Vor kurzer Zeit wandte sich eine liebe Bekannte an mich mit der Frage, ob es interessant sei, ein Buch über Aerangis zu verfassen und dies nat. auch zu veröffentlichen. Isobyl laCroix kenne ich bereits seit vielen Jahren, sie versorgt uns mit Samen aus ihrer afrikanischen Kollektion, gibt immer wieder bereitwillig Hinweise über die Kultur preis und viele, ja, mittlerweile unzählige Fotos wanderten bereits zu ihr, einzig mit der Frage - "Was kann denn das sein?" Dann dauert es durchschnittlich 20 Minuten bis zum re-mail.
Zugegeben, es war leichter, auch für Isobyl, die Pflanze aus einer Art Ferndiagnose zu bestimmen, als Joyce Stewart noch lebte, und so machten viele @mails die Runde.
Faktum ist, dass eine Menge Aerangis in Kultur heute als Primärhybriden umherlaufen, einfach unbestimmbar geworden sind und man mehr benötigt als zB nur ein Foto der Blüte, auch wenn man in diese photographisch hineinkriecht. Gerade bei der Gattung Aerangis ist der Habitus der Pflanze, sind die Blätter, ist die Blattmusterung wie auch die Blattform mit entscheidend ...
Nun gut, Verlag soll Timber-Press werden und dieser ist natürlich gerade in der heutigen Zeit sehr restriktiv geworden.
Isobyl bittet mich nun zu fragen, wer grundsätzlich interessiert an so einem Buch über Aerangis sei, gerade auch im dt.-sprachigen Raum. Das Buch wird auf Englisch publiziert, wie viele andere Fachliteraturen auch. Wirkt dies auf die Orchideenliebhaber im dt.-sprachigen Raum abstoßend?
Wir überlegten, das Buch 2-sprachig zu verfassen, das wurde aber von Timber-Press gleich kategorisch abgelehnt.
Timber-Press braucht nun zur letzten Entscheidung, ob das Risiko der Auflage übernommen wird, eine vage Prognose, wieviel Interesse es überhaupt nach so einem Werk gibt.
Ich mag hier einfach mal die Frage in den Raum werfen, wäret ihr persönlich an so einem Buch interessiert? Stößt ihr euch an der englischen Sprache? Ich kann abschätzen, wie viele Teilnehmer in diesem Forum registriert sind und dann das Ergebnis an Isobyl in den kommenden Wochen weiterleiten. Keiner kann und mag das Risiko eingehen, blauäugig ein Werk drucken zu lassen, wenn nicht schon im Vorfeld ein gewisses Interesse danach bekundet wird.
Und ja, was mich auch freut, es soll ein eigenes Kapitel über Artenschutz, ex-situ-Konservierung, in-vitro-Vermehrung geben. Und das soll jemand verfassen, der sich in diesem Metier auskennt. Ich fühle mich beides, geehrt wie auch beschämt.