Lonis Orchideenforum

So, nu hat's mich auch erwischt. Ich denke, ich habe mir Wurzelmilben eingefangen. Die Tierchen sehen zumindest genauso aus, wie sie immer beschrieben werden: rötlich-durchsichtig, birnenförmiger Körper, acht Beinchen, bis 1,5 mm groß. Sie schlüpfen aus weißen Eiern (hab ich selber beobachten können *brrrr* ). Habe ein paar Bildchen angehängt (hab ich schon erwähnt, dass meine Kamera ganze 85 Euro gekostet hat und dass die Viecher verdammt schnell sind?).

Die Tierchen befinden sich nur im Substrat, und auch die typischen mehligen Wurzeln habe ich entdecken können, als ich einige Pflanzen ausgetopft habe. Interessanterweise sind sie auch nicht an allen einzelnen Pflanzen zu finden, zumindest habe ich sie in einigen Töpfen nicht gesehen. In anderen krabbeln sie dafür umso zahlreicher. Es sind auch alle Pflanzenarten betroffen, also die, die in Erde sitzen, die in Steinwolle, die im lebenden Sphagnum-Moos genauso wie meine einzige Pflanze in Seramis Orchideensubstrat (meine schöne Yardstick! ), Orchideen wie Usambaraveilchen. Nur die Fleischfresser haben glaube ich nichts. Bei den Pflanzen in Steinwolle sehe ich es ja irgendwo noch ein, vielleicht standen die ja doch zu feucht. Aber der Rest?

Also gut, ich habe mich eingelesen, was man am besten dagegen tun kann und habe hier in einem Thread den Hinweis gefunden, gegen Milben erst mit Kiron und ein-zwei Wochen später mit Kanemite anzugehen. Letzten Samstag habe ich alle Pflanzen ordentlich in Kiron-Lösung getaucht, denn das wirkt ja nicht systemisch und muss irgendwie ins Substrat kommen. An den Pflanzen selber sind keine, bis auf die Jungpflanzen in lebendem Moos (an denen die Fotos oben gemacht sind). Die habe ich auch gesprüht.
Nur leider sind die Viecher nach fast einer Woche wie man sieht noch sehr lebendig.

Wo liegt mein Fehler? Sind es doch keine Wurzelmilben? Oder habe ich das falsche Mittel genommen? Haben die Viecher eventuell schon eine Resistenz? Ich habe aber extra Kiron genommen, weil ich meine, dass ich noch keine Metis eingesetzt habe. Glaube ich zumindest nach dem, was ich mir angelesen habe, aber das mag auch falsch sein.
Soll ich jetzt trotzdem einfach noch Kanemite verwenden?

Scheinen ja recht groß zu sein.
Ich hatte das Vergügen zum Glück noch nie.
Entscheidend ist das Schadbild, d.h. alles andere würde ich dagegen geringer bewerten.
Sind auch Gänge zu erkennen?

Resistenz bezweifel ich eher, da wird nicht so häufig dagegen gekämpft.
Ich würde artig alle befallenen Pflanzen im Abstand von ca. 14 Tagen mit "Milbentod" tauchen.

Zitat von Saphir

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Haben die Viecher eventuell schon eine Resistenz?

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Kann schon sein: http://forum.planten.de/index.php?topic=10748.0

Oh Ricci, dein Link macht Depressionen!

Im OF steht beim Orchideen-Doktor: "Wurzelmilben tauchen immer dann auf, wenn das Substrat zu feucht und verdichtet ist. Sie sind wie ein Indikator der anzeigt, dass es Zeit wird, die Orchidee in ein luftiges Substrat umzutopfen. In der Folgezeit sollte weniger gegossen werden, soweit die Orchidee dies verträgt." Ich hatte mal welche an einer einzigen Pflanze. Das Umtopfen, alles gründlich abspülen und trockener halten hatte damals tatsächlich geholfen.

Das Internet ist voller "Spezialisten" die alle kompetent ihren Senf schreiben.
Viele Hysterie ist einfach in der Pfeife zu rauchen, wenn man sich das genauer ansieht.

Da hilft der Blinde dem Lahmen über die Straße.

Das mit dem verdichteten Substrat habe ich auch gelesen, deswegen habe ich ja geschrieben, dass ich es mir bei einigen Pflanzen in Steinwolle vorstellen könnte. Da habe ich es anfangs zu gut gemeint und die Basa Cubes zu dicht gedrückt. Aber was machen die Viecher dann an meinen Usambaraveilchen, meinen Schlafbäumchen und vor allem so massenhaft an der Yardstick, die ich erst im Frühjahr ins Seramis Substrat gesetzt hatte?

Rüdiger, Gänge habe ich keine finden können. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die überhaupt sehen kann. Ich muss ja dazu erst mal das ganze Substrat rauskippen, sprich, den ganzen Klumpen aus Wurzeln, Steinwolle und Blähton. Da ist die Wurzel doch schon total gequetscht, und da diese mehligen Wurzeln auch sehr weich sind, sind die total verformt.
Milbentod hab ich ja noch nie gehört; muss ich mal googlen. Bekomme ich das auch im normalen Baumarkt? Ich habe Toom und Obi zur Auswahl.

Mit "Milbentod" meinte ich einfach ein Akarizid.

Du kannst da auch ein Schmierseifen-Produkt (Kaliumsalze von Fettsäuren) nehmen, da ohnehin der ganze Topf getaucht wird.
Und keine Sorge, da gibt es garantiert keine Probleme mit Resistenzen.

Ich hatte übrigens bei meinen Bekämpfungen noch nie Probleme Milben zu killen, daher reagiere ich auf Alarmismus schon mal allergisch.
Richtig gemacht gibt es keine Resistenz. Vorallem lange genug und sorgfälltig genug und keine Pflanze "übersehen".
Das bekommen die Leute oft nicht auf die Reihe.

Oh, wie doof, das hab ich nicht gecheckt.

Dann würde ich wie oben schon gesagt, noch das Kanemite nehmen, weil ich das eben noch da habe. (Da habe ich mich übrigens an dem Fachmann hier orientiert: Hilfe - falsche Spinnmilben. ) Gibt ja bisher nicht viele Leute, die die Viecher wirklich sicher hatten und sagen könnten, was geholfen hat. Axoris habe ich auch noch da, aber nur das zum Sprühen, und das habe ich im Frühjahr schon mal verwendet, von daher würde ich das lieber lassen.
Das mit der Schmierseife hab ich auch noch nie gelesen. Was macht die? Na zumindest wäre die sehr einfach zu besorgen morgen früh. Das wäre ja cool!

Aber was ich absolut nicht verstehe, ist, dass die Viecher das Kiron so dermaßen nicht gejuckt hat. So schnell können die doch nicht schon wieder so groß geworden sein! Ich habe definitiv ALLE Pflanzen hier in meiner Wohnung behandelt, auch die, die nicht offensichtlich befallen waren. Mein Rücken weiß das noch sehr genau.

Was auch doof ist, ich kann ja morgen eigentlich nicht schon wieder tauchen. Zumindest bei denen in Steinwolle (also fast alles) ist das blöd. Sonst gieße ich ja, da trocknet alles innerhalb einer Woche ab. Aber durch das Tauchen ist ja alles noch nass. Ist doch nicht so dolle dann, wenn ich morgen schon wieder tauche.

Zitat von nopsenfan

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Oh Ricci, dein Link macht Depressionen!

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Finde ich nicht, immerhin zeigt die Diskussion dort ein großes Arsenal an Akariziden auf und das Alternativmittelchen wie Neem nichts bringen.

Zitat von Saphir

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Milbentod hab ich ja noch nie gehört; muss ich mal googlen. Bekomme ich das auch im normalen Baumarkt? Ich habe Toom und Obi zur Auswahl.

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Saphir, du solltest unbedingt in den Baumarkt gehen und "eine Tüte Milbentod gegen Kiffermilben" verlangen. Möchte mal das Gesicht der Verkäufer dort sehen.

Schaust Du hier:

Kaliseifen-Präparat

Billiger ist es selbst einfach Kaliseife (Schmierseife) zu kaufen und so 30g pro Liter Wasser zu lösen. Bitte nachrecherieren.
Kleines Problem ist höchstens der pH-Drift, d.h. man sollte das Subtrat dann eimal mit leicht sauer Lösung beim nächsten mal durchspülen.

Wahrscheinlich sollte eine Behandlung durch Tauchen reichen.
Nur wirklich ganz genau kann ich Dir die Kaliseifen-Geschichte nicht aus eigner Erfahrung beschreiben. Die Kaliseifen werden im Ökolandbau eingesetzt, zum Tauchen könnte ich mich anfreunden. Diese Kalisseifen lassen die Tierchen austrocknen.

Manches ist sinnvoll, nur nicht alles. Ich bin ja nicht im Ökolandbau, so kann ich alles verwenden.
Beim Spritzen von Pflanzen finde ich systemische Produkte deutlich überlegen.

Zitat von Ricci

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Saphir, du solltest unbedingt in den Baumarkt gehen und "eine Tüte Milbentod gegen Kiffermilben" verlangen. Möchte mal das Gesicht der Verkäufer dort sehen.

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Pass auf, die geben mir dann noch was und erklären mir, wieso genau das bei meinem Problem 100%ig wirkt.

Zitat von Ruediger

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Schaust Du hier:

Kaliseifen-Präparat

Billiger ist es selbst einfach Kaliseife (Schmierseife) zu kaufen und so 30g pro Liter Wasser zu lösen. Bitte nachrecherieren.
Kleines Problem ist höchstens der pH-Drift, d.h. man sollte das Subtrat dann eimal mit leicht sauer Lösung beim nächsten mal durchspülen.

Wahrscheinlich sollte eine Behandlung durch Tauchen reichen.
Nur wirklich ganz genau kann ich Dir die Kaliseifen-Geschichte nicht aus eigner Erfahrung beschreiben. Die Kaliseifen werden im Ökolandbau eingesetzt, zum Tauchen könnte ich mich anfreunden. Diese Kalisseifen lassen die Tierchen austrocknen.

Manches ist sinnvoll, nur nicht alles. Ich bin ja nicht im Ökolandbau, so kann ich alles verwenden.
Beim Spritzen von Pflanzen finde ich systemische Produkte deutlich überlegen.

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Das klingt echt super! Probieren könnte man es ja mal. Sauer nachspülen ist kein Problem, da ich den pH-Wert ja ohnehin immer auf 6-6,5 einstelle. Nur bei den Fleischfressern sollte ich das wohl besser nicht ausprobieren. Und ich muss mir überlegen, wie ich das mit den Sämlingen in Moos mache. Und das Problem ist, dass ich im Web auf die Schnelle nur Berichte finde, wo Leute das oberirdisch angewendet haben, aber keiner hat es an die Wurzeln gegeben. Also vielleicht doch nicht so gut. Naja, ich habe ja noch etwas Zeit, mir das genauer zu überlegen. Auf jeden Fall schon mal danke für deine Hilfe. Mal sehen, was draus wird.

Aber nicht sofort nachspülen. Einwirken muß die Kaliseife schon.
Also das nächste Gießen durch Durchspülen mit angesäuerter Lösung ersetzten.

Resorbiert wird das nicht, nur Du kanst ein oder zwei Testpflanzen nehmen und einfach ausprobieren.
Nach 14 Tagen Kontrolle der Wurzeln bzw. Pflanzen.
Dann erst den Rest.