93/10/1466.full.pdf+html (detaillierter)
Das ist alles sehr interessant, ich habe offensichtlich noch nicht so viel über verschiedene Pflanzenphänomene nachgedacht bzw. darauf geachtet.


Schöne Grüße,
Heike


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#12 von Harald , 11.09.2012 18:41

Die Venusfliegenfalle ist auch noch eine Pflanze die auf Berührung reagiert.


Harald
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#13 von Solanum , 11.09.2012 18:42

Zitat von Pantöffelchen im Beitrag #26

Irgendein Physiker wollte ja auch unbedingt nachweisen, dass z.B. homöopathische Gaben keine Wirkung zeigt und goß dazu Pflanzen gleicher Aussaat mit Wasser, einmal ohne Zugabe von homöopathischen Mitteln und einmal mit einer Zugabe dessen. "Leider" stellte er fest, dass die mit der Zugabe doch schneller und kräftiger wuchsen... warum sollten sie also sonst nichts mitkriegen - nur weil wir es noch nicht verstanden haben, wie es funktioniert? Ich sage auch immer, eine Portion Liebe gehört dazu - ich behaupte, das kommt an!


Hast du dazu eine Quelle? Meines Wissens hat noch kein korrekt durchgeführtes Experiment eine Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln über den Placebo-Effekt hinaus gezeigt.

@ Harald: Genau, das Beispiel wurde auch in den Artikeln gebracht und viele andere, über die ich nie so wirklich nachgedacht habe, zB verändertes Wachstum in sehr windigen Regionen etc.


Schöne Grüße,
Heike


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#14 von Harald , 11.09.2012 18:47

Zitat von Solanum im Beitrag #27
@ Conny: Ich dachte, es sei genau andersrum, daß Pflanzen im selben Topf miteinander konkurrieren und nur eine dann besser wächst oder so.

Im Spiegel gab es mal einen Bericht, dass Pflanzen sogar ihre Geschwister erkennen und sich mit denen besser vertragen als mit nicht verwandten Pflanzen.


Harald
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#15 von Pantöffelchen , 11.09.2012 18:59

Zitat von Solanum im Beitrag #29
Zitat von Pantöffelchen im Beitrag #26

Irgendein Physiker wollte ja auch unbedingt nachweisen, dass z.B. homöopathische Gaben keine Wirkung zeigt und goß dazu Pflanzen gleicher Aussaat mit Wasser, einmal ohne Zugabe von homöopathischen Mitteln und einmal mit einer Zugabe dessen. "Leider" stellte er fest, dass die mit der Zugabe doch schneller und kräftiger wuchsen... warum sollten sie also sonst nichts mitkriegen - nur weil wir es noch nicht verstanden haben, wie es funktioniert? Ich sage auch immer, eine Portion Liebe gehört dazu - ich behaupte, das kommt an!


Hast du dazu eine Quelle? Meines Wissens hat noch kein korrekt durchgeführtes Experiment eine Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln über den Placebo-Effekt hinaus gezeigt.

Ja, das wird nach wie vor gerne so betrachtet... nein, die Quelle weiß ich nicht mehr, das ist lange her und es war ein Fernsehbericht zu einer sehr späten Uhrzeit... ich könnte mal schauen, ob ich ihn zufällig aufgenommen hatte.


Liebe Grüße
Ute


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