Lonis Orchideenforum

Winziges Kindel - keine Hoffnung ?

#1 von beatrix , 12.04.2012 17:09

Hallo,

eine Bekannte hat mir den abgeschnittenen Blütenstiel einer Phalaenopsis-Hybride mit einem Mini-mini-Kindel, ca. 1 1/2 cm groß gebracht, weil sie der Meinung ist, das Kindel verhindere eine Blütenbildung bei ihrer Pflanze.
Nun weiß ich, daß ein Kindel mindestens drei Blätter und drei ca. 5 cm lange Wurzeln haben soll und bei diesem "Embryo" kaum Hoffnung besteht, aber ich würde es trotzdem gern versuchen. Ich habe den Blütentrieb vorerst in ein Glas Wasser gestellt.
Hat jemand von Euch einen Rat, wie das Kindel eventuell zu retten ist ?


beatrix
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zuletzt bearbeitet 23.09.2017 21:22

RE: keine Hoffnung ?

#2 von Phia , 12.04.2012 17:23

Hallo Beatrix!

Du hast meiner Meinung nach die einzige Option schon in Arbeit. Ich habe auch mal ein Kindel einer Multihybride samt BT von der Mama trennen müssen, da diese einging. Das Kindel war allerdings schon größer und hat dann im Wasserglas schnell Wurzeln gebildet. Es lebt heute noch.
Deines ist natürlich noch seeehr klein. Aber ich denk mal so in dem Wasserglas frisst es erstmal kein Brot und einen Versuch ist es bestimmt wert.


Phia
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RE: keine Hoffnung ?

#3 von Solanum , 12.04.2012 18:32

Ich würde vielleicht ab und zu mal Honig und Dünger ins Wasser geben. Das muß man natürlich wegen Gammeln dann recht bald wieder auswechseln.


Schöne Grüße,
Heike


Solanum
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RE: keine Hoffnung ?

#4 von beatrix , 13.04.2012 10:15

Hallo Phia und Heike,

vielen Dank für Eure Antworten.
@ Heike: Ich hatte auch schon daran gedacht, etwas Dünger ins Wasser zu geben. Das muß ich dann aber schnell wieder austauschen? Wie schnell denn? Es wäre schon schade, wenn es mir wegfaulen würde.


beatrix
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RE: keine Hoffnung ?

#5 von sanne , 13.04.2012 11:06

Also, ich hab früher ja auch desöfteren mal abgeschnittene grüne BT ins Glas, in der Hoffnung mal Kindel zu bekommen. Es ging immer so lange gut, so lange ich nur Wasser zugegossen habe. Wenn ich es komplett getauscht hab, sind mir die BT gelb geworden.


sanne
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RE: keine Hoffnung ?

#6 von Loni , 13.04.2012 11:49

Stimmt was Sanne sagt. Ich weiß nicht mehr wer das mal gesagt hat, aber man soll nur Wasser zugeben, nicht austauschen.


Liebe Grüße Loni


Loni
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RE: keine Hoffnung ?

#7 von beatrix , 13.04.2012 16:08

Hallo Sanne und Loni,

vielen Dank für Eure Antworten und die wichtigen Hinweise. Gibt man denn trotzdem Dünger ins Wasser?


beatrix
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zuletzt bearbeitet 13.04.2012 16:12

RE: keine Hoffnung ?

#8 von sanne , 13.04.2012 16:15

Ich habs nie, bin aber auch nie auf den Gedanken gekommen. Meine BT haben eh höchstens Blüten nachgeschoben, aber nie Kindel gemacht.


sanne
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RE: keine Hoffnung ?

#9 von Loni , 13.04.2012 16:36

Du kannst schon was rein tun Bea, aber ich würde da ganz sparsam sein. Ich habe auch nie Dünger rein. Im OF gibt es Freds dazu.


Liebe Grüße Loni


Loni
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RE: keine Hoffnung ?

#10 von LaminarFlow , 13.04.2012 19:34

darf ich auch meine Meinung kundtun - obwohl ich von Orchideen-Unfällen wenig verstehe.
Also ... wenn Sämlinge hier aus den Bechern kommen, dann gelangen sie in leicht feuchtes Neuseelandsphagnum und werden in eine Tüte eingeschweißt. Das Sphagnum war ursptünglich eine trockene Sphagnumplatte, die ich in 2-3% H202 Lösung + leichter Düngergabe (vor allem auch VitB1, Vit B2 und Eisenchelat, ...) aufgelöst habe. Dann wird die Tüte hell, aber niemals sonnig gestellt. Darin fühlen sich gerade die Phal.-Sämli9nge wohl. Vielleicht aber funktioniert das nur bei mir.


LaminarFlow
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zuletzt bearbeitet 13.04.2012 19:35

RE: keine Hoffnung ?

#11 von beatrix , 14.04.2012 17:09

Hallo, Ihr Lieben,

ich danke Euch allen herzlich für Eure guten Ratschläge. Ich lasse den BT wohl erst einmal in Wasser stehen. Sollte er anfangen gelb zu werden oder zu faulen, komme ich auf die Spaghnummethode zurück.


beatrix
beatrix
zuletzt bearbeitet 14.04.2012 17:10

RE: keine Hoffnung ?

#12 von Martin , 15.04.2012 20:59

Zitat von LaminarFlow
darf ich auch meine Meinung kundtun - obwohl ich von Orchideen-Unfällen wenig verstehe.
Also ... wenn Sämlinge hier aus den Bechern kommen, dann gelangen sie in leicht feuchtes Neuseelandsphagnum und werden in eine Tüte eingeschweißt. Das Sphagnum war ursptünglich eine trockene Sphagnumplatte, die ich in 2-3% H202 Lösung + leichter Düngergabe (vor allem auch VitB1, Vit B2 und Eisenchelat, ...) aufgelöst habe. Dann wird die Tüte hell, aber niemals sonnig gestellt. Darin fühlen sich gerade die Phal.-Sämli9nge wohl. Vielleicht aber funktioniert das nur bei mir.



Das ist ja interessant. Legst Du die Sämlinge dann praktisch keimfrei unter der Bench in Sphagnum um? Werden sie dann gar nicht gegossen? Wie lange bleiben sie da drin?


Schöne Grüße,
Martin


Martin
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RE: keine Hoffnung ?

#13 von beatrix , 16.04.2012 10:52

Ich habe noch ein bißchen rumrecherchiert und bin auf Superthrive gestoßen, das die Wurzelbildung erheblich beschleunigen soll. Ist das vielleicht jemandem von Euch ein Begriff und kann jemand über Erfahrungen berichten?


beatrix
beatrix
zuletzt bearbeitet 16.04.2012 10:53

RE: keine Hoffnung ?

#14 von LaminarFlow , 16.04.2012 20:36

bitte kein SuperThrive oder ähnliches - ihr tut damit euren Pflanzen nichts Gutes. SuperThrive wurde entwickelt, um das Wachstum jener Pfl. zu optimieren, die man später zB zur Rauschmittelgewinnung erntet. SuperThrive stresst die Pflanzen unsäglich und macht sie auf Dauer anfällig für Krankheiten, weiches Gewebe. Auch wenn anfänglich ein positiver Effekt beobachtet wird, so ist es zumeist nur mehr das Bündeln der letzten Energien, die diese Pfl. hervorbringen kann.

@Martin: nein, die Pflanzen werden aus dem Sterilbereich genommen. Es wäre möglich, auch das Sphagnum und den Topf keimfrei zu bekommen, aber das nützt ja auf Dauer nichts. Irgendwann muss die Pflanze lernen, mit der nat. Keimflora zurecht zu kommen.
Nochmals das Procedere: die Pflanze wird unmittelbar nach der Entnahme aus dem Gefäß und der Reinigung von Mediumrückständen mit leicht feuchtem Sphagnum umwickelt und in eine V-Tüte eingeschweißt. Das Spagnum ist mit Düngegaben so angereichert, wie es die Pfl. vom letzten Medium her gewohnt war. Als dEsinfektionsmittel verwenden wir nur ein Kurzzeitpräparat - eben Wasserstoffperoxid in einer Konzentration von 2-3%
Diese Methode hat sich bei vielen Gattungen bewährt, alle mögen es allerdings nicht, gerade aber bei Phals ist es für uns die ideale Methode. Die so kultivierten Phals sind aus Platzgründen ca. 150 km weiter weg untergebracht, sie brauchen aber auch außer Licht und geeigneter Temp. keinerlei Betreuung. Man kann sie Monate drinnen lassen ohne sie je gießen oder sprühen zu müssen. Nach 4 - 6 Monaten ist durch die Löcher des Topfes das Spagnum schon recht trocken geworden. Dann sinkt auch die Luftfeuchtigkeit in der V-Tüte und die Pfl. beginnt zu lernen, ihre Spaltöffnungen zu schließen. Damit geht sie erstmals in eine Ruhephase über, um auch in diesen Rhythmus hineinzukommen. Sie bleibt trocken für einige Wochen, dann kommt sie heraus und wird normal weitergepflegt, aber dann schon nicht mehr bei uns. Du weißt ja, Orchideen sind nicht so meines ex-vitro. Aber dennoch, probiert es mal aus. Aufpassen bei Pfl. mit Schäden, Anzeichen von Infektionen, Schädlingsbefall ! Ob diese Methode dann gut geht, weiß ich nicht, aber bei uns kommen sie ja aus dem Sterilbereich direkt in diese Form der Weiterkultur und ja, es geht gut. Aerangis mögen es auch, Angraeka nicht, auch nicht Disas - diese kann man, wie ich es anderswo schon erwähnte - mit dieser Kultur sehr erfolgreich & schnell umbringen. Dendrobien mögen es wieder, aber nicht die aus der Sektion Oxyglossum, ... .


LaminarFlow
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zuletzt bearbeitet 16.04.2012 20:37

RE: keine Hoffnung ?

#15 von LaminarFlow , 16.04.2012 20:52

Ach ja, noch vergessen, vor dem Zuschweißen, wird kräftig in die V-Tüte gepustet, der C02-Gehalt in der Atemluft ist ein Wachstumsstimulans ...


LaminarFlow
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