Lonis Orchideenforum

Hi!

Seit ein paar Tagen blüht mein Cypripedium formosanum, der Taiwan-Frauenschuh oder auch Fächerblättriger Frauenschuh. Das Artepitheton deutet bereits darauf hin, das er auf der Insel Taiwan zu finden ist (alter Name: Formosa). Das besondere Merkmal dieser Art sind die beiden gegenständigen fächerförmigen Blätter. Sie teilt dies mit der nahe verwandten, aber in Kultur meines Wissens viel selteneren Art Cypripedium japonicum aus Japan. Der Schuh unterscheidet sich von den meisten anderen Arten der Gattung dadurch, dass die Öffnung nicht oben, sondern an der Seite ist und er parallel zur Sprossachse steht.

Meine Pflanze habe ich 2019 gepflanzt, dieses Jahr bildet sie erstmals fünf Blüten.

Die Blattknospen erscheinen hier im Ruhrgebiet mit den ersten milden Tagen im März und sind frostempfindlich. Steht also ein Barfrost an, sollte man sie abdecken. Die Austriebe öffnen sich dann im April und geben die Knospe frei. Blütezeit ist hier je nach Witterung von ende April bis mitte Mai. Das Laub ist sommergrün und stirbt im Herbst ab.

Die Kultur ist meiner Erfahrung nach bei einem passenden Standort nicht allzu schwierig. Ich mache es so: Der Standort bei mir ist halbschattig und bekommt Abendsonne. Ein vollschattiger Standort ist laut Literatur ideal. In das Pflanzloch habe ich unten eine Schicht gewaschenen Dachriesel eingebracht. Das Substrat besteht aus Sand, Gartenerde, Blumenerde und Blähton. Davon habe ich eine Schicht aufgebracht und die Wurzeln der Pflanze flach daurauf ausgebreitet. Dann noch knapp bedeckt (die Knospe war so ungefähr zwei cm unter der Erde) und mit Rindenmulch abgedeckt.
Ich wässere in der warmen Jahreszeit nur, wenn es länger nicht geregnet hat (2021 war das zum Beispiel aber nie nötig). Nach Blatteinzug lasse ich es ganz. Ich dünge ab Beginn der Blüte bis zum Spätsommer mit Orchideendünger.
Hitze scheint nicht so ihr Ding zu sein. Da werden die Blätter leicht gelblich.
Sie ist hier ohne zusätzlichen Schutz winterhart. Ich bin in Zone 8a, was bedeutet, dass es selten kälter als minus 12 Grad wird. Im Netz steht, dass sie etwas empfindlicher gegenüber Kälte ist als die kontinentalen Arten, aber auch besser mit milden Wintern klarkommt.

Soo, das ist alles was mir einfällt. Ist ein ziemlicher Roman geworden

Hier noch ein paar Bilder: