Lonis Orchideenforum

Anmerkung zum meinem vorherigen Beitrag:
Da hier im Forum wohl keiner längere Zeit in einer Orchideengärtnerei und/oder -zucht gearbeitet hat und entsprechend Erfahrung sammeln konnte, sollte man über die (meist recht spärlichen) Tipps von Profis froh sein und diese ernst nehmen.

Eine Pflanze mit ersten Anzeichen einer Virusinfektion wird nur ein geringes Risiko der Ansteckung über das gemeinsame Tauchwasser haben. Bei der im ersten Beitrag gezeigten, durchseuchten Pflanze dürfte die Sache ganz anders aussehen.

Zitat von Ricci

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[quote="Ruediger"

Rüdiger, ich weiß, dass die Leute von Hark kaum Erfahrung haben und ihre Ratschläge mit Vorsicht zu genießen sind.

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Bei besonderen Dingen verlasse ich mich ganz auf die Ergebnisse in den annerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften, insbesonders wenn ich die Orginalpublikationen selber gelesen habe.
Und Obriges trifft nicht nur für Orchideen zu, Virusinfektionen sind ein intensiv bearbeites Gebiet, da das wirtschaftlich so bedeutend ist.
Orchideen läuft dort fast unter Hobby, im Vergleich zu den Nutzpflanzen wie z.B. Citrus.

Nun gibt es auch genug wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass im wiederverwendetem Tauchwasser von befallen Pfanzen Viren und andere Erreger nachgewiesen wurden. Besonders Pythium scheint ein echtes Problem zu sein.

http://www.actahort.org/members/showpdf?booknrarnr=396_32
http://www.mendeley.com/research/plant-p...agement/#page-1
http://ukpmc.ac.uk/abstract/AGR/IND43858...C4qVev941JsnQ.0

Dieser Link ist interessant, denn es wird beschrieben, wie heutzutage die Infektionsgefahren im Anstauverfahren vermindert werden. Nur leider wird keiner zu Hause das Wasser zwischen den Tauchgängen filtern und sterilisieren: http://ghex.colostate.edu/pdf_files/DisinfectingWater.pdf

Wer mehr lesen will gibt in Google einfach "virus infection ebb and flow irrigation" ein.

Zitat von Ricci

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Nun gibt es auch genug wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass im wiederverwendetem Tauchwasser von befallen Pfanzen Viren und andere Erreger nachgewiesen wurden. Besonders Pythium scheint ein echtes Problem zu sein.

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Hat das jemand bestritten?
Vom Nachweis im Wasser bis zur Infektion....Das ist ein feiner Unterschied.
Die Übertragung mit Gießwasser wird gerne überschätzt, das war meine Aussage. Das bedeutet nur auch nicht, daß das überhaupt nicht stattfindet.

Nebenbei Pythium ist kein Virus. Warum das nun hier auftaucht?

Ich merke schon, es wird etwas anstrengend.

Es gibt sogar Übertragung von TMV durch wiederverwendeten Töpfen.
Auch können sich Pflanzen nur durch reinen Kontakt infizieren.
Über Tabakrauch und Hände sowieso.

Weißt Du Ricci, als Naturwissenschaftler habe ich gelernt ganz genau hinzu schauen, ansonsten gewinnt man in dieser Disziplin keinen Blumentopf.
Mit falschen Aussagen wie Viren werden nicht durch Insekten übertragen liegt auch der "Spezialist" Hark-Orchideen einfach daneben. Punkt.
Mit Wohlwollen kann man davon ausgehen, daß dies ein unbeabsichtigter Fehler auf der Website ist.

Und wenn ich nicht richtig Bescheid weiß, dann halte ich zumindest den Mund. Daher auch meine vorherigen Angaben zu den Spinnenmilben.
Das habe ich kurz bei mir nachgesehen, und gleich herausgefunden, daß Falsche Spinnenmilben Viren übertragen.
Über die anderen Spinnenmilben habe ich nicht gleich was gefunden, da ich nur meine lokale Literatur genutzt habe.

Zitat von Ruediger

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Das habe ich kurz bei mir nachgesehen, und gleich herausgefunden, daß Falsche Spinnenmilben Viren übertragen.

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Wo du gerade deine Literatur zur Hand hast: Mich würde interessieren, ob dabei die Viren über den Speichel in die Pflanze übertragen werden oder über den Kot (also über die Oberfläche). Gibt es dazu Erkenntnisse?

Nein, das stand nicht explizit bei. Da müßte ich länger rumlesen, ich hatte nur mal schnell in einen Vortrag reingeschaut, weil es mich da gerade beschäftigt hatte, und mir nicht mehr sicher war.

Brevipalpus wurde als Überträger erwähnt.
Ein anderes Kapitel über Spinnenmilben im GWH fast 50 Seiten wollte ich mir nicht antun, da kriegt man erst mit, was es alles noch für Milben gibt. Grusel.

Zitat von Ruediger

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Nein, das stand nicht explizit bei. Da müßte ich länger rumlesen, ...

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Schade, falls du mal was darüber findest, gib bitte Bescheid.

Bei pflanzensaugenden Insekten als Vektor sollten Erreger vor größeren Herausvorderungen stehen, als bei Mücken oder Wanzen, die auf Tiere gehen. Dort werden sie ja mit dem "Speichel" injiziert, der dazu dient, die Blutgerinnung zu hemmen. Bei Pflanzen dürfte das nicht nötig sein, einfach bis zu einem Leitbündel bohren und der Turgor pumpt den Schädling von selbst voll. Da müssen sich Virus und Co. was einfallen lassen.