Lonis Orchideenforum

Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#1 von haruka1988 , 12.11.2023 15:56

Huhu Ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum, besitze und pflege schon seit fast 15 Jahren Orchideen. Es sind hauptsächlich Phalaenopsis, aber auch einige Dendrobium-, Cambria- und Paphiopedilum-Orchideen.
Meine ältesten Phalaenopsis sind 15 Jahre alt, ich habe schon reichlich Kindel von ihnen groß gezogen, es gibt aber auch viele jüngere Orchideen.

Meine Orchideen werden einmal in der Woche für eine halbe Stunde ins Wasser getaucht, dann tropfen sie eine halbe Stunde ab. Gedüngt habe ich 15 Jahren noch nie. Umtopfen und Substratwechsel gibt es alle paar Jahre, der Grund dafür ist, dass meine Orchideen normalerweise "dauerhaft blüh-geil" sind und sobald die letzte Blüte fällt, schon wieder Triebe mit neuen Knospen haben. Da ich mal gelernt habe, dass nur umgetopft und Substrat gewechselt wird, wenn die Pflanze ausgeblüht und ruhend ist (also ohne neue Triebe mit Knospen), ist das Umtopfen bei meinen Dauerblühern also relativ selten, da sie kaum blütenfreie Zeiten haben.

Seit ungefähr zwei Monaten habe ich ein großes Problem. Bei einer meiner Phalaenopsis fingen von heute auf Morgen die Blütenränder an zu schrumpeln, da sie schon recht lange blühte, ging ich erst einmal davon aus, dass die Blüte vorbei ist. Nach einigen Tagen konnte ich das Problem bei anderen Pflanzen feststellen, auch bei Pflanzen, die in anderen Räumen stehen. Die Blüten schrumpeln und fallen dann ab, sind dann, wenn sie abfallen, auch recht klebrig. Blüten, die frisch aus der Knospe kommen, zeigen ebenfalls dieses Phänomen, bzw. die Knospe öffnet sich nicht, weil diese schrumpeligen Ränder aneinander kleben. Knospentriebe schrumpeln ebenfalls und vertrocknen. Kurioserweise sind nicht alle Triebe und Blüten einer Pflanze betroffen. Das Problem haben bisher nur die Phalaenopsis.

Also habe ich mir jede einzelne Pflanze vorgenommen, um die Ursache zu finden. Ich konnte winzige, kleine Krabbeltierchen entdecken, mit dem Auge kaum erkennbar, schwarz mit länglichem Körper. Ich hatte sofort Thripse im Verdacht. Um zu schauen, um welche Viecher es sich genau handelt, habe ich letzte Woche Blau- und Gelbtafeln besorgt und in den Töpfen der Orchideen angebracht. Mir ist klar, dass die Tafeln den Befall nicht beheben, sondern ich habe sie angebracht, um zu erörtern, um was für Mistviecher es sich handelt. Nach einer Woche kann ich sagen, die Blautafeln haben bisher keine Tierchen gefangen, und auf jeder fünften Gelbtafel ist ein so ein kleines Tierchen zu sehen. Also, entweder taugen die Dinger nichts, oder der Befall ist gar nicht so stark, wie befürchtet.

Die Frage ist jetzt, was für Mistviecher sind es? Und die zweite: wie kann ich meine Orchideen retten und die Viecher bekämpfen?

Hier einmal die Schadbilder an meinen Orchideen, hoffentlich könnt ihr mir bei der Bestimmung der Mistviecher helfen:





haruka1988
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#2 von Matjes , 12.11.2023 21:26

Ja, das dürften Blütenthripse sein. Beherzter Rückschnitt alle Blütenstände und Spruzit kann helfen. Die kalifornischen Blütenthripse sind echt ein Mist!


Viele Grüße
Matthias H.


Matjes
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#3 von haruka1988 , 12.11.2023 21:38

Danke für die Antwort. Das habe ich befürchtet, montags ist Tauchtag, ich werde also morgen sämtliche Blütenstände abschneiden. Wo sollte ich sie abschneiden, direkt an der Pflanze oder am ersten Auge? Was ist mit den ganz jungen Trieben die gerade einen cm aus der Pflanze herauskommen, diese auch abschneiden)

Mit Spruzit habe ich bisher keine Erfahrungen gemacht. Wie giftig ist es? Es befinden sich in den Räumen nämlich mehrere Aquarien und eine Voliere mit Wellensittichen.


haruka1988
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#4 von Jasmina , 13.11.2023 07:22

@haruka1988
Einfach die Suchfunktion(bitte auf die korrekte Schreibweise schten, sonst klappt es nicht) betätigen. Über die Schädlinge gibt es mehr als genug Informationen und Erfahrungsberichte.
Was in jeweiligen Spritzmittel enthalten ist, kann man im Netz lesen.
Es gibt unzählige Antworten umd Informationen, die darauf warten gelesen zu werden.
Viel Glück.


Jasmina
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#5 von OrchiThea , 13.11.2023 12:38

Hatte das selbe an einer Phal diesen Sommer. Habe den BT abgeschnitten und die Pflanze 3x im Abstand von einer Woche mit Lizetan für Orchideen behandelt. Solange man draußen sprüht und trocknen lässt und die Pflanze erst danach wieder reinholt, dürfte es keine Gefahr für Haustiere sein. Umtopfen war bei mir nicht nötig.


OrchiThea
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#6 von Sanne , 13.11.2023 16:30

Lizetan gibt es auch als Stäbchen, die ins Substrat gesteckt werden.
Da die Pflanzenteile sich klebrig anfühlen, würde ich eher auf Blattläuse tippen.

Grüße, Sanne


Sanne
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#7 von haruka1988 , 13.11.2023 18:51

@OrchiThea
Danke für deine Tipps. Klar, die Pflanzen einsprühen und trocknen lassen mache ich definitiv nur draußen. Ich muss allerdings schauen, wie schnell sie trocknen, denn es ist draußen schon recht kalt, nicht dass sie noch Kälteschäden bekommen.

@Sanne
Blattläuse sind es nicht. Ich habe ja ein paar der Tierchen gesehen, es sind definitiv Thripse, leider.

Ich wollte heute zum Gartencenter und mir Spruzit bzw. Lizetan besorgen, beides war im Gartencenter leider nicht mehr vorrätig. Ich hatte gehofft, dass ich heute nach dem wöchentlichen Tauchen gleich die Triebe abschneiden und die Pflanzen behandeln kann. So ein Mist, ich habe mich jetzt für Spruzit entschieden und es im Internet bestellt, ich hoffe, es kommt relativ schnell. Ich werde dann damit alle Pflanzen behandeln, auch die Dendrobium- und Paphiopedilum, die bisher nicht betroffen sind.
Auch werde ich dann die Blütentriebe abschneiden. Nur wo schneide ich befallene Triebe ab? Bei gesunden Trieben habe ich immer am 2 bzw. 3. Auge abgeschnitten. Wie ist das mit befallenen Blütentrieben?


haruka1988
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#8 von jens , 13.11.2023 18:57

Ich würde sie ganz unten kappen!


Gruß Jens


jens
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RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#9 von Nawoi , 13.11.2023 19:39

@haruka1988 Ich habe hier sehr neugierige kleine Kinder und junge Kater mit im Haushalt und bin deswegen auch sehr vorsichtig mit allen Spritzmitteln. Wenn draußen behandeln nicht geht, stelle ich Pflanzen die behandelt werden müssen zum Spritzen z.B. in die Bade-/Duschwanne und lasse sie bei gründlicher Belüftung in dem Raum bis das jeweilige Mittel abgetrocknet ist. Die Wannen lassen sich danach einfach auswaschen.
Falls das nicht möglich ist, lege ich auf eine möglichst große freie Fläche im betreffenden Wohnraum ein dickes Laken, stelle in die Mitte die Pflanzen und dort werden sie dann von allen Seiten eingesprüht. Kinder und Haustiere dürfen erst nach dem Lüften/Trocknen und anschließendem Entfernen des "kontaminierten" Lakens in die Waschmaschine wieder in den Raum.


Nawoi
Nawoi

RE: Thripse oder sind doch andere Schädlinge am Werk?

#10 von haruka1988 , 14.11.2023 19:09

@jens
Danke für den Tipp. Werde die Blütentriebe dann ganz unten kappen, sobald das Mittel da ist.

@Nawoi
Ich verrichte normalerweise sämtliche Tätigkeiten meine Pflanzen betreffend auf dem Balkon, dass ist normalerweise auch kein Problem. Ich muss mal gucken, jetzt die Tage soll es viel regnen, dann ist es relativ mild, dann sollte es wohl gehen.
In der Wohnung habe ich kaum Möglichkeiten, denn es ist eine Singlewohnung mit relativ kleinen Räumen. Im Wohnzimmer steht die Voliere und das 80l-Aquarium, die Küche hat keinen Flur und geht nahtlos in den Flur über, in dem auch ein Aquarium steht. Das Schlafzimmer ist zu klein für eine Sprühaktion. Mein Bad ist winzig ohne Fenster (mit einem altersschwachen Lüfter), in der Dusche würde es gehen, aber hier ist die Frischluft dann das Problem. Ich werde es daher auf dem Balkon versuchen und ins Bad ausweichen, falls die Temperaturen das nicht zulassen.


haruka1988
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